Bernau - Nachrichten
Protestmarsch gegen Hundehalterverordnung in Bernau
Bernau (hen) Die Bernauer Polizei musste am 23. April dieses Jahres einen Staffordshire-Terrier erschießen. Der Hund hatte zuvor eine Katze gejagt und zu Tode gebissen. Diesen Vorfall nahm die Berliner Initiative „Hundeparlament“ zum Anlass, am Sonntag, 10. Juni, für die Rechte von Kampfhunden und gegen die derzeitige Hundehalterverordnung zu protestieren. Trotz strömenden Regens fanden sich 48 Hundeliebhaber mit insgesamt 22 Hunden am Bernauer Bahnhof ein.
„Wir lassen uns nicht kriminalisieren und in die Ecke stellen“, so Andreas Lehmann, Organisator des Protestmarsches. Um seinen Hund, einen American Pitbull zu halten, musste der Berliner ein Negativgutachten und einen Sachkundenachweis erbringen sowie sein Führungszeugnis vorweisen. „Ich habe insgesamt 500 Mark ausgegeben, damit sich für meinen Hund nichts ändert“, schimpft der 39-Jährige. „Unsere Protestaktion soll Innenminister Schönbohm einen kleinen Denkanstoß geben, an der Hundehalterverordnung etwas zu ändern.“
Monique Höhne (1
aus Biesenthal sieht das genauso. Sie verurteilt den „politischen Aktionismus“ gegen so genannte Kampfhunde. Vor allem ist sie gegen den ständigen Maulkorbzwang. „Wie soll man denn die Tiere außerhalb der Wohnung artgerecht halten? Der Hundeauslaufplatz in Bernau ist einfach zu klein“, klagt die Biesenthalerin. Kritik übt sie vor allem an der Bernauer Stadtverwaltung. „Wenn es nach deren Wunsch gegangen wäre, hätte unser Protestmarsch nicht durch die Stadt, sondern über Feld und Wiesen geführt.“
Timor Henkel (25) aus Berlin- Lichtenberg und Besitzer eines American Pitbulls marschiert ebenfalls in Bernau mit. „Der Tag des Protestmarschs wurde von uns bewusst auf den Hussitensonntag gelegt. Da sind viele Menschen in Bernau“, begründet er. Dennoch wird die Kundgebung am Bernauer Bahnhof nur von wenigen regis- triert. Wegen des Regens ist kaum jemand auf der Straße. „Es wären sicherlich noch mehr Hundehalter aus Berlin und Umgebung gekommen. Das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, tröstet sich Timor Henkel, und ein anderer Teilnehmer kündigt an: „Wenn die Kundgebung nichts bewirkt, werden wir wieder Protestaktionen machen, solange bis etwas passiert…“