Klagen eines Mannes im Bett

Alexis

KSG-Men Eater™
Wenn ich von der Erotik einmal absehe, haben mir Frauen im Bett nichts als
Ärger eingebracht. Mit Wehmut denke ich manchmal an die Teenagerzeiten
zurück, in denen ich alleine und entspannt die Nachtruhe genoss oder nur
vorübergehend mit einer Frau das Bett aufsuchte.

Die Probleme fingen erst so mit Anfang Zwanzig an, als man das Nachtlager
"wie Mann und Frau" teilte, sprich: vom Einschlafen bis zum Aufstehen. Und
da muss ich eine ganz bittere Bilanz ziehen. Nächte des Grauens ist noch
untertrieben. Am Tage durchaus abgeklärte, zupackende und moderne Frauen
mutieren angesichts von Federkern und Daune ausnahmslos zu verwöhnten,
lebensuntüchtigen, egoistischen Zicken, wie ich jetzt an einigen
Beispielen schlüssig beweisen werde.

Beginnen wir mit dem unerfreulichen Thema "Mücken". Vorweg muss ich sagen,
dass ich im Sommer grundsätzlich ganz gern neben einer Frau liege, weil
ich dann von Stechmücken verschont bleibe. Die stürzen sich immer auf
meine Partnerin. Das ist bitter, tut mir persönlich auch wirklich leid,
ist aber noch lange kein Grund, mich grob wach zu jammern: "Ich bin völlig
zerstochen." Mit einer Stimme, im Grenzbereich zwischen Hysterie und
Nervenzusammenbruch moduliert. Der Auftrag an mich, den männlichen
"Sicherheitsbeamten" ist klar: "Steh auf und geh Mücken jagen". Ich weiß
nicht, warum Frauen selbst keine Mücken jagen, warum sie im Bett liegend
den Späher machen, auf schwarze Punkte an der Decke deuten und "Da!"
rufen.
Ich weiß vor allem nicht, warum ich immer wieder gähnend, mit zerzaustem
Haar und einer zusammengerollten Zeitung auf der Matratze stehe und auf
Zuruf Tiere totschlage.
Nun zum Thema: wie schlafe ich normalerweise? Am liebsten in der
Löffelstellung. Ich liebe diese Schlafposition, weil sie mich in dem
Grundvertrauen in die Richtigkeit meines Daseins bestärkt. Nun gibt es
aber zahlreiche Frauen, die sich anfangs sehr anschmiegsam geben und
leidenschaftlich "löffeln", sich aber, wenn es um die endgültige
Schlafposition geht, als sehr hartleibig erweisen. Sie stoßen sich mit der
einen Hand von mir los, ergreifen mit der anderen Hand die eigene
Bettdecke und verteidigen dieses Refugium mit erbitterter Gegenwehr. Und
ich muss geduldig warten, bis die "Meine Decke gehört mir" - Autistin
endlich in den Schlaf gesunken ist, und ich beginnen kann, vorsichtig
robbend verlorenes Terrain zurückzugewinnen.
Wenn ich dann, nunmehr halbherzig löffelnd, in tiefen Schlaf gesunken bin,
kommt häufig schnell die nächste Gemeinheit. Ein brutaler Stoß, meist mit
dem Ellbogen ausgeführt, trifft mich in die Seite. Ich schrecke hoch und
höre eine schneidende Stimme: "Du schnarchst."
So was würde ich nie tun. Ich finde es bezaubernd, wenn sie im Schlaf
redet oder ein bisschen vor sich hinblubbert. Nie würde ich mit dem
Ellbogen stoßen. Aber Frauen ist es ja egal, ob man frühmorgens einen
wichtigen Termin hat. Nach der Tat sinken sie umgehend wieder in den
Tiefschlaf, und ich liege mit tellergroßen Augen in der Dunkelheit und
finde keine Ruhe.

Grauenhaft ist auch eine andere Variante der körperlichen Attacke. Da
liegt man wohlig unter seiner Decke und ist am wegnicken - und dann kommen
Sie: kalt, eiskalt. Gefrorene Frauenfüße schieben sich langsam und
unaufhaltsam zwischen die männlichen Schenkel. Dort sollen sie gewärmt
werden. Der Mann zuckt zurück, windet sich, versucht die Flucht, aber die
weichen Gletscher unter der Decke sind stärker. Alle Frauen haben kalte
Füße! Alle! Und sie kennen kein Erbarmen. Stumm, aber fordernd kommen sie
in der Nacht gekrochen und saugen Körperwärme im Gigawatt-Bereich ab.
Schrecklich!

Manchmal geben sie aber auch dann keine Ruhe, wenn man ihre
Permafrost-Füsse enteist, das Schnarchen eingestellt und dem Löffeln
entsagt hat. Denn dann haben sie was gehört. "Da ist doch jemand", raunen
sie, "Da hat doch was geknackt" oder "Hörst du diese komischen Geräusche?"
Die Botschaft ist erneut glasklar: Mann, pack dir einen hölzernen
Kleiderbügel oder sonst eine behelfsmäßige Waffe, wag dich in die dunkle
Wohnung und vertreib den Einbrecher, so du einen findest. Klar, dass jeder
Mann dem tief verwurzelten Instinkt zum Schutze der Sippe folgt und in
Socken und Unterhosen wie ein Depp im Dunklen umher stolpert. Um dann
frierend und unverrichteter Dinge wieder zur (natürlich tief schlafenden)
Partnerin zurückzukehren.
Wer meint, mit dem Morgengrauen sei der Ärger ausgestanden, irrt. Wie in
einem Horrorfilm, der scheinbar seinen gruseligen Höhepunkt erreicht hat
und dann noch mal entsetzlich zuschlägt. Die Rede ist von
unterschiedlichen Schlaf- und Wachrhythmen. Ich arbeite eben bis in die
frühen Morgenstunden und stehe folgerichtig nicht gerade mit den Hühnern
auf. Kein Problem für den Alleinschläfer. Was aber soll ich mit einer Frau
machen, die morgens um sieben kerzengerade nachfedernd im Bett sitzt,
Langeweile hat, sich laut und vernehmlich reckt, gähnt, räuspert,
aufdringlichen Körperkontakt sucht und am Ende gar flüssige Konversation
fordert? (...)

Nachdem ich blutsaugende Insekten zur Strecke brachte, zum Dank dafür
Ellbogen-Checks kassierte und unter die eigene kalte Bettdecke verbannt
wurde, nach alldem reichte es mir irgendwann. Und zwar richtig. Eines
frühen Morgens wurde ich durch die Frage "Kannst du auch nicht mehr
schlafen?" geweckt und herrschte die Frau neben mir rüde an: "Halt die
Klappe und mach Tee!" Kurz danach fiel die Wohnungstür krachend ins
Schloss, und ich musste mir den Tee selbst machen. Gibt es keine Hoffnung?


Doch, die gibt es.
Ich habe - nun ja - jemanden kennen gelernt. Und die ist anders! Sie ist
anschmiegsam und kuschelt exzessiv. Ich darf in ihrer Gegenwart ausgiebig
schnarchen. Wenn sie Geräusche hört, schaut sie selber nach dem Rechten.
Mücken bringt sie mit geschickten Schlägen eigenhändig zur Strecke, und
sie hat niemals kalte Füße.

Gut, sie ist vielleicht ein bisschen verspielt.


Aber welche Katze ist das nicht?
 
Liebe Alexis,
wenn mein Männe das liest bekommst Du
garantiert einen Dankesbrief, endlich mal Jemand
der sein Elend versteht.
Muß wirklich eingestehen, das ich mich oft auch so verhalte, nur mit dem Unterschied ich nehme nicht den Ellenbogen,
weil dann muß ich ja mein Knautschkissen los lassen, ich trete Ihn immer vor das Schienbein wenn Er schnarcht.Aber da ich jetzt gelesen habe wie entsetzlich sop ein Mann leidet
GELOBE ich hiermit Besserung.
 
*Grööööhl*
MuaCyberm.gif


einfach spitze!
 
pruuuuuuuuuuust :D

Sorry Alexis ... ich weiß nicht warum ... aber bei den ersten Zeilen musste ich sofort an ein seit kurzem gesperrtes Mitglied denken :crazy: :rolleyes: :crazy:

LG Tora
 
*prust!*

aber seltsam... kalte hände und füße hab ich auch oft... darin steht mir meine katze aber in nichts nach! und dann erst diese eiskalte nasse nase! *brrrr*
 
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