Tödliche Hatz auf Kängurus
Freitag, 09.02.2001
KELLINGHUSEN - Zwei Hunde machten am Freitag Jagd auf die Kängurus eines Kellinghusener Ehepaars. In Panik wurden zwei Känguru-Babys aus den Beuteln ihrer Muttertiere geschleudert. Sie starben. Ein Muttertier ist offenbar verletzt worden.
Panik im Gehege - ein kläffender Mischling jagt Knöpfchen und Pam: Die beiden Känguru-Weibchen springen um ihr Leben. Jenseits des Zauns bellte ein weiterer Hund. Aufgeschreckt durch den Lärm, eilen Sabine und Kay Nissen Freitagmorgen um sieben Uhr nach draußen, um ihren Kängurus zu helfen. Für den Nachwuchs von Knöpfchen und Pam ist es allerdings zu spät. Beide Tiere hatten Nachwuchs im Beutel. Bei der wilden Hatz fielen die Jung-Kängurus heraus. Die Nissens konnten sie nicht mehr retten.
Damit hat sich innerhalb kurzer Zeit bereits zum zweiten Mal eine Tragödie im Gehege des Ehepaares abgespielt. Im vergangen Jahr wurde erstmals ein Känguru-Baby das Opfer eines Hundeangriffs. "Ein Känguru-Bock ist wenige Tage später an seinen Verletzungen gestorben“, sagt Kay Nissen. Daher sorgen sie sich jetzt auch eines der beiden Muttertiere: Knöpfchen lag noch Stunden später apathisch auf dem Erdboden. Es ist äußerlich unverletzt. "Kängurus haben allerdings extrem empfindliche Schleimhäute“, sagt Nissen. Außerdem würden sie sich leicht den Kiefer brechen ihnen droht dann der Hungertod. Die Nissens brachten Knöpfchen zum Tierarzt nach Itzehoe.
Sabine und Kay Nissen halten sich seit rund zwei Jahren Kängurus. Auf ihrem Grundstück haben sie den Tieren ein 450 Quadratmeter großes Freigehege eingerichtet. "Vorgeschrieben sind 200 Quadratmeter“, sagt Kay Nissen. Er betont, dass die Tier sich ausgesprochen wohl fühlen: "Bei uns bekommen sie im Gegensatz zu Zootieren Nachwuchs.“ Und mit dem eher klammen Kellinghusener Klima kämen sie bestens zurecht: "Dies ist die drittgrößte der Kängururassen. Die Tiere können bis zu 20 Grad minus ab.“ Wenn´s schneit, kämen sie richtig in Schwung.
Känguru-Nachwuchs ist anhänglich: Kommt das Kleine nach 30 Tagen zur Welt, klettert es in den Beutel der Mutter. Dort bleibt es dann für rund 250 Tage, sagt Nissen.
Die beiden Toten waren etwa vier Monate alt. Im Mai oder Juni hätten sie den Beutel endgültig verlassen.
In solchen Panik-Situationen haben Jungtiere keine Chance: "Kängurus sind extreme Fluchttiere“, sagt Nissen. "In solchen Situationen werden die Jungen aus dem Beutel geschleudert.“ Allerdings beuge die Natur vor: Freilebende Kängurus haben immer ein Junges am Beutel, eins im Beutel und sicher ist sicher eine befruchtete Eizelle in Reserve.
Die Hundehalterin wurde bereits gestern Vormittag von der Polizei ermittelt. Gegen sie wird ein Verfahren eingeleitet. (gö)
Quelle SHZ.de
Freitag, 09.02.2001
KELLINGHUSEN - Zwei Hunde machten am Freitag Jagd auf die Kängurus eines Kellinghusener Ehepaars. In Panik wurden zwei Känguru-Babys aus den Beuteln ihrer Muttertiere geschleudert. Sie starben. Ein Muttertier ist offenbar verletzt worden.
Panik im Gehege - ein kläffender Mischling jagt Knöpfchen und Pam: Die beiden Känguru-Weibchen springen um ihr Leben. Jenseits des Zauns bellte ein weiterer Hund. Aufgeschreckt durch den Lärm, eilen Sabine und Kay Nissen Freitagmorgen um sieben Uhr nach draußen, um ihren Kängurus zu helfen. Für den Nachwuchs von Knöpfchen und Pam ist es allerdings zu spät. Beide Tiere hatten Nachwuchs im Beutel. Bei der wilden Hatz fielen die Jung-Kängurus heraus. Die Nissens konnten sie nicht mehr retten.
Damit hat sich innerhalb kurzer Zeit bereits zum zweiten Mal eine Tragödie im Gehege des Ehepaares abgespielt. Im vergangen Jahr wurde erstmals ein Känguru-Baby das Opfer eines Hundeangriffs. "Ein Känguru-Bock ist wenige Tage später an seinen Verletzungen gestorben“, sagt Kay Nissen. Daher sorgen sie sich jetzt auch eines der beiden Muttertiere: Knöpfchen lag noch Stunden später apathisch auf dem Erdboden. Es ist äußerlich unverletzt. "Kängurus haben allerdings extrem empfindliche Schleimhäute“, sagt Nissen. Außerdem würden sie sich leicht den Kiefer brechen ihnen droht dann der Hungertod. Die Nissens brachten Knöpfchen zum Tierarzt nach Itzehoe.
Sabine und Kay Nissen halten sich seit rund zwei Jahren Kängurus. Auf ihrem Grundstück haben sie den Tieren ein 450 Quadratmeter großes Freigehege eingerichtet. "Vorgeschrieben sind 200 Quadratmeter“, sagt Kay Nissen. Er betont, dass die Tier sich ausgesprochen wohl fühlen: "Bei uns bekommen sie im Gegensatz zu Zootieren Nachwuchs.“ Und mit dem eher klammen Kellinghusener Klima kämen sie bestens zurecht: "Dies ist die drittgrößte der Kängururassen. Die Tiere können bis zu 20 Grad minus ab.“ Wenn´s schneit, kämen sie richtig in Schwung.
Känguru-Nachwuchs ist anhänglich: Kommt das Kleine nach 30 Tagen zur Welt, klettert es in den Beutel der Mutter. Dort bleibt es dann für rund 250 Tage, sagt Nissen.
Die beiden Toten waren etwa vier Monate alt. Im Mai oder Juni hätten sie den Beutel endgültig verlassen.
In solchen Panik-Situationen haben Jungtiere keine Chance: "Kängurus sind extreme Fluchttiere“, sagt Nissen. "In solchen Situationen werden die Jungen aus dem Beutel geschleudert.“ Allerdings beuge die Natur vor: Freilebende Kängurus haben immer ein Junges am Beutel, eins im Beutel und sicher ist sicher eine befruchtete Eizelle in Reserve.
Die Hundehalterin wurde bereits gestern Vormittag von der Polizei ermittelt. Gegen sie wird ein Verfahren eingeleitet. (gö)
Quelle SHZ.de