Ohne unterstellen zu wollen das Herdifreund da an seine Grenzen kommt,
Naja. Sicher?
ich denke genau das sind die Grenzen, wo SEHR viele "Positivler" sich nicht mehr ranwagen. Und das wahrscheinlich ganz unbewusst, weil sie wissen das dort eine Grenze ihrer "Gewaltfreiheit" und "Bestechung" erreicht ist.
Nö. Genau DAS ist eigentlich ein Beispiel um GERADE gewaltfrei und mit anderen als aversiven Methoden vorzugehen. Es zeugt allerdings von einem ziemlichen Unverständnis der Arbeit mit positiver Verstärkung, wenn Du das als Bestechung bezeichnest. Ich kenne weder den betreffenden Hund, noch kenne ich Manny oder die Gesamtsituation (mit der der Hund ja scheinbar etwas unzufrieden ist). Deshalb kann und werde ich mir auch nicht erlauben, diese zu bewerten.
Subjektiv, also aus MEINER Sicht gesehen, ist die Löungs mit dem "aus dem Zimmer schicken" zwar eine funktionierende Temporärlösung aber eben genau das und kein Stück mehr: Temporär. Denn es werden Symptome und nicht die Ursache an sich angegangen. Eine tatsächliche Verbesserung (gefahrloser Umgang des Kindes mit dem Hund und somit Sicherheit und Entspannung) findet nicht statt. ICH fände das äußerst unbefriedigend. Wie gesagt, ich kenne die Gesammtumstände nicht, aber im schlimmsten Fall führt diese Vorgehensweise sogar zum völlig gegenteiligen Ergebnis. Beim Arbeiten mit positiver Verstärkung würde man versuchen die Begegnung zwischen Kind und Hund zu einem "schönen" und "gewollten" Ereignis für den Hund zu machen. Bei der angewandten Methode ist das Zusammentreffen zwischen Kind und Hund aber sehr negativ behaftet. Die Anwesenheit des komischen Wesens bedeutet den zeitweiligen Ausschluss aus der Gemeinschaft/Rudel. Da Hund nicht um die Ecke denkt (im fehlt das Abstraktionsvermögen) verknüpft er schlicht und einfach das Kind mit dieser "Bestrafung" und das kann eigentlich nicht das Ziel sein oder? Im Rahmen der Diskussion würde man hier wohl von einer "negativen Verstärkung" sprechen.
Ich muß aber immernoch bei derartigen Diskussionen hier, über die *gewollt Harten* den Kopf schütteln, die MINDESTENS so vehement ihre Keine- Lecker- alles coooool- Schiene fahren, wie die Wattebäuscher.
Mir fehlt bei den meisten da, ein An- und Erkennen von Möglichkeiten und Grenzen verschiedenster Erziehungsmethoden und- einstellungen. Warum muß es da ein Entweder- Oder geben? Warum ist es den meisten NICHT möglich, ihre Vorgehensweisen bei Problemen auf den Hund abzustimmen, ohne irgendeine ihrer (lächerlichen) Prinzipien zu brechen?
Wer bis heute die Vorteile des Clickers nicht anerkennen kann (er muß ihn ja deswegen nicht benutzen), der ist ebenso ignorant, wie derjenige, der tatsächlich meint es ginge alles mit Liebe und Streicheln.
Das liegt wohl an der eindimensionalen Denkweise der Spezies Mensch an sich. Und .. sorry ... Du machst es in diesem Posting ja sogar vor: Du beschreibst die Erziehung durch positive Verstärkung als das maßlose Bewerfen und Vollstopfen des Hundes mit Leckerlies und bezeichnest Verfechter dieser Methode (der positiven Verstärkung, nicht die Funktion als Leckerlieautomat) als "Wattebauschwerfer". Dabei sind Leckerlies nur ein kleiner und für den schnellen Momentan-Erfolg wichtiger Bestandteil dieser Erziehungsform. Ebenso wichtig und in weit größerem Maße zu verteilen, ist aber auch positiver Zuspruch, ein positive und gutes "Rudelgefühl", Verknüpfungen mit positiven Ereignissen, etc. Und NIEMAND, der sich ernsthaft mit dieser Methode beschäftigt, bzw. sie anwendet glaubt, dass alles durch "Liebe" erreicht werden kann. Ein sehr wichtiger Bestandteil ist nach wie vor die Konsequenz (die leider immer wieder mit "Härte" verwechselt wird).
Das Problem ist eigentlich nicht die Ablehnung bestimmter Erziehungsformen, sondern der Unwille, bzw. die Unfähigkeit, sich tatsächlich mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinander zu setzen und ihre Funktionisweise auch wirklich zu verstehen.
Was die Clliker-Methode angeht: Klar das Funktioniert. Aber ich habe deren tieferen Sinn auch nach zig Jahren mit Hunden nicht verstanden. Wer nicht genau so schnell ein "Gut" oder "toll gemacht" aussprechen kann wie er auf einem Klicker rumdrückt, hat m.M.n. Bedarf an einem guten Logopäden. Abgesehen davon nutzt es für diese Dressur eine einseitige Signalkonditionierung. Da ich aber möchte, dass meine Hunde auf verschiedenste Signale (Stimme, Zeichen, Körpersprache, ... Telepathie?) reagieren, würde mich das zu sehr einschränken.
Ich sehe bei Leuten wie Nowak, auch eine absolute Realitätsferne. Viele glauben
tatsächlich das sie gewaltfrei arbeiten und MERKEN nicht was sie da tun. Würden sie es merken, fänden sie es SCHRECKLICH. Aber sie sind so verstrickt in ihre Theorie und Gewaltfreiheit, das sie das Wesentliche dabei verloren haben. Wie diese Dame:
https://www.youtube.com/watch?v=6hlo37YuMwU
Diesem Hund wird mMn massive psychische Gewalt angetan. Tatsächlich empfinde ich das am Rande zu Tierschutzrelevant. Aber das tut die Halterin nicht aus Rohheit. Sie sieht es nicht mehr.
Ich denke das könnte auch bei Nowak zu treffen.[/quote]