Trotzdem hat das eben nichts mit dem grundsätzlichen Vorgehen zur Seuchenbekämpfung zu tun.
Selbstredend hat es das. Ohne den Verzehr (und Transport) tierischer Lebensmittel hätte es das ASP-Virus doch vermutlich gar nicht von Afrika hierher geschafft. Ohne Nutztierhaltung gäbe es wohl auch keine "Nutztiere", die man zu ihrem angeblichen Schutz töten müsste. Und ohne das Umherkarren von "Nutztieren" zu Profitzwecken würde es sich doch vermutlich gar nicht von "Bestand" auf "Bestand" übertragen.
Hier bei uns in der Gegend waren es Ferkel, die von einem betroffenen "Zuchtbetrieb" übernommen wurden, was zur vorsorglichen Tötung von 1.800 Tieren führte, obwohl es keine positiven Proben gab.
Quellen dazu:
Nein, ich bin klar pro Tierschutz. Aber im Fall von manchen Tierseuchen ist es eben auch Tierschutz NICHT zu behandeln (die im Fall von einer ASP einfach sinnfrei sind, da hier einfach beinahe 100 % elendig versterben), sondern die Reißleine zu ziehen und dann schnell den Bestand zu räumen.
Bestand räumen - eigentlich recht zynische Worte für die gewaltsame Tötung von größtenteils gesunden Tieren. Ich weiß, das sagt man in Fachkreisen sicher so, aber mich nerven diese objektivierenden Umschreibungen. Es sind und bleiben fühlende Wesen, die uns schutzlos ausgeliefert sind.
Und wie erklärt es sich, dass der Großteil der Schweine auf dem Gnadenhof in Italien die Seuche zum Teil mit milden Symptomen überstanden hat? Das wäre doch bei einer 100%igen Sterberate gar nicht möglich?
Bei der Berichterstattung* fällt auch kein einziges Wort der Empathie mit den Schweinen, nur ums Geld geht es:
Laut NOZ könnte die letzte Reise der überschweren Schweine aus der ehemaligen Sperrzone eine sehr weite sein. Die Tiere könnten bis nach Italien transportiert werden. Dort gibt es offenbar einen Schlachthof, der hofft, mit den Schinken der Tiere noch ein Geschäft zu machen.
So heißt es in der obigen Quelle: Schweine bis nach Italien zu karren, ist das Allerletzte. Da braucht mir keiner zu erzählen, dass irgendein Schwein aus tierschützerischen Gründen gekeult würde - theoretisch könnte man sie ja auch euthanasieren. Von daher gehe ich nach wie vor nicht davon aus, dass es irgendwem wirklich um die Schweine und deren Wohlergehen geht, sondern um schnöden Mammon.
____
*Ich pick jetzt mal eine Quelle raus. In anderen bin ich in Sachen Empathie gegenüber den Tieren oder auch nur den Versuch, die Tötung als Schutzmaßnahme für die Tiere (weil sie sonst leiden müssten) hinzustellen, nicht fündig geworden. Es wird recht klar gesagt, dass es ums Geld der Bauern geht, nicht um die Tiere.