Leider konnte ich die letzten Tage nichts schreiben, und so vieles ist hinzugekommen.
Erstmal, vielen Dank für die Erläuterungen, Hinweise und Tipps.
Wir haben zu Beginn unseren Rotti allein fressen lassen. Mit dem Ergebniss, dass er nicht mehr so extrem sein Futter verschlingt. Da er aber bei uns in der Küche frisst, und wir dort hin und wieder zu tun haben, sind wir dahin übergegangen, dass ich mich in der Küche aufhalte und irgendetwas tue. Ihn beachte ich aber nicht und lasse ihn in Ruhe fressen. Auch hier ist er mittlerweile ruhiger und entspannter geworden. Auch eventuelles vorbeigehen wird von ihm nicht mehr so beachtet. Aber wir werden dies weiter beobachten...
Zum Zitat von "Kaeptn_Stummel": "Aber Knurren und Kamm stellen dem Besitzer gegenüber finde ich auch nicht gerade toll. Macht er das nur beim Fressen oder auch in anderen Situationen, die ihm nicht passen?"
Welche Situationen sind gemeint? Wenn er etwas gestohlen hat, dann mag er es zwar nicht sofort hergeben, mit einem energischem "Aus" jedoch lässt er die Sachen fallen, bzw. sowohl mein Mann als auch ich können sie ohne Gegenwehr aus dem Maul nehmen. Es gibt schon ein unwilliges Grollen, wenn er manche Dinge tun muss. Da er aber keine "Wahl" hat, muss er dies tun. Dieses Grollen ist aber eher ein "ich habe eigentlich keine Lust dazu" und nicht vergleichbar mit dem Knurren beim Fressen.
Zum Zitat von Cordi und Hovi:
"Zitat:
Zitat von Cordi
Deswegen würde ICH in DIESEN SPEZIELLEN FALL, nicht nur sofort alle Handlungen einstellen die den Hund darin bestärken, dass er sein Futter verteidigen MUSS ( also es ihm nicht mehr wegnehmen und ihn auf jeden Fall in Ruhe fressen lassen ) , sondern ICH würde gleichzeitig auch versuchen ihn dahingehend "umzupolen", dass sein Mensch ja eigentlich gar keine Futterkonkurrenz ist und dass die Anwesenheit seines Menschen durchaus positiv ist.
Das würde ich so unterschreiben wollen.
Diesen Hund würde ich eine zeitlang direkt aus der Hand füttern."
Aus der Hand füttern haben wir gemacht. Hier ist er entspannt und wartet nur darauf, sein Futter zu bekommen. Abschließend wird natürlich ausführlichst die Hand gesäubert, damit nichts verloren geht. Im Grunde genommen weiß er, dass "Gutes" von der Hand kommt. Sobald jemand eine Faust macht, vermutet er gleich ein Leckerchen und gibt sein Erlerntes zum Besten.
Zitat von Cordi: "Der Rotti der TE scheint ja aber offensichtlich vollkommen anders gepolt zu sein als deine Hündin. Er verteidigt und sie scheint so viel respekt vor Dir zu haben, dass sie das Feld freiwillig räumt. Das sind ja zwei von grundauf vollkommen verschiedene Dinge..."
Nun ja, Respekt oder Angst habe ich keine vor ihm. Es ist nur so, dass mir die Situation sehr unangenehm war, da er ja eigentlich keine Angst haben sollte... Es war wie ein Rattenschwanz, der nicht enden wollte... Ich liebe unseren Hund, meinte es gut und habe das Gegenteil bewirkt. Er war eigentlich nicht so, als wir ihn zu uns geholt haben. Und im Grunde waren wir meist bei Ihm in der Nähe. Aber ich glaube, unbewusster Weise haben wir die Situation mit zunehmenden Alter verschärft.
Mit unserem alten Rüden hatten wir das Problem nicht und da ich ihn erst in seinem Rentenalter kennengelernt hatte, war mir dieses Problem nicht so bewusst.
Ach ja, noch etwas zum Zitat von Ruhrlady: Der ist in der Pubertät...
jetzt ist Konsequenz ganz wichtig...
Geht ihr zur Hundeschule?
Manchmal hilft es, wenn jemand von außen drauf kuckt, manche Fehler merkt man an sich selbst (Körpersprache, Verhalten, Stimme, timing) nicht...zumindest mal ein paar Stunden, damit sich jemand das Mensch-Hund Gespann ankucken kann..
Was macht ihr um die Bindung aufzubauen?
Was macht ihr um ihn auszulasten?
Wir gehen noch nicht zu einer Hundeschule. Wir waren 1 mal in einer Welpenspielgruppe. Und hier wurde er als einziger Rotti als zu dominant beschrieben. Uns kam dies nicht so vor, da er mehr Interesse an den bunten und tollen Sachen hatte. Andere Hunde waren ihm herzlich egal, außer einer kleinen Golden Retriever Hündin welche doch hin und wieder mit ihm rumgetollt hatte. Im Gegenzug gab es noch einen Schäferhund (unwesentlich älter) der alles und jeden zusammengebellt hat und recht "forsch" mit den anderen Welpen umgegangen ist. Auch meinte der Trainer, unser Welpe müsse alles sofort erledigen (Sitz, Platz...) und notfalls mit "strenger Hand" nachhelfen. Außerdem soll man einen Welpen nicht auf den Arm nehmen, wenn ein anderer Hund agressiv auf ihn los geht... Seitdem hat uns eine Hundeschule nicht mehr gesehen. Und dennoch macht er alles.
Wir werden aber zur Vorbereitung des Wesenstest Hilfe von einer Trainerin und Gutachterin holen.
Um ihn auszulasten gehen wir lange laufen, wandern und spielen. Wir haben einen Garten, wo er sich austoben und verschiedenen Sachen machen kann. In unserer Wohnung üben wir viel, verstecken leckere Sachen oder lassen ihn Dinge suchen und bringen.
Es ist jetzt etwas länger geworden, aber zu manchen Sachen musste ich doch etwas schreiben.