Wäre es nicht besser gewesen, den eigenen Hund von der Leine zu lassen? (Als Hundefachmann sollte man das eigentlich in Erwägung ziehen.)
Ich kann nur für mich sprechen: Ich hab immer gesagt, wenn genau DAS passiert lass ich die Leine los und er ist strak genug sich selber zu verteidigen. Nun war ich GENAU in der Situation, von der ich dachte, ich würde sie meistern. War aber nicht so. Mein Hund war noch benebelt von der OP und den Schmerzmitteln, hatte einen dicken Verband ums Bein und war froh dass er gradeaus gehen konnte.
Ich hab die Leine krampfhaft festgehalten und nur noch panisch auf den anderen Hund eingetreten. Obs richtig war oder es andere Lösungen hätte geben können, war mir in dem Moment schlechtweg schei.ßegal, die Dreckstöle sollte nur von meinem Hund weg bleiben, wie auch immer.
Es ist immer leicht, wenn man nicht in der Situation ist, zu sagen was man tun SOLLTE, HÄTTE, KÖNNTE, etc und mit guten Ratschlägen und Anschuldigungen um sich zu werfen. Wenns eine dann selber trifft, dann sind alle guten Vorsätze egal und man macht das, was man in der Situation für richtig hält.
Ich mein, nimm nur den Straßenverkehr: bei Aquaplaning wird jeder auf die Bremse treten, beim schlingernden Auto wird jeder versuchen gegen zu lenken und es dadurch schlimmer machen als es wäre, wenn man genau das tun würde, was einem in der Fahrschule immer und immer wieder eingebläut wird. Das ist menschlich, dass man in der Situation das macht, was einem als erstes in der Situation in den Kopf kommt. Man will einfach aus der Situation raus, wie auch immer.
Klar tut es mir für den Boxer leid, keine Frage, ABER... "Schuld" hat einzig und allein das Herrchen von dem Boxer. Wenn ich meinen Hund nicht abrufen kann bz ihn nicht unter Kontrolle habe, dann hab ich ihn nicht ohne Leine laufen zu lassen.