Loveparade 2010

Midivi · 29. Juli 2010

Marion schrieb:
Wie pervers und menschenverachtend ist das denn?

Quelle:

Ich seh' da nix besonders.....

Hi Midivi ... hast du hier schon mal geguckt?

BubuBär · 29. Juli 2010

Mich kribbelt es überall wenn ich diese Videos sehe :heul:

Ich habe gerade eine Mail von einer Freundinn erhalten, das ein sehr gutter freund von uns, einer der verletzten ist..... :heul:

Beinahe wären wir auch dabei gewesen...
Ich kann euch garnicht sagen wie es mich schaudert und wie froh ich bin, da oben wohl einen ziemlich hart arbeitenden Schutzengel zu haben...

Marion · 29. Juli 2010

Midivi schrieb:
Marion schrieb:

Wie pervers und menschenverachtend ist das denn?

Quelle:

Zum Vergrößern anklicken....

Ich seh' da nix besonders.....

Also ich finde es ziemlich eklig, Google-Anzeigen zu schalten, die mit

"Todesopfer Loveparade
Loveparadebesucherin erlag ihren Verletzungen. Mehr auf Bxxx.de

"

werben...

helki · 29. Juli 2010

Ich seh's wie Marion und bin ohnehin ziemlich erschrocken darüber, wie oft hier die blöde Bild verlinkt wird...

BubuBär · 29. Juli 2010

helki schrieb:
Ich seh's wie Marion und bin ohnehin ziemlich erschrocken darüber, wie oft hier die blöde Bild verlinkt wird...

Das stimmt allerdings ....

Marion · 29. Juli 2010

Lana · 29. Juli 2010

guglhupf schrieb:
"schuld" sind einzig und allein diejenigen, die das ganze genehmigt haben trotz aller warnungen, die im nachhinein fast unheimlich prophetisch wirken.

Ähm, warum?
Wenn dein Auto durch den TÜV kommt, obwohl sowohl dir, als auch dem TÜV-Prüfer klar ist, dass deine Bremsen schlecht sind und es passiert deswegen etwas, ist dann auch der Prüfer allein "Schuld"? Auch dann wenn du ihn dazu gedrängt hast, dein Auto bestehen zu lassen?

Und wenn andere Leute mit dem Wagen fahren (müssen), sie die Sicherheitsbedenken aber kennen und diese trotzdem missachten, ist dann auch immer noch der Prüfer "allein" Schuld? Oder doch du? Oder die anderen Leute?

Wer das in Duisburg zu verantworten hat, werden hoffentlich die Ermittlungen ergeben. Wobei es durchaus wahrscheinlich ist, dass es mehrere "Schuldige" gibt. Und dass es unter diesen "Schuldigen" wiederum einige gibt, die einen größeren Anteil an der Katastrophe hatten, als die anderen. Man wird sehen...

Meike · 29. Juli 2010

Rein rechtlich liegt die Schuld an demjenigen der genehmigt. So sollte es zumindest sein. Dann überlegen die sich das nächste mal hoffentlich 3x ob sie etwas abzeichnen oder nicht. So seh ich es

Lana · 29. Juli 2010

Meike schrieb:
Rein rechtlich liegt die Schuld an demjenigen der genehmigt. So sollte es zumindest sein.

Sollte es so sein, oder ist es so

?

Und warum sollte es so sein? Warum sollte jeder andere, der zwanghaft versucht hat die Loveparade durchzusetzen, aber letztlich "nichts unterschrieben" hat, fein raus sein?

Und momentan sieht es, so wie ich das verstanden habe, wohl so aus:

- der Veranstalter kann nix dafür, er hatte ja eine Genehmigung, außerdem hat sich die Polizei falsch verhalten.

- der Bürgermeister kann nix dafür, er hat ja nichts unterschrieben, außerdem haben sich die Leute falsch verhalten.

- die Polizei kann nix dafür, für den Tunnel war der Veranstalter zuständig, außerdem haben sich die Ordner falsch verhalten.

- der Planungsdezernent hat zwar genehmigt, allerdings erstreckte sich die Genehmigung nicht auf diesen Geländeabschnitt, außerdem haben sich Veranstalter, Polizei und Feuerwehr falsch verhalten.

carenina · 29. Juli 2010

Lana schrieb:
Wenn dein Auto durch den TÜV kommt, obwohl sowohl dir, als auch dem TÜV-Prüfer klar ist, dass deine Bremsen schlecht sind und es passiert deswegen etwas, ist dann auch der Prüfer allein "Schuld"? Auch dann wenn du ihn dazu gedrängt hast, dein Auto bestehen zu lassen?

Und wenn andere Leute mit dem Wagen fahren (müssen), sie die Sicherheitsbedenken aber kennen und diese trotzdem missachten, ist dann auch immer noch der Prüfer "allein" Schuld? Oder doch du? Oder die anderen Leute?

Klar ist der Prüfer daran Schuld, denn er ist der Einzuige, der Geld dafür bekommt, genau sowas zu verhindern.Es ist sein Job!
Das Verantwortungsgefälle (vom Fachmann zum Laien) ist doch so offensichtlich...

kitty-kyf · 29. Juli 2010

Ich glaube es ist ein Mix aus allem. Aber mit Sicherheit haben die die das genehmigt haben eine Schuld und können dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Das ist ja schließlich der Sinn der Verfahren, dass man die Verantwortung übernimmt und prüft ob das sicher ist und wenn nicht keine Genehmigung erteilt. Sonst wären die doch eh nur reine Formsache.
Sicher haben viele Faktoren zu dem Unglück geführt und für die verschiedenen Faktoren müssen auch verschiedene Stellen Verantwortung übernehmen. Einfach den schwarzen Peter einer beteiligten Partei zuzuschieben, damit ist es meiner Meinung nach auch nicht getan.

Was ich mich immer wieder frage: Wenn die Polizei dort machtlos war und sogar Sperren aufgeben musste, weil die Leute da drüber sind. Hätten dann Ordner die Menschen aufhalten könne?
Wenn die Polizei es nicht schafft die Menschen aufzuhalten, wer denn dann?

Außerdem bin ich seit dem Video auf Youtube noch schockierter. Wenn ich sehe wie Menschen ohne Skrupel über andere klettern. Denen die Schuhe ins Gesicht hauen und sich nichts dabei denken, dann möchte ich jeden einzelnen dieser Menschen auf dem Video dort vor Gericht angeklagt sehen.

Marion · 29. Juli 2010

In Todespanik denkt man vermutlich nicht mehr rational sondern der Überlebenswille nimmt überhand.

Ich habe ein Interview mit Psychologen gelesen, die sagten, daß viele der Teilnehmer, mit denen sie gesprochen haben, im Nachhinein selbst schockiert darüber waren, wie rücksichtslos sie anderen gegenüber waren, um aus der Menschenmasse zu kommen.

chrissisteve · 29. Juli 2010

da kann ich Marion nur Recht geben. Mein Cousin hat selbst geschildert wie es sich anfühlt in Todespanik zu sein. Da sind einem alle Mittel recht. So schlimm wie es sich anhört.
Also ich habe auch viele Menschen gesehen, die anderen geholfen haben!!!

Lana · 29. Juli 2010

carenina schrieb:
Klar ist der Prüfer daran Schuld, denn er ist der Einzuige, der Geld dafür bekommt, genau sowas zu verhindern.Es ist sein Job!
Das Verantwortungsgefälle (vom Fachmann zum Laien) ist doch so offensichtlich...

Es ging mir in meinem Beispiel, um eine "alleinige" Verantwortlichkeit. Der Prüfer wäre in meinem Fall sicher Schuld, sein Kunde aber ebenfalls.
Oder meinst du, du kannst vor Gericht sagen: "Klar wusste ich, dass die Bremsen defekt waren und dass das sehr gefährlich ist, aber hey, das Auto hat den TÜV doch bestanden"?

Und so ähnlich ist das hier ja auch.
Es muss festgestellt werden, wer was wusste, wie vorhersehbar das war. Und wo die Fehler lagen. Da einfach nur auf denjenigen abzustellen, der die abschließende Genehmigung erteilt hat, ist ein wenig zu kurz gedacht.

havelchen · 29. Juli 2010

Der Deutsche Beamtenbund (dbb) hat personelle, disziplinarische und politische Konsequenzen aus dem tragischen Verlauf der Duisburger Loveparade gefordert. Der Beamtenbund geht davon aus, dass Mitarbeiter der Duisburger Stadtverwaltung während des Genehmigungsverfahrens von Chefs „systematisch unter Druck gesetzt worden sind“. Darüber gebe es übereinstimmende, nicht abgestrittene Berichte, so der Vorsitzende des Beamtenbunds in NRW. „Mit dem psychischen Druck sollte erreicht werden, dass Mitarbeiter der Arbeitsebene Sicherheitsbedenken fallen lassen, um die Loveparade zu ermöglichen“. Parteipolitische Einmischung in behördliche Entscheidungen gefährde den Rechtsstaat“, warnte der Gewerkschafter.

Quelle: Videotext Sat 1

Marion · 29. Juli 2010

Es muss festgestellt werden, wer was wusste, wie vorhersehbar das war. Und wo die Fehler lagen. Da einfach nur auf denjenigen abzustellen, der die abschließende Genehmigung erteilt hat, ist ein wenig zu kurz gedacht.

Ich verweise noch einmal auf den folgenden von mir oben schon verlinkten Artikel:

guglhupf · 29. Juli 2010

Lana schrieb:
Wer das in Duisburg zu verantworten hat, werden hoffentlich die Ermittlungen ergeben.

ja, hoffentlich.

ich weiß nicht, ob dieser artikel hier schon mal verlinkt wurde. nicht nur, daß missliebige kritiker einfach "kaltgestellt" wurden (sicher weder von der polizei, noch vom veranstalter, geschweige denn von den ravern).

nein, "nichtexperten", raver (!) haben vorher auf genau die gefahren hingewiesen, die zur tragödie führten.

und das soll adolf und seiner clique alles entgangen sein ?

am 20. juli schrieb "der westen":

«An einem Punkt könnte sich das Mega-Event zum Tanz auf dem Drahtseil entwickeln: In Duisburg werden deutlich mehr Raver erwartet, als auf das Güterbahnhofsgelände passen.»

«Es gibt nur einen Zugang zum Gelände und der ist unter einer langen Brücke. Was passiert wenn hier Panik ausbricht?» Ein anderer schreibt: «Was für Idioten planen denn so etwas auf diesem Baugelände. Das ist ja Wahnsinn! Passt bitte auf euch auf, das ist echt der Hammer.»

Ein weiterer Eintrag lautet so: «Wenn man so eine Party stemmen will, muss man auch den Platz dafür haben.Was ist das denn für eine Chaosplanug, mir schwant schlimmes.»

Lana · 29. Juli 2010

guglhupf schrieb:
und das soll adolf und seiner clique alles entgangen sein ?

Der Herr Oberbürgermeister hat doch aber gar nichts gemacht. Er hat die Genehmigung ja nicht erteilt

Und wenn das Geschehene so offensichtlich war, wie kann man da, den Veranstalter von aller Schuld freisprechen? Zumal laut faz "die Meisten der Branche die Hauptschuld beim Veranstalter" sehen?

Meiner Meinung nach sollten die momentan alle besser nicht, mit Steinen werfen (Obwohl sie gerade genau das tun). Deshalb fand ich dein Posting auch etwas seltsam

guglhupf · 29. Juli 2010

mir liegt es völlig fern, den veranstalter irgendwie in schutz zu nehmen. er ist allerdings der veranstalter, kein sicherheitsexperte. er legt ein gewinnorientiertes konzept vor, und kann quasi verlangen, was er will, sogar eine love-parade gänzlich ohne sicherheitsvorkehrungen. sind seine wünsche nicht umsetzbar, muss das von experten (die für so etwas schliesslich bezahlt werden) abgelehnt werden. punkt. das ist so bei jedem weihnachtsmarkt und ist ja hier sogar auch geschehen, wurde nur eiskalt ignoriert. das ist zumindest der aktuelle stand der dinge.

warum wurde das ganze denn erst stunden vorher genehmigt ? vermutlich, weil sich die entscheidungsträger selbst nicht sicher waren. aber sag mal eine veranstaltung ab, zu der bereits hunderttausende unterwegs sind. da dachte wohl so mancher, "wird schon gutgehen". war es das wirklich wert ?

um nochmal auf deinen bremsen-vergleich zurückzukommen: ja klar ist der prüfer schuld..carenina hats ja erklärt..zudem ist es ein unterschied, ob ich durch solche ignoranz mein eigenes leben aufs spiel setze oder das von tausenden anderen. ausserdem könnte es sein, daß ich verrückt bin oder ähnliches.

wäre nix passiert, wären einige leute ganz vorne mit der "verantwortung für ein tolles event, was die stadt duisburg auf die beine gestellt hat".

aber von mir aus können sich "veranstalter" und "verantstaltungsgenehmiger" gerne eine zelle teilen.

guglhupf · 29. Juli 2010

Lana schrieb:
Deshalb fand ich dein Posting auch etwas seltsam

daran solltest du dich aber langsam gewöhnt haben.

Loveparade 2010

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