KsCaro schrieb:
Aber grundsätzlich ist Geräuschempfindlichkeit zum Teil anerzogen, nicht angeboren. Wohnst Du direkt neben einer Kirche, dann hörst Du irgendwann das Klockenläuten nicht mehr weil Du es rausfilterst.
Nee, Caro, das stimmt so nicht. Die Geräuschempfindlichkeit an sich ist nicht "anerzogen" - aber man kann sie bis zu einem gewissen Grad (weiter aber nicht) sicherlich durch Gewöhnung beeinflussen.
Du schreibst dann weiter:
KsCaro schrieb:
Bei uns ist eben immer Action, hier ist der totale Monitorwahnsinn im Büro, hier ist es nie wirklich leise und irgendwas flackert hier immer (TV und/oder Monitore). Aktuell laufen WaMa und Trockner noch im HWR.
Bis zu einem gewissen Punkt nehmen wir Rücksicht, aber ein bißchen muss David da auch einfach mitreinwachsen.
Das ist völlig klar. Und wenn er ein extrem geräuschempfindliches, nervöses Baby wäre, das eigentlich einen festen Rhythmus braucht (und die gibt es eben) - dann wäre es nicht
anders. Weil sich bestimmte Dinge nunmal nicht ändern lassen. Ist es bei mir arbeitszeittechnisch ja auch nicht gewesen.
Dann würdest du aber nach meiner Erfahrung sehr wahrschenlich
nicht in der beneidenswerten Lage sein, locker flockig und entspannt davon schreiben zu können, weil du dann neben all dem nämlich, ob du willst oder nicht, mit einem dauerbrüllenden, schlecht essenden, unentspannten, völlig überreizten und bei jeder Unregelmäßigkeit stundenlang schreienden Baby zu tun hättest.
Das wäre dann eben die andere Seite der Medaille.
Sei einfach froh, dass es nicht so ist... denn bestimmte Dinge lassen sich tatsächlich nur sehr schlecht (oder halt zumindest am Anfang in recht geringem Maße) durch "bewusstes Training" oder irgendwelche äußeren Maßnahmen beeinflussen.
Und "Wesensfestigkeit"
) ) gehört definitiv dazu.
Natürlich hast du völlig Recht: Völlige Vermeidung wird das Problem nicht lösen können und sich unter Umständen negativ auswirken. Aber andererseits kann ich aus Erfahrung nur sagen, dass man einiges mitmacht, wenn die Folgen nur gravierend genug sind. Das war bei uns bei den Koliken zB so. Bevor ich wusste, wie die bei Fabian zustande kommen, habe ich wochenlang im Grunde eine Minimalauswahl an Lebensmitteln gegessen, die mir bereits zu den Ohren wieder herauskam, nix mehr mit Kohlensäure getrunken etc., um wirklich
jedes Risiko für neue, stundenlange Brüllattacken auszuschließen oder zu minimieren.
Hat nix gebracht, außer mich an den Rand des Nervenzusammenbruchs, aber das Gebrüll war halt noch schlimmer.
Weißte, wie ich meine?