Hi Sandra&Luca,
da ich die Frage schon mehrmals per PN beantwortet habe, dachte ich es ist besser, das öffentlich zu tun. Sorry für den Umweg...
Du fragtest nach einem Trainer/HuSchu, der die Hunde lieb und fair behandelt:
Ich hatte mehrere Hundetrainer, die ich alle in den Wind geschossen habe, ausser Martin Rütter, aber der ist auf Dauer zu teuer...
Er ist aber der erste und einzige Trainer gewesen, der Anke als "therapierbar" angesehen hat.
Bis auf Martin Rütter (Praxis) und Günter Bloch (Theorie) versuchen es alle (mir bekannten) mit einem gewissen Druck bzw. gehen von einer Dominanz des Hundes aus und arbeiten dann z.T. auch mit brutalen Methoden - ohne mich.
Alle anderen Hundetrainer wollten Anke zunächst "brechen", d.h. sie mit psychischem und körperlichem Druck zum absoluten Zusammenbruch zu führen und erst danach die Therapie zu beginnen.
Die Formel des Erfolges war Naivität, ich habe Ihr eine reelle Chance gegeben! Ich habe sie als ganz normalen Hund akzeptiert - eine Vorgeschichte habe ich wissentlich ausgeblendet um ihr diese Chance auch kompromisslos geben zu können.
(Wenn ich weiss, mein Hund geht auf alles drauf, was sich bewegt, dann spürt er das auch (noch vor mir) und geht auch drauf)
Zunächst brauchte Anke keine harte Hand, die ihr etwas "beibringt" o.Ä., sondern erst einmal einen menschlichen Sozialpartner, bei dem sie überhaupt so ewas wie Zuneigung und ganz wichtig positive Verstärkung für ein von mir gewünschtes Verhalten erfuhr.
Wenn Anke, wie immer ausgerastet ist, wenn uns andere Hunde entgegen kamen, haben wir sofort den Spaziergang beendet, wie auch das Spiel beendet, wenn Anke zu übermütig/dominant wurde.
Ich habe dann die betreffenden Tage nicht weiter mit Ihr kommuniziert und habe böse geckuckt, was für Sie die grösstmöglich vorstellbare Strafe war, da ich ja ihr einziger Sozialpartner war
Dahingegen wurden die Tage, an denen sie gewünschtes Verhalten lieferte besonders schön gestaltet, sowie Anke bei jedem Schwanzwedeln gegenüber anderen Hunden _sofort_ gelobt und auch auf dem Weg nach hause weiter gelobt etc.
Auch habe ich andere Hunde stets mit hoher Stimme freundlichst empfangen, wenn diese auf Anke zukamenum eine generell freundliche Stimmung zu schaffen. Auch hat es geholfen, wenn andere Hundebesitzer Anke freundlichst mit Namen begrüsst haben.
(Denken sich die Hunde, na wenn sich die "Alten" so gut verstehen, wirds schon seinen Grund haben)
All das habe ich von oben genannten Personen adaptiert.
Das Ganze konsequent über 5 Jahre hinweg, jeden (verdammten) Tag... irgendwann gings dann bergauf - immer mit stetigen Rückschlägen, aber auch da habe ich die negativen Dinge ausgeblendet und allein an das positive in Anke geglaubt.
Das Ganze funktioniert aber nur, wenn der Hund dir absolut vertraut und Du seine Beschützerin bist.
Da dem Hund durch diese Taktik vermittelt wird, er solle sich stets nett verhalten, wird er natürlich verweichlicht.
Es ist schon vorgekommen, dass ich Anke dann tatsächlich beschützen musste weil sie bei der kleinsten Rangelei gejault hat, "Papa schau mal, der will mir was zuleide tun".
Das Ganze wird quasi in die andere Richtung gedreht, anstatt anzugreifen, unterwirft sich Anke jetzt - es bleibt aber nach wie vor eine Kommunikationsstörung!
Traut der Hund Dir das "Beschützertum" nicht zu, kannst Du es vergessen... solch ein Vertrauen kann man auch nicht erzwingen.
Ein weiterer Faktor war die Arbeit an mir selbst, ich kann Dir als einzigen Autor "den Bloch" ans Herz legen, ich habe zig Bücher über Hunde gelesen, keins war es wert - ausser "dem Bloch" wie er sich selber nennt, insbesondere "Der Wolf im Hundepelz".
Also ist meine Empfehlung Rütter!
In Duisburg gibt es noch Gudrun Wunsch, die ich auch sehr gut finde.
Eine Hundeschule wurde uns vor einigen Jahren mal von "die Janine" emfohlen, wir haben jedoch Abstand davon genommen und unsere "Duisburger Gassirunde" gegründet, in der ausser Anke nur extrem gut sozialisierte Hunde mitliefen und sich alle Gassigänger auch privat exzellent verstanden haben, Gründe siehe oben: "Wenn sich die alten schon so gut verstehen".
Fragen? her damit
Sorry, dass es so viel war und ich auch über alternative Wege geschrieben habe, die wir gegangen sind