Der Retriever oder Jeder braucht sein "Feindbild"

RHS

10 Jahre Mitglied
Ich bin ja nun schon seit ein paar Tagen hier im Forum unterwegs und ab und zu kommt es mir so vor, dass einige eine gewisse - wie soll ich es jetzt nennen - "Abneigung" gegen Hunde der Rassen Retriever (im speziellen der Golden und der Labrador) haben.

Woran liegt das?

In meinen Augen ist der Retriever, ich spreche hier durch eigene Erfahrung in erster Linie vom Labrador Retriever, ein sehr guter Familien-, Begleit-, Arbeitshund, der durchaus gegenüber anderen Rassen seine Vorteile hat.
Er ist sicherlich für einige Arbeitsbereiche, u.a. Schutzdienst, ungeeignet, zeigt allerdings seine hervorragende Eignung in anderen Bereichen, u.a. Rettungshundearbeit.
Voraussetzung hierfür ist natürlich - wie bei allen Rassen - eine artgerechte Haltung und Auslastung.

Ist also der Ruf besser als der Hund oder ist die Erwartungshaltung bei Retrievern zu hoch?
 
  • 5. Mai 2024
  • #Anzeige
Hi RHS ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 30 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Meine persönliche Meinung:

Der Ruf ist unvollständig. Die ihm nachgesagten Eigenschaften stimmen zwar, aber implizit schwingt der Ruf eines "einfachen" Hundes mit, der sich quasi "von alleine erzieht" bzw. gar keine Erziehung braucht.

Demnach sind die Erwartungen einfach falsch, und insbesondere Menschen, die sich einen ach so süßen Labbi für ihre 3 Kinder zulegen gnadenlos überrumpelt und überfordert. Das Ergebnis ist ein nicht-erzogener Hund, der mit seiner Familie macht was er will...
(ein wenig überspitzt dargestellt)

Ich liebe meinen großen schwarzen, freundlichen Dickkopf und würde mich jederzeit wieder für ein solches Exemplar entscheiden. Allerdings würde ich ihn (als Ergebnis meiner eigenen Erfahrungen) nicht unbedingt als Anfängerhund empfehlen, da er sich gerade NICHT von alleine erzieht.
 
Nunja, ich muss persönlich zu mir sagen, ich mag diese Hunde einfach nur optisch nicht. Bei mir muss der Charakter eines Hundes stimmen, dann find ich auch Rehpinscher klasse (bei uns auf der Wiese ist einer, optisch gefällt er mir garnicht, aber so wie er einfach nur vom Charakter her ist, würd ich ihn am liebsten immer nur klauen :love:)

Dass diese Hunde, genau wie die Kampfschmuser, einen schlechten Ruf haben, ist kein Wunder. Tagein tagaus seh ich irgendwelche abgehetzten Damen mit ihrem Gooooooooooooldie an der Leine, der nicht erzogen ist und nur eine Karikatur eines Hundes. Ne Zeit lang waren die groß in Mode, jeder wollte so einen haben, jeder bekam einen und konnte danach den Hund nicht Erziehen bzw Auslasten wie es eigentlich für diese Rasse üblich ist. Aber wenigstens war der Hund chic und in Mode :) Man gehörte zu dem "Elitären Kreis"....
Und sein wir doch mal ehrlich: Sie mögen vielleicht überragende Rettungshunde sein, aber wer macht das schon mit ihnen?!

Solange die Menschen nicht aufhören, sich einen Hund wegen dem optischen auszusuchen, solange werden immer wieder Rassen in Verruf kommen da sie nicht ihrer Bestimmung entsprechend ausgelastet werden.
 
Ich bin ja nun schon seit ein paar Tagen hier im Forum unterwegs und ab und zu kommt es mir so vor, dass einige eine gewisse - wie soll ich es jetzt nennen - "Abneigung" gegen Hunde der Rassen Retriever (im speziellen der Golden und der Labrador) haben.

Ich nehme mal an, das sich diese "Abneigung" eher auf die "typischen" Retriever Besitzer münzen lässt, als auf die Hunde als solches. ;)

Goldies und auch Labradore waren und sind (leider!) zum Modehund "verkommen". Hinz und Kunz haben sich so einen Hund angeschafft - sicher nicht selten von Vermehrern ohne Sinn und Verstand. Sie halten diese intelligenten und lernbegierigen Hundeu nun unter Couch-Bedingungen, erziehen sie nicht (weil diese Rassen sich ja quasi "von selbst" erziehen und grundsätzlich kinderlieb wie auch verträglich sind - so der "Volksmund") - und stellen so mit ihren unerzogenen, lärmenden und unverträglichen Hunden eine Belästigung für "normale" Hundehalter dar.

Der "typische" Retriever Besitzer hat seinen Köter (tschuldigung) entweder grundsätzlich nicht angeleint ("der tut ja nix") oder wandert mit ihm lediglich die Grünstreifen an der Strasse ab, weil der Hund überhaupt nicht zu kontrollieren ist (für den Halter).

Beides ätzend und beides leider keine Seltenheit !

Ich kenne eine Golden Besitzerin, welche sich die Mühe gemacht hat, sich a) vorher über die Rasse zu informieren und sie b) in jungen und aktive Jahren entsprechend erzogen, gefordert und ausgelastet hat.

Alle anderen (und hier laufen eine Menge Goldies und Labbies und deren Mixe herum) gehören zu oben beschriebenem "Klientel".

Kleinhundbesitzer haben sicher mit gleichen oder ähnlichen Vorurteilen zu kämpfen - aus sehr ähnlichen Gründen. ;)

Fühl Dich persönlich bitte nicht angegriffen !!! Ich finde es großartig, was Du mit Deinen Hunden arbeitest ! :hallo:
 
Also ich mag Retriever.
Und mein Mailo auch, im Moment sind drei Retriever-Rüden seine besten Kumpels.

Mein subjektiver Eindruck ist aber: Retriever sind total veträglich mit fast allen Hunden, sind dafür aber nicht so "menschenfreundlich" wie die Bull und Terrier Rassen, bei denen das so ziemlich exakt umgekehrt ist.

Retriever rennen fast immer sofort zu den anderen Hunden, Listis begrüssen meist auch (oft sogar zuerst) das andere Herrchen/Frauchen.
 
@ Guglhupf:
Zustimmung.
"Platon" will zu jedem anderen Hund und interessiert sich dafür fast gar nicht für Passanten.
Bei unserem "Pünktchen" ist es genau umgekehrt.
 
Vielen Dank fürs Feedback.

Bis jetzt kann ich also zusammenfassend erstmal sagen, dass das Hauptproblem darin liegt, dass diese Rassen zu Modehunden "verkommen" sind und demzufolge eine zu große Zahl von unerfahrenen Hundehaltern unter falschen Erwartungen diese Hunde führen.

@ Pelzgesicht

Allerdings würde ich ihn (als Ergebnis meiner eigenen Erfahrungen) nicht unbedingt als Anfängerhund empfehlen, da er sich gerade NICHT von alleine erzieht.

Von alleine erzieht sich kein Hund. Meine Erfahrungen (eigene und von anderen Hundeführern) zeigen mir allerdings, dass wenn Labradore ausgelastet sind und gearbeitet werden, diese durchaus schneller gewisse Dinge erlernen können als Hunde anderer Rassen.

@guglhupf

Mein subjektiver Eindruck ist aber: Retriever sind total veträglich mit fast allen Hunden, sind dafür aber nicht so "menschenfreundlich" wie die Bull und Terrier Rassen, bei denen das so ziemlich exakt umgekehrt ist.

Wenn der Retriever gut sozialisiert ist, ist er verträglich mit allen anderen Hunde.
Zur Menschenfreundlichkeit muss ich sagen, dass Retriever gerade wegen ihrer sehr großen Menschenfreundlichkeit und geringen Aggression gegen Menschen sehr gerne in den Rettungshundestaffeln gearbeitet werden.
Es ist ja nicht damit getan, den Menschen zu finden und anzuzeigen, sondern der Hund muss ja beim Menschen bleiben, egal was der Mensch tut. Es wird also folglich auch geübt und dies kommt auch bei realen Suchen vor, dass der Hund vom gefundenen Menschen angeschrien und körperlich unter Druck gesetzt wird.
 
Ich habe letzt scho etwas grinsen müssen als bei uns eine Dame auf den HuPla gekommen ist und meinte sie müsse jetzt doch an der Erziehung des 2 Jährigen Golden arbeiten da er die Kinder angenurrt (bzw. wie sie später noch zugab) nach ihnen geschnappt hatte.

Vorher hatte sie nichts gemacht da die Rasse ja für ihre Kinderfreundlichkeit bekannt wäre...

Da hab ich mir nur gedacht wow, der ach so freundliche Familienhund kann auch anders.
Wäre ich mit so einem Problem auf den Platz gekommen wäre bestimmt ein Aufschrei durch die Menge gegangen ...

Ich persönlich habe nichts gegen diese Hunde, mir gefallen sie vom Aussehen nicht, aber das ist Ansichtssache. Leben und leben lassen. Erziehen muss man jeden Hund, und bei jedem Hund kommt es noch zusätzlich auf den Charakter an wie er sich verhält, überall gibt es Ausnahmen.
 
Wenn der Retriever gut sozialisiert ist, ist er verträglich mit allen anderen Hunde.
Zur Menschenfreundlichkeit muss ich sagen, dass Retriever gerade wegen ihrer sehr großen Menschenfreundlichkeit und geringen Aggression gegen Menschen sehr gerne in den Rettungshundestaffeln gearbeitet werden.

Da habe ich mich vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt.
Ich wollte nicht sagen, daß Retriever zur Aggression neigen und sie sind natürlich tolle Familienhunde.

Aber sie sind eben nicht so "Juhu, da is irgendein Mensch, gleich mal begrüssen und gefallen !" wie viele Kampfis.

Das ist mein subjektiver Eindruck, aber wir haben hier ne sehr hohe Retriever-Population und schon bißchen repräsentativ.

Das macht ja aus dem Retriever keinen schlechteren Hund, aber einen anderen, charakterlich.
 
@ guglhupf

Aber sie sind eben nicht so "Juhu, da is irgendein Mensch, gleich mal begrüssen und gefallen !" wie viele Kampfis.

Wenn der Retriever die Wahl hat zwischen Hund und Halter geht er zuerst zum Hund. Dem stimme ich zu. Der Hund wird begrüßt und dann ab zum Halter.

Das ist mein subjektiver Eindruck, aber wir haben hier ne sehr hohe Retriever-Population und schon bißchen repräsentativ.

Die sehr hohe Retrieverpopulation ist voll in vielen Teilen Deutschlands gegeben. Ein Teil des "Problems"?.
 
Hallo,

Ich möchte noch etwas ergänzen.Viele Retriever sind einfach etwas "überfreundlich" zu anderen Hunden und können größtenteils nicht akzeptieren,wenn diese nichts mit ihnen zu tun haben wollen.Die Halter fühlen sich auch seltenst genötigt,einzuschreiten,wenn ihr Hund in seiner Freundlichkeit über die Stränge schlägt,auch wenn sie sehen,das das Gegenüber ihres Hundes schon arg genervt ist.Die Retriever,die bei uns so ihr Unwesen treiben,sind ganz einfach absolut aufdringlich und können das "Nein" eines anderen Hundes weder einsortieren noch akzeptieren.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen,ich kenne beispielsweise eine ältere Dame mit einem schwarzen Labrador,beide ein tolles Team,Hund toll,Frauchen toll,beide verständig und der Hund kann sich selbst auch mal zurücknehmen und abwarten.
 
Hi.

Ich habe mit Retrievern kein Problem - meine Hündin allerdings schon.
Denn die wurde bereits 4 x unprovoziert von Retrievern (Golden und Labrador) tierarztreif gebissen.

Dafür habe ich mit vielen Retriever-Haltern ein Problem.

Denn viele (nein, nicht alle, aber viele) sind der Ansicht, dass Retriever schon fertig erzogen auf die Welt kommen (man sie also nicht erziehen muss), dass Retriever eh immer nur spielen wollen und dass ihnen das Beißen "weggezüchtet" wurde (O-Ton einer Retriever-Halterin), dass man sie also bedenkenlos zu Mensch und Hund hin lassen kann - es kann ja nix passieren, weil Retriever halt nicht beißen können!

Viele dieser Halter können ihren Hund nicht lesen, nicht einschätzen und wenn dann der Retriever mal zuschnappt heißt es: "Der andere Hund war schuld!" oder man ist total schockiert a la "Das hat er noch niiiiieeee gemacht" oder (was in den meinigen Fällen der Fall war) es wird sich klammheimlich aus dem Staub gemacht, bevor man zur Rechenschaft gezogen werden kann, weil nicht sein kann, was nicht sein darf! (Stichpunkt: Beißender Retriever).

Wir haben hier Retrieverhalter, die ziehen fröhlich auf einer Hundepfeife trötend durch die Feldmark - Retriever drömelt so mit 1 km Abstand hinterher und jagt hier mal ein Karnickel, buddelt dort mal und orientiert sich so halbwegs am Flöten des Herrchens. O-Ton: "Das hab ich in der Hundeschule so beigebracht bekommen, das ist schon OK." Auf mein Kommentar, ob es ihm denn nix ausmacht, wenn sein Hund außer Sicht- und Einwirkungsbereich ist kam nur ein "Wieso, der tut ja nix. Ist doch ein Labrador".

Dann wiederum die "Mein-Labbi-muss-immer-und-zwanghaft-jeden-anderen-Hund-begrüßen-Fraktion". Bittet man den "Gegner", den Hund mal kurz festzuhalten heißt es: Meiner will nur spielen und wenn ihrer das nicht haben kann, dann braucht der ´nen Maulkorb!"

Hier rennen Kinder mit Labbis durch die Gegend (Labbis sind ja die idealen Familienhunde), können den Hund natürlich nicht festhalten und lassen dann schön die Leine los, damit Labbi in der Feldmark Rehe hetzen kann. Ist ja auch faszinierend, zuzugucken. Und auch gar nicht schlimm, denn der tut den Rehen ja nix, der will ja nur spielen. Ist ja ein Labbi.

Weißt Du, mit solchen Retrieverhaltern habe ich wirklich so meine Probleme und aus meinem direkten Gefühl heraus sind die irgendwie in der Überzahl. Hier in der Gegend zumindest.

Gruß
tessa
 
...ich habe mir die antwortbeiträge nicht durchgelesen, da diese für die wiedergabe meiner meinung unerheblich sind. wiederholungen bitte ich daher zu verzeihen.

ich gestehe, ich mag retriever nicht. das hängt weniger mit dem bild des retrievers zusammen, welches man erhält, wenn man die gewünschten rassemerkmale und -eigenschaften betrachtet, sondern vielmehr mit dem bild, was man erhält, wenn man die augen aufmacht.

alle erfahrungen die ich gmeacht habe stellen nur einzelfälle dar und mögen eine spezielle auswahl darstellen, welche der rasse, wie sie wirklich existiert, widersprechen. das glaube ich aber nicht.

wenn mir ein retriever begegnet, gleich ob tags oder nachts, gleich ob im wald oder auf der straße, gleich in einsamkeit oder im getümmel, er wedelt wie wild mit dem hinteren ende, kommt an und will gestreichelt werden. fass man ihn an, um genau dieses zu tun, so liegt er schneller auf dem rücken als das man etwas sagen könnte.

das ist nicht der hund, wie ich ihn mir vorstelle. nein, ich brauche keinen killer. nein, meine hunde sind auch nett zu menschen. aber sie sind halt distanziert zu fremden, sie dehnen ihre grenzen je nach begebenheit aus. darf man tagsüber bis auf griffweite an mich heran, so dulden sie dies nachts schon lange nicht. streicheln lassen ist cool, aber auf den rücken legen? muss nicht sein.

natürlich mache ich mir auch gedanken, wie es zu dieser rasseentwicklung kommen konnte und ich denke, der retriever ist in der folge opfer zweier misshandlungen geworden.

erstere war die mode. er sieht gut aus. nicht das er mein ding ist, aber das lässt sich nicht bestreiten. also wurde und wird er gezüchtet bis zum abnwinken. zucht ist wohl hierbei eher durch vermehrung zu ersetzen. da bleiben rassespezifische eigenschaften halt auf der strecke.

die zweite misshandlung ist die entwicklung des allgemeinen hundeverständnisses. ein hund darf heute kein hund mehr sein. er muss heute ein stofftier mit messbaren puls sein. ein hund darf nicht bellen, muss mit mensch und tier, gleich ob hund oder katze, gut freund sein und darf erst recht keinerlei anzeichen von aggression aufweisen.

dieses ziel zu erreichen wurde der retriever ausgewählt und zerstört. er entspricht den vorstellungen des modernen hundehalters. er freut sich über jeden, kann also regelmäßig zum hundesitter gebracht werden. er zeigt weder ernsthaftes terretorialverhalten, noch legt er gesteigerten wert darauf, sein rudel wirklich zu beschützen. insbesondere stellt er, so denken zumindest viele der retrieverhalter, keine großen anforderungen an die erziehung.

wie gesagt, alles nur vorurteile. aber ich gestehe, ich mag den retriever nicht.

pete
 
will nicht rassistisch sein, aber ich kenne keinen "bösen" labbi in meinem umfeld, aber von den goldies sind nur die hälfte gut sozialisiert ... schlimmster zwischenfall war, als ich 'nen goldierüden und 'nen 12-wochen-welpe in pflege hatte und der goldie sich mir nichts dir nichts auf des kleine gestürzt hat (da waren die schon einen halben tag zusammen und hatten auch toll gespielt) ... glücklicherweise war ich in reichweite und konnte eingreifen, ich glaub, bei dem goldie hat irgendwas ausgesetzt. aus der besitzerin war auch nicht eben viel rauszubekommen, glaub, sie kannte ihren hund nicht wirklich :unsicher:
 
Von alleine erzieht sich kein Hund.
Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer: Das unausgesprochende Vorurteil hält sich doch hartnäckig. Und gerade so ein Powerhund braucht entsprechende Auslastung und Konsequenz. Er KANN schnell lernen, WENN man sich mit ihm entsprechend beschäftigt und das geht eben nicht nebenbei, sonder ist (zumindest für mich) eine echte Aufgabe/ Herausforderung.

Womit ich schon bei Laura-Wolf angekommen wäre:
Viele Retriever sind einfach etwas "überfreundlich" zu anderen Hunden und können größtenteils nicht akzeptieren,wenn diese nichts mit ihnen zu tun haben wollen.

Genau daran arbeiten wir non-stop. Erst losrennen, wenn das OK kommt, bzw. bei Fuß bleiben, wenn eben kein OK kommt. Und nicht überm Horizont verschwinden, weil man evtl. einen tollen Freund entdeckt hat. Dieser Trieb ist stärker als manches Kaninchen (dies würde evtl. eher über den Haufen gerannt, um zielstrebig zu einem Kameraden zu gelangen). Da klinken beim Hund alle Sicherungen aus. Zeitweise war es so schlimm, dass er (bergab) jeden Fußgänger so lange fixierte, bis er sehen konnte, ob der nicht vielleicht doch -vom hohen Gras verborgen- einen tollen Hund dabei hat.

Ich kann nur sagen, dass es richtig anstrengend war und ist, diesen freudegesteuerten Trieb zu kontrollieren. Diese Verhaltensseite wird eben häufig verschwiegen oder nicht ernst genommen. Die Ergebnisse wurden ja bereits hinreichend beschrieben.

Bei unerfahrenen Hundehaltern (Retriever als Ersthund) gestaltet sich die Problematik um so schlimmer, da sie ihren Liebling im Alter, in dem es darauf ankommt, mit Samthandschuhen anfassen und sich das Problem so ersteinmal richtig festigen kann. Deshalb halte ich einen Retriever keinesfalls für einen Anfängerhund, auch wenn er unbestritten sanftmütig und freundlich ist.

Abschließend will ich sagen: Ich gehöre nicht zu diesen laissez faire Hundehaltern, habe aber gegen dieses Problem leider nicht -wie es neuen Hundebesitzern ebenfalls oft verklärend dargestellt wird- nur mit Leckerchen und Lob arbeiten können. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

PS:
wenn mir ein retriever begegnet, gleich ob tags oder nachts, gleich ob im wald oder auf der straße, gleich in einsamkeit oder im getümmel, er wedelt wie wild mit dem hinteren ende, kommt an und will gestreichelt werden.
Ganz ehrlich und unvoreingenommen als Besitzerin von sowohl als auch......: Unsere Kleine toppt dieses Verhalten deutlich. Er ist eher zurückhaltend was Fremde, insbesondere fremde Männer angeht...Muss aber nicht repräsentativ sein.
 
Also folgendes ist nur meine persönliche Meinung und die Dinge, die ich mit der Rasse Labrador o Retriever gemacht habe:
- in 99% aller Fälle freundlich zu Menschen (auch zu Fremden)
mir ist das manchmal schon zuviel, wenn ein gerade durch den Schlamm gerobbten Hund auf mich zukommt und mich vor Freude bespringt
- in 99% aller Fälle freundlich zu anderen Hunden + meist sehr unterwürfig
bei unserer jetzigen Hündin ist das okay, wenn fremde Hunde schwanzwedelnd und überschwenglich auf sie zugelaufen kommen: bei der alten Hündin hätte es heftig gekracht.
Ich hab da kein Problem mit, stell es mir nur gefährlich vor, wenn der nette Goldie an Nachbars Rufus gerät der gerade einen schlechten Tag und nicht bedrängt werden möchte
- die Rasse ist mir nicht eigenständig genug , ich brauch einen Dickkopf
- der Ruf dieser Hunde schadet ihnen mehr als gut ist: jeder , der einen Familienhund möchte denkt , die erziehen sich von alleine und man muss nicht viel in die Erziehung investieren.
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Der Retriever oder Jeder braucht sein "Feindbild"“ in der Kategorie „Allgemeines“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Dennis E.
Hallo zusammen, der Hund um den es hier ging wurde die Tage, umgehend Evakuiert. So wurde mir berichtet. Ich habe gerade mit der Verwahrungsstelle des THB gesprochen und es ist wirklich so. "Dustin" , so sein Name, kann nun in eine bessere Zukunft blicken *froi Der Halter, der ihm sein Leid...
Antworten
18
Aufrufe
2K
Dennis E.
Dennis E.
toubab
Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können.
Antworten
0
Aufrufe
490
toubab
bxjunkie
Ich hab von so einem Fall auch mal gelesen. Da waren die Besitzer traurig als das Grün verschwand. :lol:
Antworten
7
Aufrufe
888
Bull_Love
B
Crabat
Antworten
3
Aufrufe
729
golden cross
G
Ivan1992
Steht doch oben eine Auflistung,denke mal 60 bei Wärme ist noch im Rahmen:hallo:
Antworten
12
Aufrufe
3K
Joki Staffi
Joki Staffi
Zurück
Oben Unten