Hallo Tascha,
ich habe mich zwangsläufig ein bisschen mit dem Thema beschäftigen müssen, weil der Fabi auch eher spät trocken war... bei dem war es genau wie bei deiner Tochter: jede Stunde auf's Töpfchen oder die Toilette setzen brachte gar nichts, irgendwann "überkam es ihn" eher aus heiterem Himmel - oder auch nicht.
Er
merkte aber auch vorher nicht, ob er muss oder nicht.
Und ich glaube, dass an der These einiger Mediziner: "Wenn es für das jeweilige Kind entwicklungstechnisch noch zu früh ist... dann
kann es das auch gar nicht merken" durchaus was dran ist.
Und dann erzeugt jedes "Training" auf allen Seiten nur Frust. Bei den Eltern, weil das Kind "einfach nicht trocken werden will", und bei den Kindern, weil sie gar nicht wissen (können),
was sie da eigentlich "üben". Sie kriegen ja noch kein eindeutiges "Blase voll"-Signal geliefert, und können also auch nicht darauf reagieren.
Eine Ärztin gab mir dann den Tipp, ganz unverfänglich so anzufangen, dass ich das Kind jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen auf die Toilette setze - einfach, weil da meist die Blase voll ist, und die Chance auf Erfolg am größten. (Töpfchen fand er von Anfang an unheimlich und hatte offensichtlich Angst, da geht was daneben... Zitat: "Das passt mir nicht, das ist zu klein!" - wir hatten dann so einen Klositz mit Stufen)
Und bei jedem Erfolg gibt es zB ein Gummibärchen. Nicht als Bestechung, sondern, um die Toilette und den "Erfolg" auf derselben positiv zu belegen. Im Grunde wie beim Klickern.
Wir haben das einige Zeit durchgehalten und dann die Belohnung allmählich ausgeschlichen - es wurden schlicht keine neuen Gummibärchen mehr im Badezimmer deponiert, aber immer noch sehr gelobt.
Das hat immerhin dazu geführt, dass es wirklich regelmäßige Erfolgserlebnisse auf der Toilette gab, und das Kind sich nicht mehr dagegen gewehrt hat, auf's Klo zu gehen. Sondern morgens direkt dahin strebte.
Dann hat es allerdings noch mal so etwa 6 oder sogar 8 Wochen gedauert, bis es auch den Rest des Tages zuverlässig klappte. Dann allerdings innerhalb von einer Woche quasi wie von selbst. Da "war es dann einfach so weit".
Nachts brauchten wir dann allerdings noch einige Monate ein Windelhöschen, weil er oft erst zu spät oder nach einem aufregenden Tag auch mal gar nicht wach geworden ist. Und irgendwann meinte er dann, er braucht keins mehr, und es stimmte auch.
Auf dieselbe Art und Weise (mit den Gummibärchen) habe ich ihm übrigens eine Fehlaussprache abtrainiert, die er sich angewöhnt hatte. Wenn man ihn einfach korrigiert hat, kam er sichtlich in Stress und wurde bockig, weil es ihm sehr schwer fiel, Schneemann statt Schleemann zu sagen, oder Knoten statt Kloten usw.
Also habe ich ihm erklärt, dass wir ein Spiel daraus machen. Er sucht möglichst viele Worte, die er nicht aussprechen kann, und übt die, und wenn's klappt, bekommt er ein Bonbon.
Fand er nach kurzer Bedenkzeit super - allerdings bestand er darauf, das Training auf dem Klo durchzuführen...
Aber auch hier hat das Ausschleichen der Belohnung gut geklappt - die Bonbons waren halt irgendwann alle, und ich "kam einfach nicht dazu, neue zu besorgen", und das war's.
Bei uns gibt es übrigens sonst eher nicht so viel Süßigkeiten - vielleicht hat es darum so gut geklappt.