Also ich weiß ja nicht...
Ob diese Zerstörungswut neben der Langeweile nicht manchmal auch nur auf eine gewisse Trotzigkeit wegen "Chef-Abwesenheit" zurückzuführen ist?
Der einzige (Jung-)Hund, der bei mir diese Sturm- und Drangzeit durchlebt hatte, war mein alter Dobermannrüde Harras. Er hat sich das allerdings selbst abgewöhnt. Irgendwann hatte er mal ein Plastikfeuerzeug erwischt - da hat's kurz "Ploff" gemacht und seit dem gehörte das Ankauen von Gegenständen der Vergangenheit an.
Unsere Staff-Hündin hat vor einigen Monaten damit angefangen, diverse Einrichtungsgegenstände nach ihrem Gusto zuzurichten. Das Problem war, daß wir sie nie in Flagranti erwischen konnten. Wenn ich nach Hause kam, wußte ich aufgrund ihres Begrüßungsrituales genau, ob ich mit Aufräumarbeiten rechnen mußte, oder nicht. Trotzdem wäre es Unsinn gewesen, sie Stunden später für ihr Vergehen zu strafen.
Das ging so, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie einmal völlig gedankenverloren anfing, ihren Korb anzuknabbern, während wir daneben saßen. Ihr ist spontan ein Paar Schlappen in's Kreuz geflogen (zeitgenau mit einem ausdrücklichen "Pfui") und das war's dann. Fall erledigt.
Unser derzeitiger Dobermannrüde ist da ein bißchen schwieriger. Er kaut nix an, aber ist futtertechnisch ein Selbstversorger, sprich: ein Klaufix. Da wir auch ihn nie auf frischer Tat ertappen werden (er ist schlau genug abzuwarten, bis wir das Haus verlassen haben), werden wir demnächst einige Mausefallen postieren, um ihm das Stibitzen zu verleiden. Tabasco, Chayenne-Pfeffer, Senf - alles völlig wirklungslos.... der Bursche ist offenbar hart im Nehmen.
Freundliche Grüße
Sabine