Nicht jedes Problem auf der Welt ist deins, aber vor allem nicht das deiner Tochter.
Die ist erst 11 wenn ichs recht erinner? (...)Das klingt nicht nach nem Mädel mit bissi Heimweh o.ä. Die Verantwortung die damit deiner Kleinen zufällt ist viel zu groß.
Das sehe ich genauso.
Wenn das Mädel auch zu ihren Freundinnen über so etwas redet - das muss ja nicht immer der Fall sein - dann ist das für eine Elfjährige definitiv zu viel.
Dieses Mädchen ist schon viel "weiter". Ich wusste gar nicht, dass Kinder schon solche Gedanke haben können....
Frag mich mal.
Und dann so unsensibel. Das passt wieder gar nicht...
Ich weiß nicht, ob das unsensibel ist - vielleicht ist es auch eher ein möglichst breit gestreuter Hilferuf?
In jedem Fall finde ich die Deutung der Mutter, dass das Kind in erster Linie "Freunde braucht, die zuhören," relativ gewagt.
Klar, Freunde können schon helfen, die Grundstimmung zu verbessern. Aber mit dem, was die von sich gibt, dürfte das durchschnittliche Kind in dem Alter überfordert sein.
Und irgendwie ist das doch auch so ein Schattenboxen. Wenn sich die Lage sogar verschlimmert, waren dann die Freunde Schuld, die nicht gut genug zugehört haben und fies waren, und sich zurückgezogen haben (- weil es ihnen einfach zu viel war.)
Andererseits: Wenn ganz normale Sachen geplant sind, wie Sleepover, Geburtstag und so weiter, und es sind mehrere Kinder dabei, dann würde ich
meine Tochter durchaus ermutigen, hinzugehen. (Das aber durchaus aktiv verfolgen, um zu schauen, wie es geht.)
Nicht jedes depressive Kinde bindet allen seinen Freunden alle seine schwarzen Gedanken auf die Nase. Die sind zwischendurch auch mal ganz normal. Und wenn sie Geburtstag feiern wollen, 10 Leute einladen, und es kommen zwei, weil - hmpf, oder gar, weil die Eltern Angst haben, das Kind könnte ein Problem sein oder machen - ist das irgendwie nicht gerade stimmungsfördernd.
Natürlich kann deine Tochter keinen Therapeuten ersetzen - soll sie ja auch gar nicht.
Aber auch Kinder mit Therapiebedarf brauchen neben einem Therapeuten ganz normale Freunde und Bekannte, die sich nicht wie Therapeuten verhalten, sondern eben wie Freunde. Oder Klassenkameraden.
Oder Nachbarn. Die einander beim Ankommen helfen -der Gedanke an sich war , finde ich, gut - , sich gegenseitig die Hausaufgaben mitbringen, wenn eines krank ist, evtl. gemeinsam zur Schule gehen, weil sie den gleichen Weg haben.
Mehr muss es gar nicht sein, die müssen ja nicht beste Freundinnen werden.
Aber das ist eine Rolle, die an sich nicht viel erfordert - die aber auch nicht ganz unwichtig ist.