Drastische Erhöhung der Hundesteuer
Bad Aibling/Bayern, 31.10.01
Der «Tarif» hielt 20 Jahre lang. Jetzt aber geht es den Hundehaltern in Bad Aibling tief in die Tasche: 50 Euro sind für einen Hund zu zahlen, ab dritten 200 Euro. Außerdem werden für Kampfhunde die «Leinen» extrem angezogen, will heißen: Wer sich einen solchen Vierbeiner hält, zahlt mehr als das Zehnfache wie für einen «gewöhnlichen» Hund. Der Stadtrat ergriff die Gelegenheit der Umstellung von Mark auf Euro beim Schopfe und erhöhte die Hundesteuer zum 1. Januar 2002 drastisch.
«Das ist die erste Eurosatzung, bei der auch erhöht wird», bemerkte Bürgermeister Dr. Werner Keitz, nachdem in der Vergangenheit schon Büchereigebühren und ähnliches an die neue Währung angeglichen wurden. Keitz rechtfertigte diese Erhöhung mit dem seit 20 Jahren unveränderten Steuersatz und der Tatsache, dass die Beseitigung des vielen Hundekots in der Stadt für den Bauhof nicht nur großen Aufwand bedeute und keine billige Aufgabe sei, sondern «auch wirklich keine Freude ist.»
Nach Vorschlag der Verwaltung sollte ab Januar 2002 ein Hund statt der (umgerechnet) 30,68 Euro dann 50 Euro kosten. Zweiter Hund: Statt 61,36 Euro 100, für jeden weiteren Hund für bislang 92,03 nun 150 Euro.
Diese Anhebung ging Stadtrat Willi Lindl (CSU) nicht weit genug. Die Hundehalter, die allzu oft ihre Tiere durch die Landschaft sausen ließen und diese damit zum Problem für die frei lebende Tierwelt und die Landwirtschaft würden, müssten spürbar zur Kasse gebeten werden. Lindl schlug für den zweiten Hund 150 Euro und für jeden weiteren 200 Euro vor. Damit stieß er bei seinen Stadtrats-Kollegen auf breite Zustimmung, nachdem sich diese auch über die vielen Hinterlassenschaften der Vierbeiner ausgetauscht hatten: «Die Birkenallee ist voll davon, auch der Kurpark.» Da die Kommune die Hundesteuer nach eigenem Gutdünken bemessen kann, stand der Erhöhung laut Lindls Antrag nichts mehr im Wege.
Abweichend von diesem Steuersatz müssen Halter von Kampfhunden laut Stadtratsbeschluss künftig pro Tier 500 Euro zahlen. «Weil das Halten von Kampfhunden nicht erwünscht ist», begründete der Bürgermeister diesen Schritt. Nach der gesetzlichen Definition von Kampfhunden fallen Keitz zufolge vermutlich zwei Tiere im Gemeindegebiet von Bad Aibling unter diese Beurteilung. Zu Kampfhunden werden zum Beispiel Pitbulls gezählt, Bullterrier, American Staffordshire-Terrier oder auch Mastiff und Dog Argentino.
Die Verwaltung wies im Zusammenhang mit der Hundesteuer-Erhöhung darauf hin, dass Tiere für Schäfer oder auch Blindenhunde in die Steuerbefreiung fallen können, es zudem Einzelfallentscheidungen gebe. Eine weitere Frage war, ob zusätzlich gehaltene Wachhunde als «erster» (und steuergünstiger) oder «weitere» (teurere) Hunde gelten. Auch dies ist individuell zu prüfen. Im Falle eines Stadtrates schien die Antwort weniger erfreulich. Worauf Erwin Kühnel (CSU) seinem Fraktionskollegen den «billigen» rat gab: «Halt dir doch Gänse als Wachhund.»
Quelle:
bis denne
dog-aid
[email protected]
Bad Aibling/Bayern, 31.10.01
Der «Tarif» hielt 20 Jahre lang. Jetzt aber geht es den Hundehaltern in Bad Aibling tief in die Tasche: 50 Euro sind für einen Hund zu zahlen, ab dritten 200 Euro. Außerdem werden für Kampfhunde die «Leinen» extrem angezogen, will heißen: Wer sich einen solchen Vierbeiner hält, zahlt mehr als das Zehnfache wie für einen «gewöhnlichen» Hund. Der Stadtrat ergriff die Gelegenheit der Umstellung von Mark auf Euro beim Schopfe und erhöhte die Hundesteuer zum 1. Januar 2002 drastisch.
«Das ist die erste Eurosatzung, bei der auch erhöht wird», bemerkte Bürgermeister Dr. Werner Keitz, nachdem in der Vergangenheit schon Büchereigebühren und ähnliches an die neue Währung angeglichen wurden. Keitz rechtfertigte diese Erhöhung mit dem seit 20 Jahren unveränderten Steuersatz und der Tatsache, dass die Beseitigung des vielen Hundekots in der Stadt für den Bauhof nicht nur großen Aufwand bedeute und keine billige Aufgabe sei, sondern «auch wirklich keine Freude ist.»
Nach Vorschlag der Verwaltung sollte ab Januar 2002 ein Hund statt der (umgerechnet) 30,68 Euro dann 50 Euro kosten. Zweiter Hund: Statt 61,36 Euro 100, für jeden weiteren Hund für bislang 92,03 nun 150 Euro.
Diese Anhebung ging Stadtrat Willi Lindl (CSU) nicht weit genug. Die Hundehalter, die allzu oft ihre Tiere durch die Landschaft sausen ließen und diese damit zum Problem für die frei lebende Tierwelt und die Landwirtschaft würden, müssten spürbar zur Kasse gebeten werden. Lindl schlug für den zweiten Hund 150 Euro und für jeden weiteren 200 Euro vor. Damit stieß er bei seinen Stadtrats-Kollegen auf breite Zustimmung, nachdem sich diese auch über die vielen Hinterlassenschaften der Vierbeiner ausgetauscht hatten: «Die Birkenallee ist voll davon, auch der Kurpark.» Da die Kommune die Hundesteuer nach eigenem Gutdünken bemessen kann, stand der Erhöhung laut Lindls Antrag nichts mehr im Wege.
Abweichend von diesem Steuersatz müssen Halter von Kampfhunden laut Stadtratsbeschluss künftig pro Tier 500 Euro zahlen. «Weil das Halten von Kampfhunden nicht erwünscht ist», begründete der Bürgermeister diesen Schritt. Nach der gesetzlichen Definition von Kampfhunden fallen Keitz zufolge vermutlich zwei Tiere im Gemeindegebiet von Bad Aibling unter diese Beurteilung. Zu Kampfhunden werden zum Beispiel Pitbulls gezählt, Bullterrier, American Staffordshire-Terrier oder auch Mastiff und Dog Argentino.
Die Verwaltung wies im Zusammenhang mit der Hundesteuer-Erhöhung darauf hin, dass Tiere für Schäfer oder auch Blindenhunde in die Steuerbefreiung fallen können, es zudem Einzelfallentscheidungen gebe. Eine weitere Frage war, ob zusätzlich gehaltene Wachhunde als «erster» (und steuergünstiger) oder «weitere» (teurere) Hunde gelten. Auch dies ist individuell zu prüfen. Im Falle eines Stadtrates schien die Antwort weniger erfreulich. Worauf Erwin Kühnel (CSU) seinem Fraktionskollegen den «billigen» rat gab: «Halt dir doch Gänse als Wachhund.»
Quelle:
bis denne
dog-aid
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