und ja man muss erst alle anderen probleme lösen... oder was bringt mir das wenn ich vögel schütze und die fabriken weiter alles verpesten und die eh sterben an was weiss ich für krankheiten....
Das ist genau die Argumentation, die man regelmäßig von Menschen hört, die keinerlei Engagement zeigen: "Ach ja, was kann ICH schon machen, wo doch ALLES so böse ist....". Und damit kann sich dann mit beruhigtem Gewissen samt Chipstüte vor den Fernseher gelegt werden.
Sicher, man kann z.B. auch sagen, weshalb einen Hund aus dem Tierheim und nicht vom Züchter nehmen? Es sind doch trotzdem tausende im Tierheim, auch wenn ich da einen raus hole. Wir sind trotzdem froh, ins Tierheim gegangen zu sein!
Ich bin da bescheiden und sage mir: "Rette EIN Leben, und du rettest die ganze Welt" - zumindest für dieses eine Leben
. Ich kann mich, wie fast alle anderen auch, nur um das EINZELNE Leben kümmern, um die ganze Welt zu retten, bin ich zu klein und schwach und arm.
Ich finde, man macht es sich zu einfach, indem man sagt, ich kann nicht die ganz großen Probleme lösen, also mache ich gar nichts.
Überhaupt IRGEND ETWAS zu tun, hilft übrigens dabei, das ganz große Elend besser ertragen zu können. Verzweifeln und resignieren tun oft die, die passiv bleiben. Ab einer gewissen Anzahl dreckiger Katzenklos am Tag hat man gar nicht die Zeit zu grübeln
. Wer aktiv wird, tut sich selbst vielleicht sogar den größten Gefallen.
Übrigens könnte jeder von uns einmal das eine kleine Leben sein, das durch den unermüdlichen Einsatz anderer gerettet wird, während viele andere sterben. Vielleicht wären wir dann froh, dass man weitergebuddelt hat, obwohl doch ALLES INSGESAMT so schlimm ist.
Auch wenn tausenden bei Naturkatastrophen umkommen, wird jede unerwartete Rettung einer einzigen Person wie ein Wunder gefeiert und medial verbreitet. Das ist so, weil jedes Leben seinen eigenen Wert hat und wir dies erkennen.
Es lohnt sich immer, aktiv zu sein. Und wer in einem Mehrparteienhaus ohne Garten und Balkon wohnt, kann immer noch eine Schale mit Wasser für durstige Hummeln und Bienen auf sein Fensterbrett stellen
. Es muss nicht immer gleich eine eigene Streuobstwiese sein.