Ein vernünftiger Beamter bei der Polizei Bayern

Andreas

Auf der offiziellen Seite der bayerischen Polizei sind Angaben zu "Kampfhunden" zu lesen.

Nachdem ich mich zufällig auf diese Seite verirrt hatte, habe ich mich stark gewundert, wie der Polizist dort die Hunderassen beschreibt und wie er die "Kampfhunde"verordnung kommentiert.

Auszüge:
"Pitbull: Sein Sozialverhalten gegenüber Menschen ist in der Anlage sicherlich überdurchschnittlich,..."

"Der Bandog, wörtlich zu übersetzen mit dem Wort "Kettenhund", ist keine einheitliche Rasse. ... Dem Ersteller dieser Seiten ist noch kein Exemplar dieser "Rassebezeichnung" begegnet, so daß keine weiteren Angaben gemacht werden können. "

Als Abbildung steht dort ein großes Fragezeichen. :)

"Der Bullmastiff. In der Literatur wird er meist als ruhiger, aber sehr aufmerksamer Hund bezeichnet. Seine Aufnahme in die Kampfhundeliste wurde mit den oben bereits beschriebenen Anlagen begründet, die fehlgeleitet oder durch einem dem Hund nicht gewachsenen Halter eine Gefahrenquelle darstellen können."

"Der Bullterrier wird normalerweise als ruhiger angenehmer Familienhund beschrieben, der aber mit sehr viel Kraft und Temperament ausgestattet ist. ...Die in der Literatur noch häufig anzutreffende Beschreibung seines hochgezüchteten Aggressionspotentials entspricht nach Erfahrungen des Erstellers dieser Seiten nicht mehr der heutigen Zucht, was aber keinesfalls heißen soll, daß alle Vertreter dieser Rasse heute Lämmer seien."

"Daß die Bordeauxdogge zu den Molossern gehört, kann sie kaum verbergen: ein riesiger Kopf auf einem Berg von Muskeln. So furchterregend sie auch aussieht, wird sie doch als normalerweise ruhiger und ausgeglichener Hund beschrieben. In die Kampfhundeauflistung kam sie vermutlich durch ihre Vergangenheit und ihr Äußeres, begründet wurde ihr Verbleib in der Auflistung durch ihre große Kraft und die ihr unterstellte mangelnde Führigkeit"

Besonders gut dieser Absatz:
"Beim Mastiff handelt es sich sozusagen um den Urmolosser, dessen Wurzeln bis in die Babylonische Zeit um 2200 v. Chr. zurückreichen sollen. Er wird heute überwiegend als Familienhund gehalten und als gutmütig und freundlich beschrieben. Seine Aufnahme in die Kampfhundeliste erfolgte wohl eher präventiv aufgrund seiner Größe und Kraft, da selbst in der Urteilsbegründung zur Ablehnung der Verfassungsklage gegen diese Verordnung nichts Negatives gegen diese Rasse angeführt wurde."

Mastin Espanol:
"Aufgrund dieser Herkunft gilt der Mastin Espanol auch heute als sozial gegenüber Mensch und Tier und aufgrund seines Mißtrauens gegenüber Fremden als guter Bewacher des ihm anvertrauten Besitzes."

"Der Mastino Napoletano...gilt seinen Besitzern gegenüber als ruhig und gutmütig, aber auch als kompromißloser Kämpfer. Und weil er so schön ist, noch´n Bild"

"Der Rhodesian Ridgeback wird allgemein den Jagdhunderassen zugeordnet und ist insofern in der Auflistung der Kampfhunderassen fehl am Platz (brauchbare Jagdhunde sind idR keine Kampfhunde (letzter Satz von Nr. 37.1 der VollzBekLStVG). In seiner Heimat wird er zur Jagd und zum Bewachen der Farmen eingesetzt. Er wird auch oft als Löwenhund bezeichnet, weil er in früherer Zeit zur Jagd auf Großkatzen eingesetzt wurde. Hier mußte er aber nicht mit den Tieren kämpfen, sondern sie lediglich stellen, bis sein Jäger zum Schuß kam.

Bei uns wird er überwiegend als Familienhund gehalten, der durchaus in der Lage ist, den ihm anvertrauten Besitz auch zu bewachen. Sein Wesen ist eher als zurückhaltend zu bezeichnen, übermäßige Aggression ist sehr selten."

Quelle:


Mann oh Mann. Ob der Beamte kurz vor der Pensionierung steht und sich deshalb traut, mal die Wahrheit zu schreiben? Oder hat jemand die Seite gehackt? Jedenfalls hat der Mann Ahnung, wovon er schreibt und hebt sich sehr wohltuend von 99% der vertreter seines Berufsstandes ab.

...Sorry, 98% wolte ich sagen, shevoice...
 
Sorry, aber das ist nicht fair. Du kannst nicht über einen ganzen Berufsstand herziehen, nur weil einige Deppen ins Rampenlicht kommen.

Meine Fifis haben so einige Dienststellen von innen gesehen bzw. meine Meinung zu diesem Thema ist bei so einigen Organen der Rechtspflege bekannt, weil ich nun mal beruflich schon mal an merkwürdigen (Dienst-)Stellen zu tun habe.
smile.gif


Und mal ganz nebenbei, den Job eines Polizeibeamten möchte ich nicht machen *winke zu She*

Josi mit Anhang
 
Original erstellt von Josi:
Es gibt sogar so einige beamtete Soka-Halter
smile.gif


Jau, seit neuestem eine mehr
wink-new.gif

Ich frage mich was anderes: Wenn man mit seinen Listenhunden eine Jagdprüfung ablegt, kann man sie dann in Bayern anmelden???????
Gruß
bones
 
Hi Bones; das denke ich weniger und Du sicher auch nicht.
frown.gif

Nur weil ein Beamter Hunderassen und ihre Eigenheiten kennt, kommt die Liste nicht weg.

Von normalen Polizeibeamten wurde die sicher auch nicht gemacht, die Liste...Die müssen den Quark bloß bei der Bevölkerung durchsetzen; egal wie unsinnig sie die Liste selber empfinden.
 
Andreas, findest Du nicht, daß Du Dich selbst disqualifizierst?
frown.gif


Ich finde es schon beleidigend...

Aber danke für den Hinweis auf diese Seite.

watson
 
Nur mal anzumerken, der Dogo ist ja wohl auch ein wenig daneben beschrieben,denn was da steht, müßte er auf Liste 1 stehen. <img border="0" alt="[SoAngry]" title="" src="graemlins/soangry.gif" />
 
Ist doch gut was der Mann schreibt. Weder bayrische noch brandenburger Polizisten können was dafür das sie so merkwürdige Häuptlinge haben, die wurden ja nicht von ihnen gewählt.

Robyn
 
Hallo,

wie ich sehe, stammen die Inhalte von Jürgen Fuhrmann. Seinerseits Sachverständiger für Hundewesen und Dobermannzüchter.
Eine Bekannte von mir hat bei Ihm mir Ihrer Bordeauxdogge den Wesenstest gemacht.
Sie hat nur positives berichtet darüber.

@Andreas
Haste nicht ein bisschen arg viel Vorurteile gegebenüber Polizeibeamte ?!

@Hanibal
Aehm, was findest du an dieser knappen Beschreibung daneben ???

gruß xana
 
Also eines ist mir bei den Rassebeschreibungen aufgefallen: Der Verfasser bemüht sich zwar sehr um "Fairness", aber die vier Kategorie-I-Rassen kommen bei der Beschreibung des Wesens wesentlich schlechter weg als der Rest. Und da hilft es auch nicht wirklich, dass bei den Pitti's auf die Kleinen Strolche verwiesen wird. Da stellt sich die Frage, ob der Verfasser hier tatsächlich Unterschiede macht (was ich eher bezweifle), oder ob er nicht doch Zugeständnisse gegenüber seinem Brötchengeber Bayern macht.
Was meint ihr?

Viele Grüße
(Wakans) Petra
 
@xana,
das meinte ich damit:

Er wird beschrieben als dominanter Wachhund, der "nie zurückweicht"
--------------------------------------------------
In dieser "knappen" Beschreibung, wie Du richtig bemerkt hast, ensteht ein Bild, das gerade diese Rasse einen besonders gefährlichen Charakter besitzt.
 
*grins* @Andreas - ich glaube, der Anteil in Baden-Wü., speziell im Bereich der PD Heidelberg ist aufgrund der guten Fortbildungsleiter etwas höher
biggrin.gif
 
Original erstellt von Hanibal:
@xana,
das meinte ich damit:

Er wird beschrieben als dominanter Wachhund, der "nie zurückweicht"
--------------------------------------------------
In dieser "knappen" Beschreibung, wie Du richtig bemerkt hast, ensteht ein Bild, das gerade diese Rasse einen besonders gefährlichen Charakter besitzt.
hmm, also, in dominanter Wachhund interpretier ich nicht gleich hinein, das die Rasse einen gefährlichen Charakter besitzt.

gruß xana
 
Okay Xana, dann halt noch den Rest dazu. Wenn man sich jetzt die anderen Beiträge durchliest und dann kommt der.
Vielleicht bin ich auch schon zu sensibel geworden, hatte in den letzten Tagen wieder einige tolle Begegnungen, die ich erst mal aufarbeiten muß,(Frust lass grüßen).

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Nach den Beschreibungen mußten die Hunde den Mut haben, mit ihrer "Beute" zu kämpfen und diese nicht nur, wie z. B. der Rhodesian Ridgeback, nur stellen. Hiernach wurde in der Zucht selektiert.

Ausgangsrassen waren ein großer spanischer Kampfhund, der Old Fighting Dog of Cordoba, ein großer weißer Hund, der als sehr aggressiv galt, und der englische Bullterrier. In Deutschland ist der zu den Molossern zählende Hund nicht sehr verbreitet. Er wird beschrieben als dominanter Wachhund, der "nie zurückweicht" und eine starke Hand braucht.

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