Danke, Gabi.
Ich war natürlich nochmal bei meiner TÄ und habe sie darauf angesprochen. Sie sagte, ihr seien noch nie derartige Nebenwirkungen bekannt geworden.
Das hatte ich dir schon vorher gesagt.
Sie meinte, die Wirkung des Cortisons müsse langsam nachlassen.
Ah ja. Zu Nebenwirkungen die ihr nicht bekannt sind, kann sie dir trotzdem ganz konkrete Auskünfte geben.
Sollte danach noch weiteres Cortison von Nöten sein, würden wir auf Tabletten umsteigen.
Cortison ist "von Nöten", wenn es darum geht, lebensbedrohliche Zustände oder schwerste Entzündungen einzudämmen, die man anders nicht in den Griff bekommt. Autoimmunerkrankungen zB.
Hmm... Dein Artikel macht mich echt stutzig.
Der Zustand deines Hundes sollte es eigentlich noch viel mehr ...
Habe mir über die Injektion natürlich keine Gedanken gemacht, da ich der Meinung war, dass das alles schon seine Richtigkeit haben wird.
Doch, du hast dir Gedanken gemacht. Du hast selbst geschrieben, dass sie es schon mal "nicht vertragen" hat und, dass dies das letzte Cortison für sie gewesen sein wird.
Was bringt dich jetzt dazu zu denken, dass deine Gedanken keine Richtigkeit haben könnten?
Zumal bei meinem Pferd im letzten Sommer auch solche Depotspritzen verwendet wurden.
In der Humanmedizin wird es aufgrund der schweren und unkontrollierbaren Nebenwirkungen so gut wie nicht mehr benutzt.
Ich war schon einigermaßen entsetzt, dass es das Zeugs offensichtlich immer noch gibt.
Ich habe Bibi jetzt seit 2 Tagen nicht mehr krampfen sehen. Die Wirkung scheint also wirklich nachzulassen. Meinst Du, ich soll es dann dabei belassen, da es ihr ja jetzt wieder besser geht, oder die Sache weiter untersuchen?
Du fragst hier keine Unparteiische. Ich gehöre zu denen, die wegen Spätfolgen aufgrund so einer Depotspritze fast einen Arm verloren haben.
Tabletten mit Cortison sind im Grunde auch nicht anders: bei einem Depot wird die Dosis innerlich zeitverzögert freigesetzt, bei täglicher Tablettengabe machst du das. Wenn die Dosis erreicht ist, bei der die Krämpfe ausgelöst werden, wird es wieder losgehen, jedenfalls wäre das völlig logisch. Der Unterschied, warum ein Organismus so reagiert und ein anderer Organismus anders, liegt an den unterschiedlichen Toleranzschwellen. Die Toleranzschwelle ist grundsätzlich dosis-abhängig - jeder reagiert mit Nebenwirkungen, wenn die individuelle dosis-abhängige Toleranzschwelle überschritten ist. Langzeittherapien und Depot-Gaben sind deshalb grundsätzlich gut zu überlegen und prinzipell
nie ohne Folgen. In Lehrbüchern findest du häufig Angaben von ca. 4 Wochen, bevor sich Folgen abzeichnen, aber in der Praxis kannst du eben sehr unterschiedliche Toleranzschwellen beobachten.
Meine Toleranzschwelle zB ist offensichtlich denkbar niedrig, ich reagiere auch auf niedrige Einmaldosen sofort mit den typischen Nebenwirkungen. Ob von Haus aus oder ob auch das zu den Spätfolgen der Depotspritze gehört - kann man nur spekulieren. Wichtig ist deshalb immer, sorgfältig abzuwägen, ob Cortison nötig ist oder nicht.
Ob dein Hund Cortison wirklich braucht, kann ich nicht beurteilen, du hast ja nicht erwähnt, wofür dein Hund es bekommt. Wäre es mein Hund, würde ich mich - gegebenenfalls - eher mal umtun, ob es nicht andere Wege der Behandlung gibt, als mit dem Hammer Cortison draufzuhauen.