1. Finde ich Bodybuilder in Wettkampfform in jeder Klasse potthässlich. Gar nicht erst zu reden von der Schwarzenegger-Klasse, die immer potthässlich sind. Den Bizeps so aufgeblasen, dass der Ellenbogen nicht mehr komplett angewinkelt werden kann und der Kopf merkwürdig unterdimensioniert wirkt...
Als Kannibale würde man das vielleicht anders sehen - jede Menge lecker Muskelfleisch.
2. Lebt der gute Mann ja vielleicht vegan, aber um das, was er da hat, aufzubauen, reicht Training alleine nicht aus. Ich will ihm nicht mal Doping unterstellen (obwohl der Gedanke nicht allzu fern liegt), aber mit entsprechenden Pülverchen und Drinks hilft er sicher nach. Ich hoffe mal, dass die auch wirklich 100% frei von tierischen Zusätzen sind...
3. Kann ich Menschen, die vegetarisch leben, von der ethischen Seite gut verstehen. Bei Veganern habe ich so meine Probleme. Schön, wenn man den Tieren nix wegnehmen will - nicht einmal den Bienen ihren Honig (sorry, aber in diesem speziellen Punkt fällt es mir schwer, einen gewissen Sarkasmus zu unterdrücken). Dummerweise nimmt man sich selbst und seinem Organismus so einiges weg. Der Mensch ist eben ein Mischköstler. Und wenn er auf Fleisch verzichtet, dann sollte er zumindest Eier und Milchprodukte zu sich nehmen. Sorry, aber dass ich einem Kalb die Milch wegtrinke oder das Huhn sich aus Sehnsucht nach meinem Frühstücksei verzehrt - das halte ich für ziemlich weit hergeholt.
ökologischer Landbau - selbstverständlich
artgerechte Tierhaltung - keine Frage
grundsätzlich wenig Fleisch essen (oder eben auch gar keins) - dafür spricht sehr vieles
Aber vegan leben? Da kann ich weder aus ethischer noch aus physiologischer Sicht folgen. Dazu habe ich im Laufe der Jahre viel zu viele Menschen kennen gelernt, die (häufig aus dem Grund, dass sie es einfach nicht mochten) fleischlos gelebt - und Mangelerscheinungen bekommen haben. Wenn DIE schon Probleme bekommen, wie sieht es dann bei einer Ernährung komplett ohne tierische Produkte aus? Ich will nicht abstreiten, dass es Einzelindividuen gibt, deren Organismus damit gut klar kommt. Jeder Mensch ist anders. Aber ich behaupte mal, für die Mehrheit ist vegane Ernährung gleichbedeutend mit Mangelernährung.
Chrisi hat unabsichtlich meine Meinung untermauert: Ein plötzlicher Heißhunger auf Milchprodukte ist eben nicht vergleichbar mit dem Schmacht eines Neu-Nichtrauchers nach einer Zigarette, hat eben nichts mit Sucht zu tun. Es ist eine eindeutige Mahnung des Körpers: "Mir fehlt was. Gib' es mir." Gelegentlich lohnt es sich wirklich, auf seinen Körper zu hören. Ich habe gelegentlich Heißhunger auf Fisch - warum auch immer. Meine Mutter, die nie besonders scharf auf Süßes war, hat sich in der AHB nach der Speiseröhrenkrebs-OP mehr oder weniger von Weihnachtsgebäck ernährt. Das war das einzige, was ging. Nicht mal Brühe ging richtig runter. So hat sich der Körper die Energie verschafft, die er dringend brauchte.
Und jetzt komme man mir ja nicht mit Vitaminpräparaten, Spurenelement-Pülverchen und ähnlichem. Die sind schon lange im Fokus von Wissenschaftlern, die den Nutzen bezweifeln und Schaden befürchten. Außerdem: Kann man sich mehr von der Natur abkehren als damit, dass man das Lebensnotwendige nicht mehr mit der normalen Nahrung sondern in Tablettenform zu sich nimmt?
Viele Grüße
Petra