Mit beiden zum Platz fahren und einen immer warten lassen, haben die mir auch schon
mal vorgeschlagen. Da werde ich mich wohl zu durchringen müssen, obwohl mir dieser
Gedanke echt Schmerzen bereitet. Aber vielleicht nur mir, und den Hunden macht das
am Ende gar nicht so viel? Ich weiß das nicht.
Die Hunde werden es überleben.
Sei mir nicht zu böse, aber für mich klingt das ein bisschen so, als würdest du dir selbst das Leben unnötig schwer machen.
Versuch, mal einen Moment zu vergessen, was du "vorgehabt" hast oder "wie du dir das Leben vorgestellt hast". Und atme tief durch.
Und dann überleg mal:
Ad 1)
Was spricht dagegen, mit den Hunden nacheinander spazieren zu gehen? Bleiben sie nicht alleine zuhause?
Dann müsstest du das gezielt üben. Immer einen für 5 Minuten mitnehmen, dann den anderen. Langsam steigern.
Schließlich jeweils zwei mittlere Spaziergänge machen statt einen großen, den du alleine sowieso nicht machen dürftest...
Das wäre eine große Erleichterung für dich, denn du könntest dich komplett auf jeden von beiden konzentrieren, und endlich mal gescheit die Leinenführigkeit üben. Bei jedem einzeln.
Die Gefahr, dass sie sich gegenseitig zu allerhand Unfug anstiften, wäre nicht mehr da.
Deinem Rücken, deinen Armen und deinem Nervenkostüm ginge es besser, weil du schneller Erfolge sehen würdest.
Auch ansonsten sehe ich durchaus Einspar- und Verbesserungspotenzial
) ), ohne dass du zum Rabenfrauchen mutierst.
Du hältst beim Fressen die Näpfe fest? Bei jeder Mahlzeit?
Wie wär es mit Näpfen mit Gummiringen, einer Gummimatte oder einem Napfständer?
Irgendwie find ich es etwas komisch, dass du dich als Napfhalter für deine Hunde betätigst, aber das ist nur so ein Bauchgefühl. Ich finde das schrecklich umständlich, und mir wäre dafür meine Zeit zu schade... (nicht böse sein... das ist nicht persönlich gemeint - nur irgendwie bindest du dich da viel zu stark ein)
Du kriegst nen Stich im Magen und springst auf, jedesmal wenn einer von beiden auch nur quietscht?
Kein Wunder, dass du den Eindruck hast, dass du völlig überfordert bist und dir völlig ausgelaugt vorkommst. (Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung.
)
Da zwei halbwüchsige Pelztornados keine Babies sind,
musst du nicht alle naselang parat stehen und hüpfen, sobald die Hunde bespaßt werden wollen.
Das verschärft sich ja auch immer gegenseitig: Wenn die wissen, dass sie nur jammern müssen, damit du dich mit einem Riesen schlechten Gewissen ihnen zuwendest - jammern sie auch. (Glaub mir nochmal, ich spreche auch hier aus leidvoller Erfahrung. Das Prinzip gilt übrigens auch für Ehemänner...
)
Lass sie einfach auch mal jammern. Natürlich nicht stundenlang, aber wie gesagt: Die haben auch sich, du musst nicht dauernd zusehen, dass sie beschäftigt sind. Die brauchen auch mal ne Auszeit, selbst wenn du den ganzen Tag zuhause bist.
Was das Erde fressen angeht: Das halte ich auch eher für ein medizinisches Problem. Das machen manche Hunde aus Stress, aber davon ist in bekannter Umgebung ja nicht auszugehen. Und sehr häufig sind eben Mangelerscheinungen, Würmer o.ä. die Ursache.
Was fütterst du denn?
Was die Kommandostimme angeht - wer hat die schon? Es ist wichtig, dass du dich klar ausrückst, also kurze, prägnante Kommandos, keine ganzen Sätze und lange Vorträge - und es ist wichtig, dass es einprägsame Konsequenzen hat, wenn dein "Nein!" ignoriert wird, aber dafür brauchst du keine Stimme. Da reicht ein geworfener Schlappen (oder ein Sofakissen) wenn Hund A gerade den Esstisch abräumt, ein Ruck an der Schleppleine, wenn "Komm" ignoriert wird - sowas halt. Es muss nicht immer "Kasernenhof" sein, der Hund muss nur verstehen, was gemeint ist.
Und du musst konsequent sein, also auf Kommando A muss immer Aktion A folgen. Wenn du die nicht durchsetzen kannst, gib das Kommando nicht.
Und sowas zu üben, ist mit einem Hund auf einmal viel einfacher als mit beiden zugleich. Da ist das Chaos - und die Inkonsequenz - zwangsläufig vorprogrammiert, weil du dich nicht zerreißen kannst. Und damit lernen die Hunde nur eins: Wenn sie es oft genug probieren, kommen sie eigentlich immer irgendwann durch mit dem, was sie wollen, weil du irgendwann zum falsche Zeitpunkt auf den jeweils anderen achtest...
Das liegt nicht an dir, das Problem hätte jeder andere auch, wenn er nicht sehr viel Erfahrung im Arbeiten mit zwei Hunden auf einmal hätte. - Ich könnte das ganz sicher nicht.
Bei der Pfeife würd ich auch denken, hol dir Hilfe, denn wie pfeift man verschiedenen Hunden verschiedene Kommandos zu? Stell ich mir grad schwierig vor... beim Rufen kann man ja den Namen vorweg nehmen...
Naja, ich hoffe, das hilft dir irgendwie weiter.
Ganz wichtig ist: Für dich und deine Hunde das Beste ist nicht der Idealfall, wie er in irgendeinem Buch steht oder in irgendeinem Forum propagiert wird. Der Idealfall ist das beste, was du leisten kannst, ohne an den Rand des Nervenzusammenbruchs oder eines Bandscheibenvorfalls zu kommen.
Und wenn das zwei Spaziergänge a 45 Minuten am Tag sind (für jeden Hund einer) - so what, solange ihr noch einen großen Auslauf habt, in dem die beiden toben können. Damit geht es ihnen besser als so manchem Schönwetterhund.
Gegen einen Hundesitter zu deiner Entlastung spricht auch nix, aber der sollte dann erziehungstechnisch mit dir an einem Strang ziehen... (glaub mir...).
Aber selbst wenn du keinen finden würdest, denke ich, du kannst es schaffen, wenn du einfach deine Ansprüche an dich selbst etwas runterschraubst, deine Zeit mit den Hunden etwas anders einteilst und vor allem, wenn es irgend geht, eher die Hunde in deinen Alltag einbindest, als gedanklich, organisatorisch und sonstig pausenlos um die Hunde zu kreisen.
Du musst auch mal einkaufen gehen können, zum Arzt, essen gehen, was weiß ich, ohne pausenlos zu überlegen, was die Viecher machen, ob sie darunter leiden oder dir die Bude auseinander nehmen. Sonst drehst du irgendwann am Rad.
Selbst das beste Frauchen der Welt braucht irgendwann auch mal Zeit für sich!
Ein Trainer, der zu dir nach Hause kommt, und dir eventuell hilft, so etwas wie Alleinsein von einem Hund oder beiden Hunden zu üben (eventuell Gewöhnung an Gitterbox oder ähnliches) wäre dir dabei sicher eine große Hilfe, weil er dir sicher sagen könnte, was du ohne schlechtes Gewissen tun oder lassen kannst.
Damit du irgendwann ein halbwegs entspanntes Miteinander mit deinen beiden hast, nicht immer nur "Was ist jetzt schon wieder?"-Stress!
Solidarische Grüße,
Lektoratte