US-Anwalt kämpft für Hunde in den Todeszellen
Los Angeles, 29.12.01
Monatelang kämpfte Michael Rotsten vor Gericht um das Leben seines Mandanten.
Doch die letzte Runde vor dem Superior Court in Los Angeles verlor der US-Anwalt.
Nach einjähriger Haft in einem Drei-Quadratmeter-Zwinger wurde der dreijährige Mastiff
Slater eingeschläfert. Der Kampf um Slater war einer der schwierigsten von 40 Prozessen
des Juristen. Neunzig Prozent davon gewinnt er, sagt der 59-Jährige, der in den USA zu
den bekanntesten Tieranwälten zählt.
Arbeit gibt es genug. Immer mehr Besitzer bissiger Hunde ziehen vor Gericht. Immer
seltener nehmen sie ein Todesurteil tatenlos hin, sagt Rotsten, der pro Stunde 200 Dollar
(441 Mark/225 Euro) verlangt. Slater verlor den Kampf vor Gericht vermutlich wegen einer
Vorstrafe, glaubt Rotsten. Der Mastiff kam ins Tiergefängnis, weil er im kalifornischen
San Juan Capistrano einen zehnjährigen Jungen angefallen hatte. Zuvor hatte er bereits
ein zwölf Jahre altes Mädchen gebissen.
Slaters Besitzer wollten ihn dennoch wiederhaben. Herrchen Dave Leto heuerte für 10 000
Dollar den Hundeanwalt an. Weitere 14 000 Dollar kostete die Zeit im Hundezwinger.
Rund 4,7 Millionen US-Bürger - meistens Kinder - werden in jedem Jahr von Vierbeinern
gebissen. Bis zu 20 Opfer sterben an den Folgen der Attacke. Hunde, die einen
Menschen angefallen haben, werden von städtischen Tierkontrolleuren begutachtet und
häufig für bösartig erklärt. In einem Tierheim werden sie in gut gesicherte Todeszellen
verbannt. Viele werden eingeschläfert, es sei denn, die Besitzer legen vor Gericht
Einspruch ein. Nach Angaben des Tierschutzbundes werden acht bis zehn Millionen
Hunde und Katzen jährlich eingeschläfert, weil die Heime überfüllt sind.
Skrupel kennt Rotsten keine: Nur wenn ein Hund partout nicht zu bändigen sei,
befürworte er den Tod des Tieres, sagt er.
Los Angeles, 29.12.01
Monatelang kämpfte Michael Rotsten vor Gericht um das Leben seines Mandanten.
Doch die letzte Runde vor dem Superior Court in Los Angeles verlor der US-Anwalt.
Nach einjähriger Haft in einem Drei-Quadratmeter-Zwinger wurde der dreijährige Mastiff
Slater eingeschläfert. Der Kampf um Slater war einer der schwierigsten von 40 Prozessen
des Juristen. Neunzig Prozent davon gewinnt er, sagt der 59-Jährige, der in den USA zu
den bekanntesten Tieranwälten zählt.
Arbeit gibt es genug. Immer mehr Besitzer bissiger Hunde ziehen vor Gericht. Immer
seltener nehmen sie ein Todesurteil tatenlos hin, sagt Rotsten, der pro Stunde 200 Dollar
(441 Mark/225 Euro) verlangt. Slater verlor den Kampf vor Gericht vermutlich wegen einer
Vorstrafe, glaubt Rotsten. Der Mastiff kam ins Tiergefängnis, weil er im kalifornischen
San Juan Capistrano einen zehnjährigen Jungen angefallen hatte. Zuvor hatte er bereits
ein zwölf Jahre altes Mädchen gebissen.
Slaters Besitzer wollten ihn dennoch wiederhaben. Herrchen Dave Leto heuerte für 10 000
Dollar den Hundeanwalt an. Weitere 14 000 Dollar kostete die Zeit im Hundezwinger.
Rund 4,7 Millionen US-Bürger - meistens Kinder - werden in jedem Jahr von Vierbeinern
gebissen. Bis zu 20 Opfer sterben an den Folgen der Attacke. Hunde, die einen
Menschen angefallen haben, werden von städtischen Tierkontrolleuren begutachtet und
häufig für bösartig erklärt. In einem Tierheim werden sie in gut gesicherte Todeszellen
verbannt. Viele werden eingeschläfert, es sei denn, die Besitzer legen vor Gericht
Einspruch ein. Nach Angaben des Tierschutzbundes werden acht bis zehn Millionen
Hunde und Katzen jährlich eingeschläfert, weil die Heime überfüllt sind.
Skrupel kennt Rotsten keine: Nur wenn ein Hund partout nicht zu bändigen sei,
befürworte er den Tod des Tieres, sagt er.
