@HSH Freund
Was Du über Vertrauen erzählst, ist mit Verlaub keine Neuigkeit für mich und andere Hundehalter.
Was Du nicht verstehts ist, dass ich meinen Hund so händeln muss, dass er in mein Leben bzw. in meine Welt passt. Meine Welt sieht so aus, dass er zu allen, auch fremden Menschen freundlich und respektvoll sein muss. Allein das, was Du sagst, dass Deine Hunde nicht von Deinen Bekannten zu händeln sind bzw. Du Deine Hunde nicht bekannten anvertrauen könntest, ist für mein Leben ein nicht durchführbarer Zustand.
Mein Hund lässt sich von allen im Büro händeln, als ob es ihr eigener Hund wäre. Man kann ihn überall anfassen, er lässt sich von jedem ohne die geringsten Probleme alles wegnehmen, er lässt sich von jedem maßregeln, verscheuchen, wegstoßen, heranziehen, knuddeln, drücken, hochheben etc. Wenn man ihm versehentlich auf den Fuß tritt oder ihn versehentlich tritt oder umrennt, bleibt er freundlich und fröhlich etc.
Gerade deshalb, weil ich ihn nicht immer und ständig kontrollieren und einschränken will, muss er in meiner Umwelt ne ganz kleine Nummer sein und kein autonomer Django, der selber darüber entscheidet, von wem er sich was sagen lässt und von wem nicht und wen er ernst nimmt und wen nicht.
Ich regel meine Führung bei weitem nicht nur durch Kontrolle, aber es ist ein unverzichtbarer Bestandteil meines Umgangs mit ihm, weil er sonst keine Zeit verliert, um es selber zu regeln.
Ich habe keinen folgsamen DSH und auch keinen Mini Hund von 10 KG, wie das hier gerne von Dir dargestellt wird. Er ist ein ganz liebes Tier, mit einem ganz feinen und freundlichen Karakter, aber gleichzeitig auch einem ordentlichen Selbstbewusstsein und Dickschädel. Sabsi wird das bestätigen können, weil sie ihn mit ca. 10 Monaten kennen gelernt hat.
Ich habe meinen Hund anfangs auch so erzogen und gehändelt, wie ich zuvor meine anderen Hunde und Pflegehunde gehändelt habe und musste feststellen, dass ihm das Maß an Autonomie und Freiheit nicht so gut bekommen ist, wie das bei meinen Hunden davor der Fall war. Nicht alle Hunde sind gleich und bedürfen der selben Handhabung. Wie sagte Herr Baumann mal so schön bei einem seiner Vorträge, als er über das longieren mit Hunden erzählte. Er berichtete von eimem Bulli, den er auch zum Longieren brachte, aber diesen erst einmal 200 Meter über den Rasen hinter sich herschleifen musste, bis dieser die ersten Schritte freiwillg machte.
Du bist in Deinen Aussagen viel zu pauschal.
Nach langer Arbeit kann ich stolz behaupten, dass mein Hund eine sehr gute Beziehung/ Bindung zu mir hat, sehr gut erzogen ist, aber auch einen heiden Respekt und Achtung vor mir hat. Ich halte ihn in einem devoten Zustand und das geht unter anderem nicht ohne die Kontrolle von Resourcen.
Mein Hund ist ein ganz liebes Tier, aber wenn ich ihn nur zwei Tage hinter einander so halten würde, wie Du das beschreibst:
Meine Hunde haben jederzeit:
-Futter zur freien Verfügung
-Freie Wahl des Aufenthaltsortes (Haus, Garten, (nachts auch die Nachbargrundstücke))
-freie Hand bei rudelinternen Reibereien
-100% Freilauf
-freie Hand bei ernsthaften Angriffen durch andere (da mische ich dann auch mit)
-freie Wahl des Liege-/Schlafplatzes (wenn ich diesen Platz beanspruche ist es allerdings meiner
würde er nicht in meine Welt und mein Leben passen.
Die Kontrolle der Resourcen und mein "Kontrollwahn", sind für mich unverzichtbarer Bestandteile meiner Erziehung meines HUndes, aber nur ein Teil meiner Beziehung und meines Umgangs zu meinem Hund.