Meike,
ich habe ja einige Jahre das Kindertraining für's Judo bei uns auf dem Dorf gemacht (was ja immerhin eine Individualsportart ist) - und auch "zwangsweise" (ich komme ja auch vom noddreutschen Dorf
) einige Jahre Handball gespielt... und ich finde definitiv, dass er mit 3 Jahren noch zu klein bzw. jung fürs Handballtraining, oder überhaupt für die Einordnung in eine Mannschaft ist.
Dass er sich da "absondert", wenn es ihm zu viel wird, ist eigentlich kein Wunder. Das tun die Dreijährigen beim Turnen ohne Eltern hier auch, reihenweise. Nur kann man es da beim Training einfacher kompensieren, dann lässt man sie eben mal ne Runde durch die Halle drehen und sammelt sie anschließend wieder ein. Beim Training für ne Mannschaftssportart stell ich mir das eher schwierig vor, da ist der Betreuungsschlüssel ja auch ganz anders als beim Turnen, wo ja an jedem Gerät jemand stehen muss.
Hier gibt es überhaupt gar keine Angebote in solchen Sportarten für so kleine Kinder. Es gab mal ein Angebot für Fußball ab 4 (sonst ab 6), und beim Judo bieten sie jetzt eine Art Turngruppe mit Judo-Elementen für Kinder ab 3 an. "Richtiges", gezieltes Training beginnt dann mit 5. Alles andere hat sich bei denen nicht bewährt, und das kann ich so bestätigen. Die jüngsten Kinder, die ich mal hatte, waren ein Vier- und ein übergroßer Dreijähriger, und die waren weder von der Konzentration noch motorisch so weit, dass sie eine richtige Trainingsstunde hätten gut durchstehen können. Wir hatten allerdings auch eine altersgemischte Gruppe von 5 oder 6 bis 12 Jahren, das spielt sicherlich auch noch eine Rolle.
Aber ganz von der Altersfrage abgesehen: Ich bin jahrelang zu Sportarten geschleift worden, die mir nicht gefallen haben, weil ich was machen sollte, machen musste, und es "auf dem Land kaum was anderes gab" - seltener, weil das, was mir gefallen hat, meinen Eltern nicht passte, das hätte mir zu meinem Glück wohl noch gefehlt.
Wenn Luca, warum auch immer, Handball im Moment (vielleicht ja: noch) keinen Spaß macht, dann halt nicht. Wenn er lieber turnt, lass ihn halt turnen, Hauptsache ist, er macht überhaupt was.
Motorisch ist das "Draufklettern/Drüberspringen) glaub ich übrigens um einiges abwechslungsreicher, in dem Alter entwicklungstechnisch angesagter, und hat auch eher was von Mutprobe und Abenteuer, als das Werfen von Bällen...
Fabian wollte zu der ersten Tunrgruppe, noch mit Eltern, absolut nicht hin, die fand er total doof. Das konnte ich vergessen, und habe ihn nach der Probephase auch gar nicht erst angemeldet.
Zum "Judo" (wo übrigens auch in erster Linie geklettert, gesprungen und gekrochen wird), geht er mittlerweile gerne, mault, dass das immer so kurz ist, und will unbedingt so schnell wie's geht 5 werden und die "richtige" Judogruppe zu den "großen" Kindern - und ich musste ihn nichtmal überreden.
Ist natürlich schade, dass es jetzt erstmal keinen Turnkurs mehr gibt. Wie sieht's denn in den Nachbarorten aus?