Und der Hemmehof mit über 400 Kühen betreibt muttergebundene Kälberaufzucht? Das würde mich sehr wundern, wäre dann aber eine Reise wert, um sich das in der Praxis anzusehen.So war mein Beitrag keinesfalls gemeint.
Bis auf die Rinderhaltungen unseres Hofladen, die keine Milchkühe haben, sind es keine Nebenerwerbshaltungen.
Der hier schon von mir genannte Hemme Betrieb mit eigener Hofmolkerei ,(zwar etwas weiter weg von mir), dürfte auch unter diese Kategorie fallen.
Natürlich ist der Preis auch entsprechend höher, sonst würde es ja nicht funktionieren. Meist sogar höher als die anonymen Biomarken der Discounter.
Ich hatte den Nebenerwerb übrigens nur deshalb erwähnt, weil die Landwirte hier im Schwarzwald, die Mutterkühe auf der Weide halten und dort Landschaftspflege betreiben, das eigentlich immer im Nebenerwerb machen. Keinesfalls wollte ich damit andeuten, dass Nebenerwerbslandwirte automatisch die bessere Tierhaltung betreiben. Ganz im Gegenteil - wer damit kaum Geld verdient und das so wie so in den nächsten Jahren vielleicht auflaufen lassen will, baut zB seine Anbindehaltung sicher nicht für viel Geld zu einer tierwohlgerechteren Haltung um.So war mein Beitrag keinesfalls gemeint.
Bis auf die Rinderhaltungen unseres Hofladen, die keine Milchkühe haben, sind es keine Nebenerwerbshaltungen.
Wer nur das Verkaufen, Transportieren und Mästen der Kälber unter miesen Bedingungen ablehnt, kann somit Alternativen finden. Wer vom Tierrechtsstandpunkt argumentiert, findet das keinen Deut besser, weil immer noch Kälber geboren, ihren Mütter weg genommen werden, sterben (und natürlich die Mütter auch irgendwann) weil wir Milch und Fleisch konsumieren möchten.
@Gone in a flash : in dem feinen Ökohof fällt das neugeborene Kalb in hartgefrorenen Matsch... Frage mich, wohin es fallen soll bei ganzjähriger Weide-Auslaufhaltung!? Und die Mutter stand bei der Geburt, konnte/wollte sich dazu nicht in den gefrorenen Matsch legen. Das sind die irren Auswüchse der "freien Draußenhaltung", von der ich hier spreche.
@Morris: ich hoffe, Du kochst die direkt von der Nachbarkuh geholte Milch vor Trinken kurz ab, weil sie ja nicht oder unzureichend auf TBC untersucht ist...
Das ist nich nur auf Bio-Höfen so, das betrifft die gesamte deutsche Landwirtschaft und hat schon weit vor dem Aufkommen zumindest des EU-Bio-Labels, auch schon vor der Entwicklung der meisten Verbandssiegel begonnen.Die zwischenzeitlich mit viel Geld und Herzblut zertifizierten Höfe müssen tw. Immer mehr Tiere halten, weil sie noch Bankkredite laufen haben für die Umbauten vor der Zertifizierung und halten sich auch von "Nebenerwerb" wie Abenteuer-Urlaub fur Kinder, Kräutersammel-Wochenenden usw. über Wasser.
Nein. Entstanden durch die Industrialisierung der Landwirtschaft, der Steigerung der Arbeitskraftkosten, der Tatsache dass immer weniger Menschen rund um die Uhr für wenig Geld arbeiten möchten, immer mehr Bürokratie die neben der eigentlichen Arbeit aufläuft. Und vermutlich noch einigen anderen Punkten.Es ist eine ungesunde Entwicklung entstanden durch diese Biosiegel,
Nö. Man hat schlicht und ergreifend die Wahl. Möchte ich Glyphosat im Essen und auf dem Acker haben oder nicht? Möchte ich dass mein Essen mit ernergieaufwendigem Haber Bosch Stickstoff gedüngt wird oder nicht? Möchte ich zumindest etwas bessere Bedingungen für die Tiere mit bezahlen oder nicht? Möchte ich, dass die Nutztiere mit südamerikanischem Soja gefüttert werden oder nicht? Möchte ich Höchstwerte an Torf in Anzuchterden für Gemüsesetzlinge? Möchte ich Insektizid und Fungizid Einsatz auf den Äckern für meine Lebensmittel? Möchte ich gern eine umweltverträgliche Höchstzahl von Tieren/je Hektar? Und ja - das wird zumindest hier in D auch kontrolliert - wir müssen jeden Lieferschein vorlegen können. Und ja, da betrügt hin und wieder jemand. Dass es da Skandale gab, finde ich eher beruhigend, gäbe es keine, würden die Kontrollen nicht funktionieren, irgend jemand probiert es nämlich immer wenn man damit Geld machen kannAuch wenn Du es schwachsinnig findest, sind alle diese Phantasiesiegel das Papier nicht wert. Das ist massive Verbraucherverwirrung und jedem, der nicht BIO" kauft, soll ein schlechtes Gewissen gezüchtet werden?
Ich habe dich schon richtig verstanden.Ich hatte den Nebenerwerb übrigens nur deshalb erwähnt, weil die Landwirte hier im Schwarzwald, die Mutterkühe auf der Weide halten und dort Landschaftspflege betreiben, das eigentlich immer im Nebenerwerb machen. Keinesfalls wollte ich damit andeuten, dass Nebenerwerbslandwirte automatisch die bessere Tierhaltung betreiben. Ganz im Gegenteil - wer damit kaum Geld verdient und das so wie so in den nächsten Jahren vielleicht auflaufen lassen will, baut zB seine Anbindehaltung sicher nicht für viel Geld zu einer tierwohlgerechteren Haltung um.
Die Hemme-Brüder (es gibt ja noch einen bei Hannover) machen in meinen Augen vor allem eines gut: Marketing.Und der Hemmehof mit über 400 Kühen betreibt muttergebundene Kälberaufzucht? Das würde mich sehr wundern, wäre dann aber eine Reise wert, um sich das in der Praxis anzusehen.
Nein, sie ziehen die Kälber auf, aber nicht die Mütter..ich glaube das ist auch eine Aufgabe die nicht zu bewältigen wäre bei der Anzahl der Kühe.Und der Hemmehof mit über 400 Kühen betreibt muttergebundene Kälberaufzucht?
Nein, sie ziehen die Kälber auf, aber nicht die Mütter..ich glaube das ist auch eine Aufgabe die nicht zu bewältigen wäre bei der Anzahl der Kühe.
Von der Website:
Denn wir von Hemme Milch halten auf unserem Hof etwa 420 Kühe – und zwar ganz besonders artgerecht in unseren großzügigen Freiluft-Stallungen und auf unseren saftigen Wedemarker Weiden. Grundlage dafür bildet unsere hofeigene Kälberzucht aus den weiblippchen Nachkommen. Bis ein Tier erstmalig kalbt, vergehen 24 Monate, in denen wir die Tiere mit Hingabe umsorgen. Das macht zwar viel Mühe, ist aber unabdingbar für unsere Vorstellung von transparent produzierten Lebensmitteln.
Die hier ziehen die Kälber auch muttergebunden auf (sofern sie nicht lügen, ich hab's noch nicht selbst gesehen)
Die Frage "hast du die Seite überhaupt geöffnet und gelesen, was sie drüber schreiben?" erübrigt sich in dem Fall. Hättest du das nämlich getan, wüsstest du es besser.Was aber meines Wissens eben leider nicht heißt, dass sie nicht nach ein paar Monaten als Jungtiere an den Händler (und damit nicht selten auf einen langen, grausamen Transport) "gehen" können.
Wir glauben wohl alle nicht an Supi-Dupi, jedoch zwischen Massentierhaltung und Supi-Dupi geht in Richtung Tierwohl schon eine ganze Menge.