Ich denke man sollte immer versuchen die Nerven zu behalten und Hunden die Chance geben sich erst einmal richtig kennen zu lernen. Ich bin ja auch nicht mit jedem direkt dicke Freund wenn ich ihn erst ein oder zwei Mal gesehen habe.
Och, das würde ich nicht so sehen. In der richtigen Situation würde ich das SEHR förderlich finden.
Die Situation: "Anderer Hund taucht auf. Cain mit Steffi im Schlepp zieht hin, Steffi bleibt stehen..." liest sich für Cain unter Umständen so:
"Oh, ein Untertan! Wie interessant, den muss ich inspizieren. - Wie, ich darf nicht hin? Dann setz ich mich hierher und schaue ganz genau und warte, bis er kommt, um mir seine Audienz zu erweisen. Getreue Junkerin Steffi, halt sie mir die Leine, bis ich hier fertig bin. Danke, dass Ihr so zuvorkommend seid, zu warten!"
Jetzt dieselbe Situation nach folgendem Rezept. Anderer Hund taucht auf. Cain will nicht weiter, setzt oder legt sich. Du gibst Kommando: "Weiter!" und marschierst unverdrossen voran. (So weit das eben geht, aber Cain ist ja ein eher zierliches Rindvieh, das sollte doch möglich sein?)
Cain: "Oh, ein Untertan. Wie interessant. Hoppla, was ist das? Offenbar hat Steffi keine Zeit oder Lust - erlaubt mein Zeitplan heute etwa keine Audienzen mehr? Hmmpf!"
Der Unterschied ist: Im einen Fall macht Cain, was er will. So lange er will.
Er ist nicht "böse" dabei, aber eben dickfellig. Und du bestärkst ihn noch darin.
Im anderen Fall hat er kurz mal probleme beim rückwärts Schauen und vorwärts Laufen, aber DU bestimmst, wer wann wo lang geht, und das UNMISSVERSTÄNDLICH. Es gibt nicht ein körpersprachliches Signal (Zögern, Stehenbleiben), dass der Hund so auslegen könnte, dass du eigentlich gewillt bist, zu warten.
Garri ist ja ein großer Lochgräber, und mit seinen an die 40 kg für mich dann echt schwer in Bewegung zu setzen. Seit ich mit Kommando: "Komm weiter!" einfach weiter gehe (notfalls bis ans Ende der Schleppi, und dann wird der Hund halt hinterhergezogen), kommt er (fast) sofort.
Hat ein paar Wochen gedauert, bis er's kapiert hat, aber nun läuft der Hund hinter mir her, und ich warte nicht mehr auf den Hund.
(Hundebegegnungen kann ich als Beispiel nicht gut nennen, aber auch da ist "einfach weitergehen" wenn irgendwie möglich besser als stehenbleiben und Hund sich austoben lassen.)
PS: Wär's denn nicht möglich, vielleicht sogar hier über der Forum wen zu finden für regelmäßigen Hundekontakt? Das ist doch kein Zustand, dass du immer über leere Felder läufst und Muffe schiebst, wo Cain doch anscheinend gar keine größeres Problem mit anderen Hunden hat (sondern eher du, wie mir scheint)
Hi, Mareike.
ab Anfang 2008 wird es bei uns Raufergruppen geben! Zunächst als geschlossenes Modell aber sobald wir die richtigen Hunde haben, auch als offenes Modell.
Vielleicht interessiert das auch noch andere.
Ich hätte schon gern mal gewusst, wie das so konkret in der Praxis abläuft und wie die Ergebnisse ausschauen.
Im Moment kann ich mir vor allem noch nicht so richtig vorstellen wie sichergestellt werden kann, dass kein Hund der Gruppe mit noch größeren Aggressionsproblemen die Raufergruppe verlässt.
matty
Fahrt doch einfach mal zu Thomas (oder eben bald auch Sabsi) und schaut es euch an. Gesehen habt ihr's ja offenbar noch nie - und die Vorstellungskraft reicht auch nicht .
LG
Mareike
Mayerengele schrieb:Eigentlich gab´s sogar schon ein paar Angebote.. aber ich trau mich einfach nicht so wirklich
Schön blöd gelle?!
Mayerengele schrieb:Eigentlich gab´s sogar schon ein paar Angebote.. aber ich trau mich einfach nicht so wirklich
Schön blöd gelle?!
Ich weiß nicht. Weiß aber auch nicht, vor was du so genau Angst hast, sonst könnte ich vielleicht mehr dazu sagen.
Für Cain tut es mir halt leid. Der scheint ja den Kontakt zu anderen Hunden durchaus zu wollen (und nicht nur, wie meiner, indem er seine Zähne in ihr Hinterteil versenkt). Und ich glaube auch, im Prinzip brauchen die allermeisten Hunde dann und wann Kontakt zu Artgenossen für ihr seelisches Wohlbefinden.
Vielleicht würde er auch gar nicht mehr so eifrig zu jedem Hund hinziehen, wenn diese Begegnungen für ihn nichts Besonderes mehr wären?
(Die ersten rheinischen Narren hab ich Nordlicht mir hier auch noch mit großen Augen angeguckt. Inzwischen habe ich mich dran gewöhnt, dass hier einmal im Jahr so richtig die Luzi abgeht - mit einer gewissen Routine geht alles...)
Auf jeden Fall wärst du dann mehrere Probleme auf einmal los.
Bei jemandem Bekannten mit nettem Hund und Hundeerfahrung würdest du dich vielleicht schon darum sicherer fühlen, weil du dir nicht Sorgen machen müsstest, was der andere über dein Fleckvieh denkt.
LG und gute Nacht,
Lektoratte (von plötzlicher Müdigkeit übermannt)
Mayerengele schrieb:Vielleicht sollte ich einfach mal endlich nen Mauli kaufen (damit ich mich sicherer fühle oder ist das nix?) und dann mal ein paar Hundeleutchen treffen...?!
JA! Das ist eine gute Idee, und ich meine, ich hätte dir das schon einmal geraten.
Noch was:
Bones hat neulich erst einen Bericht über ihre Teilnahme am Rauferseminar in diesem Forum gepostet, und zwar hier.
Ich weiß nicht, was sich die Leute so vorstellen, aber vielleicht hilft das ja der allgemeinen Vorstellungskraft auf die Sprünge?
Hunde, die schon bei der Vorstellung supergestresst oder agressiv reagieren (oder bei denen sich bereits bei der Anmeldung herausstellt, dass es sich so verhält, so wie meiner) werden zu dem Seminar nicht zugelassen - genau um die o.a. Folgen für alle teilnehmenden Hunde zu verhindern.
@ matty. Samstags finden die Raufergruppen bei Thomas in Großbeeren statt. Schau da doch mal vorbei. Ich bin v. 4. -8.12. oben zur Rauferwoche, vielleicht hast du ja Lust, daß man abends mal lecker essen geht??
matty schrieb:Allerdings habe ich es immer als Empfehlung für genau die Hunde, die eben nicht zugelassen werden, gehört und gelesen. Daher auch meine Zweifel.
lektoratte schrieb:Hunde, die schon bei der Vorstellung supergestresst oder agressiv reagieren (oder bei denen sich bereits bei der Anmeldung herausstellt, dass es sich so verhält, so wie meiner) werden zu dem Seminar nicht zugelassen - genau um die o.a. Folgen für alle teilnehmenden Hunde zu verhindern.
sabsi schrieb:Entwicklung setzt voraus: Bereitschaft, sich unvoreingenommen Anderes und Neues anzuschauen, davon zu lernen und evtl. bisherige eigene Meinungen auch mal über Bord werfen zu können. Die eigenen Methoden immer wieder kritisch zu betrachten, sie zu verbessern und auch ggfs. mal zu ändern, das zeichnet für mich einen guten Lehrer/Trainer aus.
matty schrieb:.......
Und das finde ich absolut gut so. Klar kann man jetzt sagen: "Na, der hat es sich aber leicht gemacht, wenn er die Problemfälle gleich aussortiert!"
Aber ich finde ehrlich gesagt jemanden, der klar sagt, wo die Grenzen seiner Methode liegen, vertrauenswürdiger als wen, der mir großspurig versichert, noch jeden Hund wieder gradegebogen zu haben.
LG, Lektoratte
Hallo Lektoratte,
ich hatte Dich genauso verstanden, wie Du es jetzt ausführlich schreibst und finde es ganz o.k.
Alle Achtung, wie Du es mit Deinem Hund trotz alledem schaffst.
Die neuen Hundehalter von SEHNIX haben gerade lange mit mir telefoniert und die etwas zierliche Frau hat schon ein bisschen das Problem, dass sie ihn, ( nach ca. 1 Woche zumindest), nicht stoppen und auch kaum halten kann, wenn er andere Hunde spürt oder hört . So schaukelt er sich dann auch so hoch, dass er von seiner Umgebung nicht mehr viel mitbekommt.
Wir sind auf der Suche nach Hilfe. Morgen kommt eine Therapeutin, die ihr zeigen will, dass ein Halti die Situation verbessern könnte. Bin allerdings skeptisch, allein schon wegen der Karft-und Großenverhältnisse.
Habe per E-Mail auch eben bei Thomas angefragt.
LG
matty