Die Luft war an diesem Morgen kalt und klar. Es hatte gefroren und die Temperatur war unter minus sieben Grad gefallen. Du zittertest, denn Dein halber Bauch war kahl rasiert.
Wir unternahmen unseren Morgenspaziergang im Nebel, durch den langsam die Sonne durchbrach. Die Bäume zeigten lange Schatten und der aufsteigende Nebel ließ die Wiese wie im Märchenland aussehen.
Du hattest noch ein letztes Mal Spaß, aber ich sah die Lebensfreude in Deinen Augen schwinden, als wir mit dem Bällchen spielten.
Aus der Ferne hörte ich ein tiefes Bellen. „Hörst Du? Whiskey ist gekommen, um Dich abzuholen.“
Sie schaute mich an, als ob sie wußte, daß Ihr Leiden bald vorbei sein würde.
Wieder daheim vor dem Ofen, hattest Du es kaum mehr geschafft, aufzustehen. Zu anstrengend war der Vormittag. Alle Viere weit von Dir gestreckt, den Kopf an die Holzkiste gelehnt und die Augen schauten verträumt in die Ferne. Wieder einer jeder Momente, in denen Du weit von uns und nicht mehr ansprechbar warst.
Keine Reaktion. Erst nach dem vierten oder fünften Rufen kamst Du langsam hoch und man merkte Dir an, wie schwer Dir das Aufstehen fiel.
In den letzten drei Wochen wurde Dein Gesundheitszustand immer schlechter und Nichts wollte Dir mehr richtig helfen.
Der Abschied rückte immer näher und wir wußten, daß Dir nur noch eine Reise bevorstand.
Frau Fides, hab keine Angst. Whiskey paßt auf Dich auf! Er wird Dich begleiten und Dir ein treuer Weggefährte sein.
Fides hatte seit ihrer Geburt eine unterentwickelte Leber. Diese war für ihre Körpergröße und ihr Körpergewicht viel zu klein. Daher konnte die Leber sämtliche Giftstoffe im Körper nicht vernünftig verarbeiten und Fides vergiftete sich langsam von innen heraus selber. Die Außenhaut der Leber war nur noch so dünn, wie Pergamentpapier. Außerdem fehlte Fides die Verbindung von Leber zu Darm, so daß Giftstoffe, die normalerweise auch durch den Urin aus dem Körper gespült werden, nicht entweichen konnten. So hatte Fides einen viel zu hohen Ammoniakgehalt im Körper, der Muskelschwund und Übersäuerung zur Folge hatte. Der Magen und die Milz waren ebenfalls schon angegriffen. Fides hatte in den letzten Wochen dauerhaft Schmerzen, vergleichbar wie Muskelkater oder Migräne. Außerdem war ihre Wahrnehmung schon stark eingeschränkt, sie hatte Kreislaufprobleme und Herzrhthmysstörungen. Außerdem verhielt sie sich teils schon aggressiv, da sie völlig orientierungslos war.
Es ist mir unglaublich schwer gefallen, Fides zu erlösen. Aber sie hat in den letzten Tagen so gelitten, dass ich es nicht über´s Herz gebracht habe, ihr noch länger die Schmerzen zuzumuten.
Sie wirkte so erleichtert, als sie ging. Ihr oft melancholischer Blick wich und ihre Schnute zeigte sich zufrieden und entspannt.
Mein Mädchen, Du fehlst mir so sehr.
Fides ::: 18. April 2009 bis 29. Januar 2011
in memory Whiskey ::: gestorben am 18. März 2009
Wir unternahmen unseren Morgenspaziergang im Nebel, durch den langsam die Sonne durchbrach. Die Bäume zeigten lange Schatten und der aufsteigende Nebel ließ die Wiese wie im Märchenland aussehen.
Du hattest noch ein letztes Mal Spaß, aber ich sah die Lebensfreude in Deinen Augen schwinden, als wir mit dem Bällchen spielten.
Aus der Ferne hörte ich ein tiefes Bellen. „Hörst Du? Whiskey ist gekommen, um Dich abzuholen.“
Sie schaute mich an, als ob sie wußte, daß Ihr Leiden bald vorbei sein würde.
Wieder daheim vor dem Ofen, hattest Du es kaum mehr geschafft, aufzustehen. Zu anstrengend war der Vormittag. Alle Viere weit von Dir gestreckt, den Kopf an die Holzkiste gelehnt und die Augen schauten verträumt in die Ferne. Wieder einer jeder Momente, in denen Du weit von uns und nicht mehr ansprechbar warst.
Keine Reaktion. Erst nach dem vierten oder fünften Rufen kamst Du langsam hoch und man merkte Dir an, wie schwer Dir das Aufstehen fiel.
In den letzten drei Wochen wurde Dein Gesundheitszustand immer schlechter und Nichts wollte Dir mehr richtig helfen.
Der Abschied rückte immer näher und wir wußten, daß Dir nur noch eine Reise bevorstand.
Frau Fides, hab keine Angst. Whiskey paßt auf Dich auf! Er wird Dich begleiten und Dir ein treuer Weggefährte sein.
Fides hatte seit ihrer Geburt eine unterentwickelte Leber. Diese war für ihre Körpergröße und ihr Körpergewicht viel zu klein. Daher konnte die Leber sämtliche Giftstoffe im Körper nicht vernünftig verarbeiten und Fides vergiftete sich langsam von innen heraus selber. Die Außenhaut der Leber war nur noch so dünn, wie Pergamentpapier. Außerdem fehlte Fides die Verbindung von Leber zu Darm, so daß Giftstoffe, die normalerweise auch durch den Urin aus dem Körper gespült werden, nicht entweichen konnten. So hatte Fides einen viel zu hohen Ammoniakgehalt im Körper, der Muskelschwund und Übersäuerung zur Folge hatte. Der Magen und die Milz waren ebenfalls schon angegriffen. Fides hatte in den letzten Wochen dauerhaft Schmerzen, vergleichbar wie Muskelkater oder Migräne. Außerdem war ihre Wahrnehmung schon stark eingeschränkt, sie hatte Kreislaufprobleme und Herzrhthmysstörungen. Außerdem verhielt sie sich teils schon aggressiv, da sie völlig orientierungslos war.
Es ist mir unglaublich schwer gefallen, Fides zu erlösen. Aber sie hat in den letzten Tagen so gelitten, dass ich es nicht über´s Herz gebracht habe, ihr noch länger die Schmerzen zuzumuten.
Sie wirkte so erleichtert, als sie ging. Ihr oft melancholischer Blick wich und ihre Schnute zeigte sich zufrieden und entspannt.
Mein Mädchen, Du fehlst mir so sehr.
Fides ::: 18. April 2009 bis 29. Januar 2011
in memory Whiskey ::: gestorben am 18. März 2009