PRESSEERKLÄRUNG
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
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Neue "Kampfhunderassen" führen Rasselisten ad absurdum
Claudia Hämmerling, Sprecherin für Tierschutz, erklärt:
Das von SPD und PDS entworfene Hundegesetz wird keinen ausreichenden
Schutz vor Kampfhundattacken bieten. Das zeigte der jüngste Vorfall am
Ostersonntag: Ein Cane Corso hat am Kollwitzplatz einen kleinen Hund
zerrissen. Er war unangeleint und trug keinen Maulkorb - völlig legal.
Die Hundehalterin war offenbar vällig überfordert.
Der Vorfall steht für einen neuen Trend der Kampfhundehalter. Nachdem
nicht nur von der Berliner Landesregierung Rasselisten von als besonders
gefährlich eingestuften Hunden erstellt wurden, weichen die Halter auf
neue "Kampfhunderassen" aus. So findet im Rahmen einer Hundeausstellung
in Ingolstadt eine Spezialausstellung von Molossern statt. Hier werden
starke Hunderassen u.a. Alano, American Bulldog, Cane Corso, Presa
Canario und Presa Mallorquin ausgestellt und beworben. Diese Hunde sind
äußerlich von den so genannten Kampfhunderassen kaum zu unterscheiden,
stehen aber nicht auf der Liste der gefährlichen Hunderassen.
Mit Inkrafttreten des Hundegesetzentwurfes von SPD und PDS können sich
rücksichtslose und unzuverlässige Hundehalter ganz legal Ersatz für die
dann indizierten "Kampfhunde" beschaffen. Für die neuen Hunderassen
gelten keine vorbeugenden Vorschriften, ebenso wenig wie für Rottweiler
und Schäferhunde und andere Hunderassen, auf deren Konto 94 Prozent
aller schweren Hundebisse in Berlin gingen.
Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen fordert statt des wirkungslosen
Verbots einzelner ausländischer Hunderassen einen Hundeführerschein für
die Halter aller großen und starken Hunde. Nur eine rasseunabhängiges
Hundegesetz ist kontrollierbar und bietet präventiven Schutz vor
gefährlichen Hunden.
(c) Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus - Berlin -