@Beckersmom
Werde auch ganz dolle die Daumen drücken für Lotti.
Na, also hier kommt mein Bericht:
Abends vorher durfte sie noch ganz normal essen, aber nicht zu spät und kein Obst, morgens um 8 h wurde das Wasser weggenommen. (OP 10 h). Noch schnell eine halbe Stunde Spazierengehen, damit sie ihr Geschäft machen kann und dann ging es los.
Erstmal durfte sie noch mit der Praxisschäferhündin spielen (deswegen geht sie so gern zum TA und deswegen hat sie auch so viele Wehwehchen.
).
Sie wurde gewogen und abgehört. Erstmal hatte die Assistentin Herzgeräusche gehört, wie übrigens auch schon andere TAs vorher bei ihr, dann klärte aber meine TA auf, daß es sich nur so anhört, da es irgendwie synchron mit der Atmung verläuft. (Zum Glück war ich deswegen schon mal beim Kardiologen gewesen, sonst hätte ich mich an dieser Stelle bereits aufgeregt.)
Dann bekam sie erstmal ein Sedidativum. Als Engelchen merkte, daß sie an zu torkeln fing, wehrte sie sich dagegen. Sie wollte dann auch nicht von mir gekrault werden. Schon etwas benommen kam sie auf den OP-Tisch und danach ging der Katzenjammer los. Sie fing an, fürchterlich zu fiepen und war total verkrampft. Der Tropf war inzwischen angelegt worden. Meine TA meinte: Es ist zwar selten, aber es gibt solche Hunde. Schmerzen konnte sie noch nicht haben, sie träumte halt. Also wurde nochmal nachgesprizt, bis sie sich endlich etwas entspannte und auch mal ruhig war. Man kann ja schlecht den Bauch aufschneiden, wenn ein Hund am Heulen ist. Während der OP fing sie auch immer wieder an regelrecht zu schreien. Es mußte dann auch jedesmal nachbetäubt werden.
Erstmal begannen die Vorbereitungen: Der Bauchbereich wurde mit einen E-Rasierer frei gemacht, wobei die recht empfindliche Haut stellenweise gleich rot wurde und Schrammen zeigte. Mit Klebestreifen wurden dann die restlichen Haare entfernt. Danach wurde sie, auf einer Art Luftmatratze liegend, auf den Rücken festgebunden. Der Tisch wurde dann schräg gestellt, so daß die Organe nach vorne rutschten. Sieht nicht sonderlich bequem aus.
Dann wurde noch die Beleuchtung eingestellt, der Bauch mit Alkohol gereinigt, grünes Tuch rüber und los gings. Die erste Schnitte habe ich mir auch noch angeguckt. Meine TA wollte mir auch alles genau erklären. "Hier ist ja doch noch eine Fettschicht." meinte sie. Tja, erwischt. Dann entschloß ich mich aber doch die Gelegenheit zur Flucht zu nutzen, und erstmal draußen kurz ein wenig zu qualmen. Gut, daß man Raucher ist, dann weiß man, was man tun kann.
Im Wartezimmer habe ich es aber dann doch nicht lange ausgehalten, ist doch besser wenn man Bescheid weiß, was drinnen vorsichgeht. Obwohl es schon irgendwie schlimm ist seinen eigenen Wuff mit offenen Bauch da so liegen zu sehen. Als ich nach 2 Zigarettenlängen und ca 10 abgeschrittenen Flurlängen wieder reinkam, lag die Gebärmutter mitsamt den Eierstöcken schon auf den Schreibtisch. Gerade fing sie mal wieder mächtig an zu fiepen, wobei das zum Vorschein tretende Innenleben bei der erregten Atmung hin und her zu blubbern schien. Also noch eine Spritze. Meine TA sorgte auch noch für Unterhaltung und erzählte merkwürdige Geschichten über fehlgeschlagene Ops und andere Tierarztanekdoten. Einerseits war ich somit beruhigt, daß es sich hier nur um Routine handeln würde, andererseits ist es schon ein Horror zu hören, was anderen alles passiert ist und somit auch uns oder anderen passieren könnte.
Ich glaube im Wartezimmer kommt einen die Zeit ewig vor. So ging doch alles recht schnell. Die Innenähte waren dann bald fertig, sie lösen sich übrigens in 8 Wochen von alleine auf.
Irgendwann bemerkte man dann noch, daß der Tropf leer war, aber kurz vor Schluß war es auch scheinbar nicht mehr nötig, ihn durch einen Neuen auszutauschen.
Beginnend von den letzten Außen-Nähten ging das Geheule wieder so richtig los. Nochmal extra betäuben wollte unsere TA nicht. Und sie fiepte und fiepte ... eigentlich bis gestern abend.
Nebenbei hat die TA gleich hinterher die Gelegenheit genutzt das schlimme Ohr mal richtig auszuspülen und den Zahnstein zu entfernen.
Merkwürdig ist, daß Engelchen mich doch hören konnte, aber dennoch wohl - vermutlich - keine Schmerzen hatte.
Ohne das Geheule wäre das alles halb so schlimm gewesen. Ich konnte mir noch so oft einreden, daß ihr nichts weh tut, dennoch wer kann das auf Dauer ertragen.
Letztendlich hat meine TA allerdings zugegeben, daß die Narkose schwierig war.
Nächstes Mal müßte man bei ihr durch einen Beamtmungsschlauch narkotisieren.
Die Assistentin war auf jeden Fall die ganze Zeit ein wenig bleich - hatte so etwas wohl auch noch nicht erlebt.
Am Ende haben wird uns noch gemeinsam die Gebärmutter und die Eierstöcke angeguckt, ersteres war um 5faches größer als im Normalfall. Also, hätte es demnächst wahrscheinlich gesundheitliche Probleme gegeben. Wenigstens weiß ich jetzt, daß meine Entscheidung für die Kastration wohl richtig war.