Pipe
Hallo zusammen,
ich habe ein großes Problem mit meinem Hund, obwohl ich schon seit 30 Jahren Hunde (Boxer) halte und m.E. relativ viel über diese weiß.
Dieser Hund, den ich vor 4 Monaten aus dem Tierschutz in Spanien bekommen habe wurde mir als Boxer verkauft, aber ich denke, da ist zur Hälfte Pitbull drin..
Ich würde gerne ein bisschen sein Verhalten hier schildern und erhoffe mir von Euch, daß ihr Verhaltensweisen vielleicht erkennt, die kampfschmuser-typisch sind, Boxertypisch sind sie jedenfalls nicht, und im Endeffekt sind sie gefährlich, weil einer dabei gebissen wird oder gebissen werden könnte, daher mein Hilfeschrei.
Allgemein:
A ist schlecht zu „lesen“.
Andere Hunde:
Geschlecht vorerst egal, wirkt ruhig, gibt keinen Laut von sich, lässt sich beschnüffeln, möchte dasselbe tun. Nach ca. 30 Sekunden entscheidet sich, wie es weitergeht.
Wenn der andere Hund irgendwelche Maßregelungs-Signale aussendet (mein Baum, mein Spielzeug, mein Mensch), reagiert A innerhalb von 1 sek., indem er sofort in den Nacken springt und zubeißt /festhält.
Ohne vorherige Drohgebärden (kein Laut, kein Lefzen hochziehen, kein Aufstellen der Haare, kein Versteifen, kein Knurren) lässt er dem anderen keine Chance, sich zurückzuziehen und Unterwürfigkeit zu zeigen. A lässt nicht los, egal, wie man ihn anfasst, am Maul hebelt, ihn tritt oder anschreit, selbst die Nase hochziehen bleibt ohne Effekt.
Kleine Hunderassen 3 Monate kein Problem, selbst nicht bei Angekeift-werden, inzwischen reagiert er auch auf sie.
1x (nach 4 Monaten) läufige Hündin (in Tierarztpraxis) versucht zu schnappen ohne Aggressionssignale von ihr.
Legt sich vorwiegend mit großen Hunden (Rottweiler, Schäferhunde, BernerSennen) an. Als ich dieses Verhalten bemerkte legte ich ihm einen Maulkorb an mit dem Erfolg, daß ihn ein Schäferhund ordentlich gebissen hat.
Andere Tiere:
Reagiert hoch aggressiv auf Kühe, Pferde, will (wahrscheinlich) in Beine beißen (haben wir natürlich nicht ausprobiert), aber er attakiert sie ohne Rücksicht auf Verluste, selbst wenn Stacheldraht dazwischen ist ist er "bereit", sich die Nase aufzupieksen.
Katzen, Kleintiere:
Nichts wie hinterher! Sehr ausgeprägter Jagdtrieb! Wahrscheinlcih würde er sich vernichten, aber das probiere ich natürlich nicht aus..
Menschen:
Zuerst (3 Monate) sehr unterwürfig, will gefallen, nähert sich vorsichtig, wedelt viel, Kopf unten, sucht Menschenhand. (wurde früher wohl viel geschlagen)
Dann manchmal Angraulen der Kinder bei Futterwegnahme durch sie, (wir üben ja konstant, daß wir in der Hierarchie über ihm stehen , auch die Kinder) oder auch unmotiviert im-Korb-liegen und Kind geht daran vorbei (Revier?)
Nach 4 Monaten erstmaliges sehr heftiges Verhalten gegenüber einem Fenterputzer (den er kennt, da er jeden Monat kommt).
Bisher reagierte A auf die Türklingel gar nicht, dann ging er mal mit dem Menschen unaufgeregt gucken, freute sich über jeden Gast.
Diesmal: Fensterputzer klingelt, Hund geht mit mir langsam und ruhig zur Glastür (2m von Haustür entfernt), die zu ist. Tür-Entriegelung wird betätigt, F. kommt hinein, Hund springt urplötzlich gegen Glastür, bellt heftig und knurrt. Ich sperre Hund in Garten, er beruhigt sich nicht, bellt weiterhin wenn er die Stimme des F. hört, und springt von außen gegen die Scheiben, wenn er ihn sieht. (in den ersten 3 Monaten hat sich A bei Erscheinen des F gefreut, hat sich streicheln lassen). Haare aufgestellt vom Nacken bis zum Schwanz, heftiges Knurren.
Seitdem immer Knurren, wenn jemand an der Tür ist, springen an die Glastür, bis er denjenigen erkennt (also selbst Hausbewohner). Nach Erkennen ist alles gut, freut sich, möchte gestreichelt werden.
andere Situation: Oma und Mutter in Küche, hantieren mit Essen, Mutter verlässt Küche (Hund liegt in Korb und bekommt nichts), danach will Oma Küche verlassen, beugt sich aber noch lansam zum Korb hinunter um Hund zu streicheln, redet mit ihm, Hund springt Oma sofort an (Scheinakttake?) und knurrt sehr laut. Oma fällt nicht um, geht erschrocken aus Küche, Tochter maßregelt Hund laut und hält ihm Maul zu, was sich A gefallen lässt. 1 Stunde vorher in Gasse:
A sieht Bernersennenrüde, den er schon mal am Nacken hatte, und bellt, zieht an der Leine, lässt sich nicht durch Kommandos, Berührungen, Anschreien, Sicht-verdecken ablenken. Bei sanften Schlag gegen Hals schnappt er nach Mutter (Übersprung, Erregtheit, keine Aggression gegen Mutter, denke ich), lässt sich kaum beruhigen und sehr schlecht wegziehen. Entwickelt enorme Kräfte.
Fazit: sein Verhalten gegenüber anderen Tieren ist inakzeptabel und gefährlich. Verhlaten gegenüber Menschen wird auch zum Problem, da wir keine Auslöser erkennen können, wann er knurrt und wann und warum nicht. Und wir wissen nicht, was noch kommt, Hunde hat er schon mehrere gebissen.
Nun meine Fragen: Könnt ihr mir helfen , dieses Verhalten zu lesen? Vor allem, diesen ganz plötzlichen Nackenbiss ohne jede Vorwarnung? Ist das das Verhalten eines einst abgerichteten Hundes?
Wie kann ich an einen GUTEN Hundetrainer drankommen (Raum Köln/Düsseldorf/ Bonn), der Ahnung von solchen Macken hat?
Ich möchte den Hund eigentlich behalten, er hatte bisher wohl kein schönes Leben, aber ich habe Kinder im Haus und möchte auch kein Risiko eingehen. Der Hund ist 2-3Jahre alt und 30 Kilo pure Muskeln. Die Kinder sind 13 und 15.
Damit keine Missverständnisse aufkommen, der Hund ist IMMER angeleint, ich habe den Maulkorb dabei, gehe jedem Hund/Tier aus dem Weg und gehe inzwischen nur zu Zeiten, wenn kein anderer unterwegs ist.
Ich wäre Euch sehr, sehr dankbar für Tipps !!!
viele Grüße, Pipe
ich habe ein großes Problem mit meinem Hund, obwohl ich schon seit 30 Jahren Hunde (Boxer) halte und m.E. relativ viel über diese weiß.
Dieser Hund, den ich vor 4 Monaten aus dem Tierschutz in Spanien bekommen habe wurde mir als Boxer verkauft, aber ich denke, da ist zur Hälfte Pitbull drin..
Ich würde gerne ein bisschen sein Verhalten hier schildern und erhoffe mir von Euch, daß ihr Verhaltensweisen vielleicht erkennt, die kampfschmuser-typisch sind, Boxertypisch sind sie jedenfalls nicht, und im Endeffekt sind sie gefährlich, weil einer dabei gebissen wird oder gebissen werden könnte, daher mein Hilfeschrei.
Allgemein:
A ist schlecht zu „lesen“.
Andere Hunde:
Geschlecht vorerst egal, wirkt ruhig, gibt keinen Laut von sich, lässt sich beschnüffeln, möchte dasselbe tun. Nach ca. 30 Sekunden entscheidet sich, wie es weitergeht.
Wenn der andere Hund irgendwelche Maßregelungs-Signale aussendet (mein Baum, mein Spielzeug, mein Mensch), reagiert A innerhalb von 1 sek., indem er sofort in den Nacken springt und zubeißt /festhält.
Ohne vorherige Drohgebärden (kein Laut, kein Lefzen hochziehen, kein Aufstellen der Haare, kein Versteifen, kein Knurren) lässt er dem anderen keine Chance, sich zurückzuziehen und Unterwürfigkeit zu zeigen. A lässt nicht los, egal, wie man ihn anfasst, am Maul hebelt, ihn tritt oder anschreit, selbst die Nase hochziehen bleibt ohne Effekt.
Kleine Hunderassen 3 Monate kein Problem, selbst nicht bei Angekeift-werden, inzwischen reagiert er auch auf sie.
1x (nach 4 Monaten) läufige Hündin (in Tierarztpraxis) versucht zu schnappen ohne Aggressionssignale von ihr.
Legt sich vorwiegend mit großen Hunden (Rottweiler, Schäferhunde, BernerSennen) an. Als ich dieses Verhalten bemerkte legte ich ihm einen Maulkorb an mit dem Erfolg, daß ihn ein Schäferhund ordentlich gebissen hat.
Andere Tiere:
Reagiert hoch aggressiv auf Kühe, Pferde, will (wahrscheinlich) in Beine beißen (haben wir natürlich nicht ausprobiert), aber er attakiert sie ohne Rücksicht auf Verluste, selbst wenn Stacheldraht dazwischen ist ist er "bereit", sich die Nase aufzupieksen.
Katzen, Kleintiere:
Nichts wie hinterher! Sehr ausgeprägter Jagdtrieb! Wahrscheinlcih würde er sich vernichten, aber das probiere ich natürlich nicht aus..
Menschen:
Zuerst (3 Monate) sehr unterwürfig, will gefallen, nähert sich vorsichtig, wedelt viel, Kopf unten, sucht Menschenhand. (wurde früher wohl viel geschlagen)
Dann manchmal Angraulen der Kinder bei Futterwegnahme durch sie, (wir üben ja konstant, daß wir in der Hierarchie über ihm stehen , auch die Kinder) oder auch unmotiviert im-Korb-liegen und Kind geht daran vorbei (Revier?)
Nach 4 Monaten erstmaliges sehr heftiges Verhalten gegenüber einem Fenterputzer (den er kennt, da er jeden Monat kommt).
Bisher reagierte A auf die Türklingel gar nicht, dann ging er mal mit dem Menschen unaufgeregt gucken, freute sich über jeden Gast.
Diesmal: Fensterputzer klingelt, Hund geht mit mir langsam und ruhig zur Glastür (2m von Haustür entfernt), die zu ist. Tür-Entriegelung wird betätigt, F. kommt hinein, Hund springt urplötzlich gegen Glastür, bellt heftig und knurrt. Ich sperre Hund in Garten, er beruhigt sich nicht, bellt weiterhin wenn er die Stimme des F. hört, und springt von außen gegen die Scheiben, wenn er ihn sieht. (in den ersten 3 Monaten hat sich A bei Erscheinen des F gefreut, hat sich streicheln lassen). Haare aufgestellt vom Nacken bis zum Schwanz, heftiges Knurren.
Seitdem immer Knurren, wenn jemand an der Tür ist, springen an die Glastür, bis er denjenigen erkennt (also selbst Hausbewohner). Nach Erkennen ist alles gut, freut sich, möchte gestreichelt werden.
andere Situation: Oma und Mutter in Küche, hantieren mit Essen, Mutter verlässt Küche (Hund liegt in Korb und bekommt nichts), danach will Oma Küche verlassen, beugt sich aber noch lansam zum Korb hinunter um Hund zu streicheln, redet mit ihm, Hund springt Oma sofort an (Scheinakttake?) und knurrt sehr laut. Oma fällt nicht um, geht erschrocken aus Küche, Tochter maßregelt Hund laut und hält ihm Maul zu, was sich A gefallen lässt. 1 Stunde vorher in Gasse:
A sieht Bernersennenrüde, den er schon mal am Nacken hatte, und bellt, zieht an der Leine, lässt sich nicht durch Kommandos, Berührungen, Anschreien, Sicht-verdecken ablenken. Bei sanften Schlag gegen Hals schnappt er nach Mutter (Übersprung, Erregtheit, keine Aggression gegen Mutter, denke ich), lässt sich kaum beruhigen und sehr schlecht wegziehen. Entwickelt enorme Kräfte.
Fazit: sein Verhalten gegenüber anderen Tieren ist inakzeptabel und gefährlich. Verhlaten gegenüber Menschen wird auch zum Problem, da wir keine Auslöser erkennen können, wann er knurrt und wann und warum nicht. Und wir wissen nicht, was noch kommt, Hunde hat er schon mehrere gebissen.
Nun meine Fragen: Könnt ihr mir helfen , dieses Verhalten zu lesen? Vor allem, diesen ganz plötzlichen Nackenbiss ohne jede Vorwarnung? Ist das das Verhalten eines einst abgerichteten Hundes?
Wie kann ich an einen GUTEN Hundetrainer drankommen (Raum Köln/Düsseldorf/ Bonn), der Ahnung von solchen Macken hat?
Ich möchte den Hund eigentlich behalten, er hatte bisher wohl kein schönes Leben, aber ich habe Kinder im Haus und möchte auch kein Risiko eingehen. Der Hund ist 2-3Jahre alt und 30 Kilo pure Muskeln. Die Kinder sind 13 und 15.
Damit keine Missverständnisse aufkommen, der Hund ist IMMER angeleint, ich habe den Maulkorb dabei, gehe jedem Hund/Tier aus dem Weg und gehe inzwischen nur zu Zeiten, wenn kein anderer unterwegs ist.
Ich wäre Euch sehr, sehr dankbar für Tipps !!!
viele Grüße, Pipe