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Dr. Gabirele Niepel

Gedanken zur Frühkastration der Hündin

Der gegenwärtig zu beobachtende Trend der Frühkastration von Hündinnen muss als besorgniserregend betrachtet werden. Nicht nur, weil solche Hündinnen nie richtig erwachsen werden können und den Schub Richtung reifen Erwachsenenverhaltens, der in der Pubertät ansteht, nicht bekommen, sondern auch aus handfesten medizinischen Gründen. Wer allein wegen der Unannehmlichkeiten in der Läufigkeit seine Hündin kastrieren lässt, dem ist erstens zu entgegnen, dass er sich tierschutzwidrig verhält, und zweitens, dass er mit einem Stoffhund wohl besser beraten wäre. Zum Lebewesen Hund gehören auch sein geschlechtsspezifisches Verhalten, die Stimmungsschwankungen bei hormonellen Veränderungen und seine Veränderung im Wesen, wenn er pubertiert und langsam erwachsen wird. Wer diesen Weg nicht mit seiner Hündin mitgehen will - der sollte auf das Halten eines Hundes besser verzichten.

Oberstes Entscheidungsprinzip in der Frage der Kastration sollte das Wohl des Hundes sein. In jedem Einzelfall ist zu klären, ob eine Kastration vielleicht angebracht wäre. Nur eine feste Regel kann man Hündinnenbesitzer an die Hand geben: Wenn Sie kastrieren lassen wollen - bitte warten Sie ab, bis Ihre Hündin das erste Mal läufig gewesen ist, und danach noch gute zwei Monate mit der Operation.

Negative Verhaltensänderungen wie

unsicher im Verhalten gegenüber Artgenossen

aggressiv gegen gleichgeschlechtliche Hunde

aggressiv gegen Hunde im allgemeinen, ja sogar Aggressionen gegenüber Fremden

werden am häufigsten von den Haltern solcher Hunde als Folgen beschrieben, welche im Alter von unter sechs Monaten kastriert worden sind.

Hinsichtlich eines "besseren" Verhaltens bringt die frühe Kastration weder beim Rüden noch bei der Hündin Vorteile, sondern eher Nachteile. Und: Sie bringt Nachteile in bezug auf die körperliche Entwicklung mit sich.
 
Hier sind paar Quellenangaben drin, außerdem sind grob Vor- und Nachteile sowie Auswirkungen der (Früh)kastration erklärt:
Die Verhaltensänderungen während der Pubertät - gerade was Aggression ggü. Artgenossen angeht - könnte man schon als Einfluss der Hormone auf die geistige Entwicklung auslegen
 
Ich maile Udo mal an, ob er mir Links/Studien etc. zum Thema geben kann.
 
Ich denke Tiermedizinerin Niepel und Verhaltensforscher Bloch stehen neutral zur Kastration.
 
Frühkastrationen kämen hier definitiv nicht in Frage, kastriert werden bei uns die Mädels nicht unter einem Jahr, Rüden das gleiche ( wenn nicht Gesundheitliche Aspekte dagegen sprechen )
 

Hmmm ... wo gab es noch die Stoffbullis ... bei KIK

Sorry, solche Sprüche gehen bei mir garnicht, da blocke ich dann wirklich
 
Ob Du da "blockst" interressiert eine tiermedinische Studie aber nicht...
 
Ach so, "neutral" heißt, sie muss Deine Meinung wiedergeben... jetzt wird's klar
 
Blochs Kaukasenhündin ist selber kastriert und er beschreibt auch warum...es sind beides Wissenschaftler...und nur weil sie nicht Deine Meinung spiegeln, sind sie noch lange nicht voreingenommen.
 
Ich finde einfach, dass man Frühkastrationen bei einem Hund in Privathaltung (was ich auch nicht machen würde) oder gar um den Hund verspielt zu halten (was echt ein Unding ist) und Kastrationen ggf. auch Frühkastrationen bei Streunern unterscheiden muss.

Nicht alle Streuner können in festen Verbänden und unter ständiger menschlicher Beobachtung zusammenleben, wo man dann damit auskommt, die ranghohen Tiere zu sterilisieren. Es soll aber Gegenden geben, wo neue Hunde zuwandern oder durch Menschen zugeführt (will meinen ausgesetzt) werden. Da hält sich dann der Verband doch auch nicht immer in derselben Form. Da halte ich die Anwendung des Pizza-Hunde-Konzepts für nicht machbar.

Drum habe ich echt ab und an ein Problem mit dieser Verurteilung, die da bei einigen manchmal mitschwingt, weil Tierschützer so böse Sachen machen wie kastrieren... Ich fänd's schön, wenn da noch ein bisschen mehr differenziert werden könnte.
 
Was gibts denn da so verdutzt zu gucken? In dem Beitrag steht (stark zusammengefasst) die Aussage einer Tierärztin zum Thema Frühkastration drin - nicht einmal gegen Kastration an sich. Und das einzige, was bei Dir hängenbleibt bzw. wozu Dir ein Kommentar einfällt, ist der Satz mit dem Stofftier. Dann noch fix persönlich angegriffen fühlen, den Beitrag aufgrund des Satzes als emotional bezeichnen und wieder in der selbstgeschaffenen Unangreifbarkeit sonnen
 
Blochs Kaukasenhündin ist selber kastriert und er beschreibt auch warum...es sind beides Wissenschaftler...und nur weil sie nicht Deine Meinung spiegeln, sind sie noch lange nicht voreingenommen.
Eigentlich kann ich Dir jetzt nur dieselbe antworten wie KS
 
Gerade schon Antwort erhalten

Ende dieser Woche erscheint ein Buch von Gansloßer und Strodtbeck "Kastration und Verhalten beim Hund" (Verlag Müller-Rüschlikon)

Das werde ich mir dann gleich zulegen
 

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