Lebenslang Tierheim für Kampfhundewelpen
Im Tierheim in Braunschweig sitzen 19 sogenannte Kampfhunde hinter Gitter. Zwölf Vierbeiner, darunter acht erst wenige Wochen alte Welpen, wurden sichergestellt, weil ihre Besitzer dem Ordnungsamt als nicht zuverlässig gelten. Sieben Hunde wurden von ihren Besitzern abgegeben. Die Zukunft dieser Tiere ist düster. Herbert Nagel, Leiter des Tierheims: "Kaum einer von ihnen dürfte jemals ein Zuhause finden. Sie werden wohl ihr ganzes Leben lang im Tierheim bleiben müssen."
Eine pechschwarze Pitbullterrierhündin hat im Tierheim Junge bekommen. Ungeschickt tapsen die Kleinen im Zwinger umher, balgen miteinander. "Die Welpen würden wir gerne abgeben", versichert Nagel.
Wer sich für einen der Jungen interessiert, muss einige Hindernisse überwinden, um Herrchen eines Pitbullterriers werden zu können. "Nur mit Zustimmung des Ordnungsamtes dürfen wir die Hunde herausgeben", sagt der Tierheimleiter. Eine der Voraussetzungen sei, dass der Halter als zuverlässig eingeschätzt wird.
Die Freundschaft zu einem Kampfhund ist teuer. Bei dem dafür zugelassenen Braunschweiger Tierarzt hat der Vierbeiner den Wesenstest zu bestehen. Kosten: rund 1000 Mark. Nagel: "Fällt der Hund durch, muss er eingeschläfert werden." Hat er schließlich den schweren Test bestanden, bittet die Stadt den Besitzer tüchtig zur Kasse: jährlich sind 1200 Mark Hundesteuern fällig.
Mit keinem der in den Zwingern sitzenden Kampfhunde habe es bisher Ärger gegeben, bestätigt Nagel. "Vermutlich waren die früheren Besitzer vorbestraft, drogenabhängig oder galten aus anderen Gründen als unzuverlässig", nennt er mögliche Gründe für die erzwungene Trennung.
Einer der Welpen hatte inzwischen Riesenglück: Ein junges Paar entschied sich für ihn und bekam vom Ordnungsamt die Einwilligung zur Übernahme. Allerdings könnte in 13 Monaten der Traum vom eigenen Pitbullterrier ausgeträumt sein. Grund: Mit etwa 15 Monaten muss der Hund zum Wesenstest mit all den möglichen negativen Folgen.
"Die Unterbringung in unserem Heim ist nicht tiergerecht. Die Hunde bekommen kaum Auslauf, sie leiden seelisch", beklagt Nagel Es bestehe durchaus die Möglichkeit, Tiere in dem Fall einzuschläfern, um ihnen dieses Schicksal zu ersparen. In Niedersachsen sei diese Tötung allerdings nicht möglich. Die Welpen werden voraussichtlich ihr ganzes Leben lang - bis zu 13 Jahren - im Tierheim sitzen.
Nagel: "Die Hunde lernen im Zwinger keinerlei Sozialverhalten. Mit jedem Tag sinkt ihre Chance auf ein Leben in der Familie."
Für die Kampfhunde im Tierheim wird es kaum einen Spaziergang außerhalb des Tierheimgeländes geben. "Wir haben zahlreiche Tierfreunde, die unsere Hunde zu kleinen Spaziergängen abholen. Wer sich aber mit einem Kampfhund auf den Weg machen will, benötigt dafür eine besondere Genehmigung", sagt der Tierheimleiter. Keiner der Spaziergänger besitze die Erlaubnis des Ordnungsamtes.
Das Tierheim ist total ausgebucht. Nur noch zwei Hunde können aufgenommen werden. "Pensionshunde nehmen wir schon längst nicht mehr", nennt Nagel eine Folge der Enge. Sehr viel Platz kosten die Kampfhunde. Sie sind mit Artgenossen äußerst unverträglich und müssen deshalb einzeln untergebracht werden. Noch schwieriger wird die Lage, wenn die Welpen etwas älter geworden sind. Auch sie brauchen dann Einzelzwinger.
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Warum brauchen "Kampfhunde" Einzelzwinger ?
merlin
Im Tierheim in Braunschweig sitzen 19 sogenannte Kampfhunde hinter Gitter. Zwölf Vierbeiner, darunter acht erst wenige Wochen alte Welpen, wurden sichergestellt, weil ihre Besitzer dem Ordnungsamt als nicht zuverlässig gelten. Sieben Hunde wurden von ihren Besitzern abgegeben. Die Zukunft dieser Tiere ist düster. Herbert Nagel, Leiter des Tierheims: "Kaum einer von ihnen dürfte jemals ein Zuhause finden. Sie werden wohl ihr ganzes Leben lang im Tierheim bleiben müssen."
Eine pechschwarze Pitbullterrierhündin hat im Tierheim Junge bekommen. Ungeschickt tapsen die Kleinen im Zwinger umher, balgen miteinander. "Die Welpen würden wir gerne abgeben", versichert Nagel.
Wer sich für einen der Jungen interessiert, muss einige Hindernisse überwinden, um Herrchen eines Pitbullterriers werden zu können. "Nur mit Zustimmung des Ordnungsamtes dürfen wir die Hunde herausgeben", sagt der Tierheimleiter. Eine der Voraussetzungen sei, dass der Halter als zuverlässig eingeschätzt wird.
Die Freundschaft zu einem Kampfhund ist teuer. Bei dem dafür zugelassenen Braunschweiger Tierarzt hat der Vierbeiner den Wesenstest zu bestehen. Kosten: rund 1000 Mark. Nagel: "Fällt der Hund durch, muss er eingeschläfert werden." Hat er schließlich den schweren Test bestanden, bittet die Stadt den Besitzer tüchtig zur Kasse: jährlich sind 1200 Mark Hundesteuern fällig.
Mit keinem der in den Zwingern sitzenden Kampfhunde habe es bisher Ärger gegeben, bestätigt Nagel. "Vermutlich waren die früheren Besitzer vorbestraft, drogenabhängig oder galten aus anderen Gründen als unzuverlässig", nennt er mögliche Gründe für die erzwungene Trennung.
Einer der Welpen hatte inzwischen Riesenglück: Ein junges Paar entschied sich für ihn und bekam vom Ordnungsamt die Einwilligung zur Übernahme. Allerdings könnte in 13 Monaten der Traum vom eigenen Pitbullterrier ausgeträumt sein. Grund: Mit etwa 15 Monaten muss der Hund zum Wesenstest mit all den möglichen negativen Folgen.
"Die Unterbringung in unserem Heim ist nicht tiergerecht. Die Hunde bekommen kaum Auslauf, sie leiden seelisch", beklagt Nagel Es bestehe durchaus die Möglichkeit, Tiere in dem Fall einzuschläfern, um ihnen dieses Schicksal zu ersparen. In Niedersachsen sei diese Tötung allerdings nicht möglich. Die Welpen werden voraussichtlich ihr ganzes Leben lang - bis zu 13 Jahren - im Tierheim sitzen.
Nagel: "Die Hunde lernen im Zwinger keinerlei Sozialverhalten. Mit jedem Tag sinkt ihre Chance auf ein Leben in der Familie."
Für die Kampfhunde im Tierheim wird es kaum einen Spaziergang außerhalb des Tierheimgeländes geben. "Wir haben zahlreiche Tierfreunde, die unsere Hunde zu kleinen Spaziergängen abholen. Wer sich aber mit einem Kampfhund auf den Weg machen will, benötigt dafür eine besondere Genehmigung", sagt der Tierheimleiter. Keiner der Spaziergänger besitze die Erlaubnis des Ordnungsamtes.
Das Tierheim ist total ausgebucht. Nur noch zwei Hunde können aufgenommen werden. "Pensionshunde nehmen wir schon längst nicht mehr", nennt Nagel eine Folge der Enge. Sehr viel Platz kosten die Kampfhunde. Sie sind mit Artgenossen äußerst unverträglich und müssen deshalb einzeln untergebracht werden. Noch schwieriger wird die Lage, wenn die Welpen etwas älter geworden sind. Auch sie brauchen dann Einzelzwinger.
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Warum brauchen "Kampfhunde" Einzelzwinger ?