Eine Hündin in Pamukkale. Sehr unsicher. Ein Gesäuge, das Bände spricht. Sie hat ein blendend weißes Gebiss, dürfte also noch jung sein. Das Futter hat sie gerne genommen, aber die Streicheleinheiten waren ihr eigentlich lieber. Sie saß/lag die ganze Zeit des Aufenthalts neben meinem Stuhl und liess sich erst Öhrchen, dann Bäuchlein kraulen.
Die meisten Straßenhunde, die wir getroffen haben, hatten keinerlei Berührungsängste, kamen freudestrahlend an, wedelten, dass der ganze Hund wackelte und freuten sich über ein Häppchen und nette Ansprache. Wenn wir in Kemer auf einen solchen Hund zugegangen sind und ihn angesprochen/gefüttert haben, hat sich häufig ein Mann in der Nähe zu Wort gemeldet, den ich zwar nicht als Halter bezeichnen würde, der sich aber in irgendeiner Form für diesen Hund verantwortlich fühlte. Wir haben Hunde gesehen, die auf bloßen Augenkontakt quer über die Straße reagieren und angelaufen kommen.
Aber es gibt auch andere. Hunde, die sich in gewisser Weise aufgegeben haben, nicht mehr hoffnungsfroh und freudestrahlend auf Menschen zugehen.
In Kusadasi im Stadtzentrum habe ich einen Rüden getroffen, der zwei "angekitschte" Läufe hatte. Er lag apathisch vor einem Laden. Ich habe ihn angesprochen, der Kopf ging hoch, die Rute fing verhalten an zu wedeln. Ich habe ihm Futter hingelegt, dass gerne angenommen wurde. Er schien sein Glück kaum fassen zu können. Dann rappelt sich dieser Hund auf und humpelt uns hinterher. Wir sind wieder stehengeblieben. Der Rüde hat sich an mein Bein geschmiegt und erstmal fünf Minuten kraulen lassen. Er rutschte immer weiter runter, lag schließlich auf dem Rücken. Futter war schön - kraulen war schöner.
Gestern nachmittag in Antalya hat man uns noch zu einer Lederwaren-Verkaufsstelle karriolt. Als wir ankamen, sah ich einen recht großen, sehr mageren Hund an einem Büdchen. Er entfernte sich, als der Bus näherkam. Wir haben uns abgesetzt und sind zum Büdchen statt zum Leder. Der Hund war nicht zu sehen. Als ich dann doch in diesen Leder-Laden bin, um auf Toilette zu gehen, habe ich ihn abseits in einem Beet liegen sehen. Hinterher sofort hin, ihn angesprochen. Ein furchtbar gutmütiges Gesicht mit traurigen Augen. Abgemagert. Ich habe ihm Futter gegeben. Er hat es gerne genommen. Und ist danach hinter mir her zum Büdchen. Da lag er dann neben mir, hat mich kaum angesehen, eine Handvoll Trofu nach der anderen gefressen und sich die Ohren kraulen lassen. Das hat er am meisten genossen: Eine halbe Stunde Nähe, Streicheleinheiten, Zuneigung.
Viele Grüße
Petra