Kreatinin über 7, trinkt wenig, isst nicht mehr

Hallo, wir brauchen Hilfe! Unser Hund, 13 Jahre, hat diese Woche einen Kreatinin von über 7 diagnostiziert bekommen. Er trinkt wenig, aber mein größeres Problem ist, dass er nichts mehr isst. Er bekam Lamm angeboten, Hähnchen, Makrele, Forelle, unterschiedliches Trockenfutter, Royal Canin renal, - er frisst nicht obwohl ich den Eindruck habe, dass er gerne fressen würde. Was können wir tun?

Was sagt der Tierarzt dazu?

ist nur der Kreatinin-Wert hoch? oder auch Harnstoff? habt Ihr getestet, ob er Eiweiß im Urin hat?

möglicherweise ist dem Hund schlicht übel, das passiert häufiger, wenn die Nierenleistung stark nachgelassen hat - der TA hat nichts dazu gesagt?

Was gibt es denn bei der Messung für einen Referenzbereich? Ich kenne beim Kreatinin immer nur sehr viel höhere Referenzwerte.
Sonst sind alle Blutwerte gut?

Ich würde jedenfallss, wenn der Wert viel zu hoch ist, auch denken, dass ihm schlecht ist und unbedingt mit dem TA Rücksprache halten.
Und viel trinken ist wichtig... nur wenn er nicht fressen mag, ist es vermutlich leider schwer, das Wasser "leckerer" zu machen.

Unbedingt morgen noch mal zum TA, ob Niereninsuffizienz die Ursache ist. Die Probleme treten bei dieser Erkrankung erst relativ spät auf, wenn die Nieren schon zu 2/3 geschädigt sind. Als Folge kommt es zu Elektrolytverschiebungen und zur Ansammlung von Harnstoff und Kreatinin im Blutkreislauf .
Das Ziel einer Therapie ist die Anregung der Nierenfunktion und somit die Ausschwemmung der Substanzen, um die Nieren wieder zu entlasten.
Bei meinen Hunden haben dann 2-3- Tage lang intravenöse Infusionen geholfen, über den gesamten Tag verteilt. Später dann zu Hause Infusionen unter die Haut.
Trinken ging zeitweise am besten als selbstgekochte Fleischbrühe im Rahmen der Nierendiät.
Wenn die Hunde nicht mehr trinken wollten und kaum fressen wollten, war es meist höchste Eisenbahn.

P.S. Ohne Maßeinheit kann man zum Wert nichts sagen. Es gibt unterschiedliche Referenzbereiche.

Zuerst einmal vielen Dank für eure Antworten!!!!
Er bekommt von mir aus Nux Vomica gegen Übelkeit, er hat einen zu hohen Phosphatwert und bekommt deswegen
Pronefra. Er hat definitiv eine Niereninsuffizienz, aber kann man da gar nichts mehr machen bei diesen Werten. Wir dachten vor einer Stunde er würde sterben, dank einer angehängten Infusion hat er sich wieder gefangen. Nun schläft er. Das Einzige was er frisst, sind Pferdefleischleckerlies von vet - concept, wenn er absolute Not hat. Ist es besser ihn einzuschläfern, damit er nicht leiden muss?

wenn der TA eine schwere Niereninsuffizienz festgestellt hat, dann gibt es keine Option auf Heilung mehr, das muss man definitiv einfach so sagen

wenn der Hund an sich noch will, kann man versuchen, über Infusionen die Werte ein wenig runter zu bekommen - aber das wird wohl auf Zeit schinden raus laufen und kein einer kann sagen, wieviel und zu welcher Lebensqualität

tut mir leid für Euch

Ich schließe mich Biggy an.
Ernährungsmäßig werdet ihr ja sicher schon alles ausgereizt haben.

Das einzige, was ich sicher abklären würde ist, dass nicht gerade irgedeine Infektion oder so die Nieren vorübergehend zusätzlich belastet. Dann könnte man eventuell durch die Infusionen kurzzeitig überbrücken.

Es tut mir sehr leid!

Es kommt wahrscheinlich auch ein wenig darauf an, wie der Hund drauf ist.
Ich habe meine Xenia aus dem Th übernommen und festgestellt wurde sofort Niereninsuffizienz mit nicht mehr messbaren Werten.
Ich bin mit ihr 7 Tage lang zu einer Berliner Tierarztpraxis gefahren und dort wurde sie von 9-18 Uhr mit Infusionen behandelt mit einer Stunde Pause über Mittag.
Damit haben wir die Werte wieder in einen Bereich bekommen, mit denen sie noch fast 2 Jahre bei mir gelebt hat, aktiv und mit Freude. Sie konnte sogar mit mir und dem anderen Hund durchs Hochgebirge wandern.

Sie hat noch homöopathische Injektionen und Medikamente bekommen und strenge Diät, selbst zubereitet. Das fertige Nierendiätfutter ging gar nicht.

Zwischendurch 2x nach meiner Erinnerung das, was ich oben beschrieben habe.

matty schrieb:

Es kommt wahrscheinlich auch ein wenig darauf an, wie der Hund drauf ist.

Zum Vergrößern anklicken....

Das haben die Ärzte in der Klinik auch immer betont. Es kommt gar nicht so sehr auf den Wert drauf an, sondern wie es dem Hund damit geht. Der eine kommt gut mit grausigen Werten klar, der andere leidet schlimm bei nur mäßig erhöhten.

Was mir noch einfiel: Das Herz ist OK? Wenn das z.B. schlechter geworden ist, könnte durch die schlechtere Durchblutung auch die Niere leiden.
Zum Futter: Du könntest noch versuchen, es warm zu machen. Das wird häufig besser gefressen. Dori musste ich, wenn es ihr grad ganz schlecht ging, das frisch gekochte Hähnchenfleisch quasi vom Kochtopf aus dampfend anreichen. (Natürlich Hähnchenschenkel... Brust wurde schon nicht genommen...)

Das war bei uns auch so. (Und immer ohne die Haut der Nierendiät, dafür schön viel Brühe und bei uns funktionierte 45 Min. in Brühe gekochter Milchreis.)
Bei Herz- und Blutdruckproblemen in diesem Zusammenhang gibt es seit einiger Zeit wohl recht wirksame medikamentöse Möglichkeiten,

Hallo, all Ihr lieben Menschen, die auf meine Frage geantwortet haben.
Ganz extrem herzlichen Dank für eure Beiträge!!!! Ich kam nicht mehr dazu zu antworten, da wir hier zu dritt alle einen Vollzeitjob gemacht haben. Wir sind gestern die Tierklinik nach Hofheim gefahren. Wir hatten vorher angerufen und haben einen Termin ausgemacht, was die an der Information gut fanden. Es sei aus organisatorischen Gründen besser für die Klinik. Alle waren dort sehr nett und wirkten kompetent. Unser Hund bekam erneut Blut abgenommen und der Kreatininwert hat sich bestätigt. Er ist dreimal so hoch wie er höchstens sein dürfte, was auf eine starke Niereninsuffiziens hindeutet. Uns wurde gesagt, dass wir keine Wunder mehr erwarten dürften, dass er aber gegebenenfalls noch ein bischen damit leben könne. Von den subcutanen Infusionen hielt die Ärztin wenig, da er mit 47 Kg Gewicht 2 bis 3 Liter täglich infundiert bekommen müsse, was subkutan Unsinn sei, da es viel zu langsam resorbiert würde. Das erscheint mir auch so. Er bekam Pantoprazol für den Magen und zusätzlich Sucrabest Granulat gegen Magengeschwüre. Denn das Kreatinin im Blut greift die Schleimhäute an. Dadurch bekommen die Tiere u. a. Magengeschwüre. In der Klinik bekam er das auch gespritzt und es wurde gesagt, dass er dann später wohl auch wieder essen würde. Am gleichen Tag war das nicht der Fall. Heute Morgen war dann sein venöser Zugang verstopft und ich habe ihn gezogen (bin Krankenschwester). Wir sahen uns dann gezwungen wieder in eine Tierklinik zu fahren, wozu wir absolut keinen Nerv mehr hatten. Letztlich habe ich mir selbst das Equipment besorgt und dem Hund einen Zugang gelegt, was beim zweiten Stechen auch funktioniert hat. Er bekam heute 2 Liter Infusion und damit hat er auch wieder Lebensfreude. Zu unserer absoluten Freude hat er dann gekochtes Lammfleisch gegessen. Nicht super viel, aber er hat gegessen!!!! und das ist laut der Klinik der erste Weg zur Besserung. Wir wissen, dass es nicht für die Ewigkeit ist, aber wir haben eine Fristverlängerung für die wir unglaublich dankbar sind.
Es ist sehr zeitintensiv und auch sehr teuer, aber.......................................
Werde euch alle auf dem Laufenden halten, auch damit in Zukunft andere Menschen diesen Beitrag lesen können und vielleicht auch ein bischen Hoffnung erhalten. So wie ich in den letzten Tagen. Wir waren wirklich erstaunt über die tollen Beiträge!
Nochmals herzlichen Dank!

Von Hofheim habe ich bisher nur Gutes gelesen/gehört.

Ich freu mich für euch, dass euer Hund immerhin gefressen und wieder Lebensfreude hat.

Das freut mich sehr ! - Und vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht .

Ich wünsche euch das Beste !!


LG Barbara

Danke für deinen Bericht!
Toll, dass ihr noch in die TK gefahren seid, und man euch dort weiter helfen konnte! Und schön, dass er jetzt was gefressen hat!
(Habe ich das jetzt überlesen, oder hast du uns seinen Namen nicht verraten? )

Ich drücke weiter die Daumen, dass ihr noch etwas Zeit gewinnen könnt!

PS: Vielleicht wollt ihr dann auch noch mal über homöopathische Unterstützung nachdenken? Wenn ihr nun noch etwas "Spielraum" habt. Das ist ja nicht jedermanns Sache, ich habe damit aber gute Erfahrungen gemacht.

Hallo, mein Gott seid ihr alle lieb!!!
Also, unser Hund heißt Elvis und ist ein Mischling Golden Retriever / Neufundländer. Eine unfassbar tolle Mischung.
Wir haben bisher auch sehr gute Erfahrungen mit homöopathischen Mitteln gemacht, aber in den letzten Tagen sind sie definitiv in den Hintergrund gerückt, da Flüssigkeit das Mittel der Wahl war. Trotzdem bekam Elvis Nux Vomica Globuli und Kamille. Morgen hole ich in der Apotheke "Berberis" (?) ab, weiß den Namen im Moment nicht mehr genau, aber es handelt sich wohl um Goldrute. Hat denn noch jemand Tipps bezüglich homöopathischer Medikamente oder auch bzgl. der Ernährung?
Liebe Grüße
Inga

Bei der Ernährung habe ich sehr gute Erfahrung gemacht mit phosphorarmer Diät plus Calcium-Zusatz.

Ich habe mich an Swanie Simon orientiert:

Unter dem Text findest du ein pdf zum Download mit empfehlenswerten Nahrungsmitteln.

Hi,
mein Bulli hatte (u.a.) auch eine Niereninsuffizienz. Die TÄ waren überrascht, wie lange es ihm mit seinen Werten (Urin & Blut) gut ging.
Neben Infusionen haben wir als es schlimmer wurde die SUC-Therapie gemacht. Das sind 3 homöopathische Infusionen (kann man im Zweifel auch oral geben) ->

Gefressen hat lange gut, dann aber später oft auch schlecht, am Besten noch das Nierenfutter von vet-concept und Grundeln. Die ist mein Freund extra im Rhein angeln gegangen - sicher nicht ausgewogen, aber manchen Tages waren wir froh, wenn er überhaupt was zu sich genommen hat.
Vlt. hilft es Eurem Elvis ja auch ein wenig, das wünsche ich Euch sehr, aber auch, dass ihr den richtigen Moment findet Abschied zu nehmen.

Genießt die Zeit und habt noch viele schöne Momente zusammen!

Vieschen schrieb:

Hallo, mein Gott seid ihr alle lieb!!!
Also, unser Hund heißt Elvis und ist ein Mischling Golden Retriever / Neufundländer. Eine unfassbar tolle Mischung.
Wir haben bisher auch sehr gute Erfahrungen mit homöopathischen Mitteln gemacht, aber in den letzten Tagen sind sie definitiv in den Hintergrund gerückt, da Flüssigkeit das Mittel der Wahl war. Trotzdem bekam Elvis Nux Vomica Globuli und Kamille. Morgen hole ich in der Apotheke "Berberis" (?) ab, weiß den Namen im Moment nicht mehr genau, aber es handelt sich wohl um Goldrute. Hat denn noch jemand Tipps bezüglich homöopathischer Medikamente oder auch bzgl. der Ernährung?
Liebe Grüße .

Zum Vergrößern anklicken....

Hallo Inga, als Tipp hab ich noch von der Firma vitOrgan das NeyDil Nr.7 D4 . Sprich das mal beim TA an oder auch evtl. zum THP gehen.
Alles Gute für Euch

doppelt