Eigentlich komm ich mir jetzt echt kindisch vor, mich da so reinzusteigern.Was viele auch vergessen ist, dass heutzutage viele BC´s und CO. rumlaufen, die zum hüten überhaupt nicht geeignet sind. Das Argument mit dem "Der hütet ja nicht" (gerne auch als Vorwurf: "Warum holst du dir so einen Hund, wenn du nicht hütest?"), können sich die Leute also eigentlich sonstwo hinstecken. Ist nicht zielführend.
Denn gerade von für mich wichtigen Leute, die diese Hunde wirklich schon lange halten und auch selbst Schafe halten, hab ich überwiegend positives Feedback erhalten. Die haben bei den ganzen Mythos eher abgewunken.
Ja, das ist sicher so. Ich bin normalerweise auch keine Dramatante. Über ein paar Tage hab ich mir immer wieder gesagt "Lass es gut sein. Du benimmst dich lärcherlich." Aber dann dachte ich mir eben "wenn es dich so beschäftigt, dann sprich es an." Und ich fühle mich jetzt auch besser, dank euchNa, siehst du!
Was man bei einem Forum zB auch nie vergessen sollte, ist: Es lesen ja viele Leute mit. Und auch viele Leute sehr lange. Aber nie alle gleichzeitig, oder jeder alles.
Und nicht jeder, der einen Thread liest und kommentiert, sieht immer direkt, ob der Thread neu oder schon älter ist.
Es kann also immer mal ein Kommentar von jemandem zu einer Sache kommen, der eben nicht alle Fakten kennt, weil er genau die Vorgeschichte gerade nicht gelesen hat - oder schon nicht mehr weiß, dass die zu dir gehört. Das ist sicher jedem hier schonmal passiert und ist dann keine böse Absicht.
Abgesehen davon, dass auch noch jeder seinen eigenen Film im Kopf hat und sich bei bestimmten Stichworten unter Umständen einen Teil dazu denkt, der so eben nicht stimmt. Auch das ist dann keine böse Absicht, es passiert halt einfach, und läuft dann eher unter "Missverständnis".
So ein in meinen Augen extremes Negativbeispiel heranzuziehen, um das Hüten schlecht zu machen, ist ja nun auch komisch. Ebenso wie bei den Sporthunden. Auch das kann man so oder so machen. Nicht jeder Sporthund ist überdreht, das spricht in meinen Augen auch nicht eben für KompetenzIch kenne auch zwei Leute, die ihre Hunde Hüten lassen und nur ein paar 100 m von der Strasse entfernt sind. Die ersten Monate sind die Hunde eingesperrt und dann werden sie mit viel Druck (Elektrohalsband, Peitsche) "trainiert". Aber sie dürfen ab und zu hüten.
Du darfst bezogen auf die Border-Leute nicht vergessen, dass viele der Leute, die sagen, dass ein Hund zumindest an Schafen getestet werden sollte, eben schon viele Hunde gesehen haben in ihrem Leben, die super Potential mitbringen und auch ein Hund, der nie an den Schafen war, kann durchdrehen, obwohl er das nicht kennt. Weil er eben dafür gezüchtet ist. Hab ich auch schon erlebt.
Und nein, nicht jeder BC braucht Schafe, manche aber eben schon. Ich habe von jeder Sorte einen, aber auch der, der es nicht unbedingt braucht, kam immer mit einem dicken Grinsen von der Weide. An den Schafe war er ein anderer Hund!
Und man sollte auch nicht vergessen, dass ein BC in der ISDS sich nicht über die Optik sondern über die Arbeit definiert, weshalb Hunde auch ROM registriert werden können.
Damit will ich übrigens nicht sagen, dass jeder BC hüten muss... ich habe da durchaus eine differenzierte Meinung zu.
Ich finde ja, "wir" sind mit den Jahren doch recht handzahm geworden!
Das ist interessant. Ich kenne eigentlich nur angenehme ruhige Aussies. Vielleicht sind die hier in den USA anders?Ich denke, das Hüten zum Selbstzweck ist ebensowenig "Allheilmittel" wie der Hundesport beim Dobermann oder gar beim Malinois.
Ich kann durchaus nachvollziehen, dass bei Rassekennern so gedacht wird.
Das ist genauso ein "Erfahrungswert", wie "Dobermänner präsentieren sich im Tierheim schlecht, mit einem geregelten Tagesablauf und festen Bezugspersonen und artgerechter Auslastung sind das ganz andere Hunde!"... Es ist nicht falsch, die Leute, die so etwas sagen oder schreiben, haben ja ihre Erfahrungen gemacht, um zu ihrer Meinung zu kommen.
Dass das nicht falsch ist, heißt aber im Umkehrschluss nicht unbedingt, dass eins davon unbedingt fehlt, wenn diese Prognose sich als falsch erweist. Oder dass man "einfach" dies oder das hinzufügen muss, dann "funktioniert der Hund wie gedacht".
Ich persönlich würde "eine Prise unprofessionell mal nebenbei durchgeführes Hüten" sogar als weniger hilfreich empfinden als eine systematische, durchdachte andere Auslastung.
Ich denke, das sehen auch die bewusste Borderleute so.
"Zu meiner Zeit" ging das dennoch schon arg in die Richtung, dass "ohne Hüten" der Hund am besten gleich eingeschläfert gehört, und dass das sozusagen die magische Zutat ist, ohne die ein Bordercollie als neurotisches Wrack endet... das ging so weit, dass sich einige Halter "führ ihre Hunde" gemeinsam Schafe angeschafft haben, deren einziger Zweck es war, gehütet zu werden.
Fand ich damals sehr beeindruckend, weil ihnen ja so am Wohl ihrer Hunde lag... - heute frage ich mich eher, wie die Schafe das wohl fanden.
Und ob die Hunde nicht trotz allem, wenn es denn so gewesen ist wie behauptet, bei der Arbeit an Kühen oder Schafen in England, wo sie alle ja herkamen, nicht insgesamt, auch wenn der Halter dann ein profitorientierter Landwirt gewesen wäre, glücklicher gewesen wären als bei Vollzeit-Studenten und Teilzeit-Border-Haltern und -Schafbesitzern in Deutscland.
Und ich denke, dass es sicherlich auch andere Möglichkeiten gibt, einen BC auszulasten, sodass es ihm gutgeht.
Weswegen ich (mit meinem inneren Film - wobei die Bordercollies damals tatsächlich alle aus Arbeitslinien stammten, wie man ergänzen muss) diese Forderung nach dem "unbedingt hütenden" BC tatsächlich als etwas anmaßend oder vielleicht auch eher überzogen empfinde.
Ich kenne übrigens tatsächlich mehr unangenehme Aussies als BCs. Komischerweise ist der Hütemythos bei denen - trotz des ähnlichen Hintergrundes - aber lange nicht so ausgeprägt, obwohl ich denke, dass er ähnlich berechtigt sein müsste.
Woran liegt das? - Andere Halterzielgruppe?
Das geht wohl vielen so. Ich werde öfter angesprochen, wieso die Hunde mir nicht ständig was zum Schmeißen vor die Füße werfen und überhaupt, die wären so ruhig... Ja, aus Gründen.Ich kenn ja leider auch fast nur die überdrehten an Arbeit (welcher auch immer) mangelnder BC, aber auch zwei Fälle wo es super läuft.
Das sicher, aber der Umgang ist irgendwie natürlicher auf dem Land. Zorro galt in Texas Aals normal. Wenn er auf ein Auto zulief am Hof, bremste es und fuhr langsam weiter, er weichte dann auch aus. Das machte jeder Besuch, der Postbote, die Maurer. Wenn er hochsprang bekam er eins auf die Mütze oder wurde ignoriert.Die "normalen" Aussies kenne ich hier eher als "mit Artgenossen und/oder Kindern problematisch".
Einen stinkstiefeligen "Border als Familienhund" gibt es in meiner Nachbarschaft - wobei der mE ziemlich normales Rüdenverhalten zeigt, der ist auch ein ziemlich imposantes Exemplar. Und er sucht sich die Hunde, die er mag, eben aus und pflegt mit den anderen ausgeprägte Feindschaften.
Überdreht wirkt er nicht. Aber so richtig gut im Gehorsam steht er auch nicht.
Ich denke, dass in den USA BCs nicht generell als "problematisch in Familienhaltung" gelten, liegt vielleicht auch an der Einstellung zum Hund generell: Der läuft halt so mit, und auf einer Farm ist das super, da such er sich halt notfalls was zu tun - und in dem Moment, wo es nicht mehr funzt, "kommt er halt weg". Dann werden Probleme eher dem einzelnen Hund als der Rasse zugeschrieben und man probiert es mit dem nächsten. Eventuell.
Die "normalen" Aussies kenne ich hier eher als "mit Artgenossen ... problematisch".
In gewisser Weise hat er damit ja auch Recht.Mein Mann hat ja auch irgendwie diese "ein Guter hälts aus, ein Schlechter ists nicht wert " Einstellung.
Danke, das ist lieb.@Melli84
Lass dich nicht verrueckt machen. Niemand hier kennt dich oder deinen Hund
Ich fand einen Kommentar auch ein bisschen naja. Einen Hund nicht haetten nehmen zu sollen ist leicht gesagt. Mit einem USA Shelter als Alternative sieht´s dann mit die eigene Courage schon anders aus. Manch einer der hier die hundefachkundige Uebervernunft in Person ist haette auch nicht anders gehandelt und macht auch nicht alles richtig. Also nimm´s dir nicht zu doll zu Herzen.