Meine Schwester fand jetzt ja schon, dass wir durch dne Aufwand, den wir jetzt betreiben (also durchs Auslagern von Salsa) ihr zeigen, dass der Hund uns wichtiger ist, als das Kind. Dass es sich genau ums Gegenteil handelt, das sieht sie nicht...
Schwierig das alles...
Sie dürfte im Moment mit Kind und
diesem Typen am Hacken auch erheblich unter Stress stehen und ist vermutlich nicht wirklich ansprechbar oder diskussionsfähig (oder: noch weniger als sonst).
Ja, das ist sie, ohne Frage!
Und dass man nicht mal einfach hinfahren kann, wenn es ihr schlecht geht und ihr unter die Arme greifen kann, verschlimmert die Lage letztendlich...sie ist dort mehr oder minder alleine, hat eine Bekannte im Haus, die auch gerade ein Baby bekommen hat, mit der sie aber ehrlich gesagt glaube ich sonst nicht viel gemeinsam hat, und seine Familie, die ihn als eine Art Gott behandelt (irgendwo muss es ja herkommen).
Sie hockt den ganzen Tag (und das heißt von 7 Uhr morgens bis 8 Uhr abends, bis er von der Arbeit kommt) mit Kind alleine da (wobei, mittlerweile hat sie sich immerhin an ein Mütterzentrum angeschlossen, wobei das glaube ich auch nur Beratung ist und kein Treff) und darf sich dann noch anhören, dass er ja den ganzen Tag arbeiten würde und sie nichts zu tun hätte...und das nagt auch an ihr...logischer Weise...nun fängt er auch noch neuerdings an ihr vorzuwerfen, sie würde wahllos Geld ausgeben (wobei meine Schwester so ziemlich der kontrollierteste Mensch beim Geldausgeben ist, den ich kenne.), nur weil er es von Zuhause so kennt. Seine Mutter schmeißt das Geld mit beiden Händen raus, während Papa sich ein Leben lang kaputt malocht hat.
Das ist auch ungefähr das, was er sich unter seiner Vaterrolle vorstellt. O-Ton: Ich habe meinen Vater als Kind auch kaum gekannt und hatte keine Beziehung, das kann man auch später entwickeln.
Wir hingegen sind in einem Haushalt aufgewachsen, wo zwar auch die ersten Jahre nur mein Vater arbeiten war, sich aber mit meiner Mutter, sobald er zu Hause war, die Hausarbeit und die Versorgung der Kinder geteilt hat.
In einem Haushalt, wo immer klar war, was der einzelne leistet und dass er was leistet, um die Familie am Laufen zu halten. Dass mit Kind Zuhause sein nicht bedeutet, dass man sich ein schönes Leben macht.
Wir haben viel unternommen, auch oft nur mit meinem Vater, das war bei uns völlig normal. Samstags sind wir immer mit meinem Vater los, Schwimmen, ins Museum, in den Wald oder was weiß ich, das war irgendwie so eine feste Einrichtung, während meine Mutter Zuhause mal Ruhe hatte. Den Haushalt haben sie vorher zusammen geschmissen.
Mein Vater hat viel und gerne Zeit mit uns verbracht und ich glaube, das fällt ihr jetzt auch sehr schwer zu verarbeiten, dass die Chance dafür für ihren Sohn (zumindest nach dem jetzigen Stand) eher gering ist...
Zu der "Schlimmer-Frage"
Es ist ein stückweit glaube ich schlimmer geworden, oder es fällt jetzt mehr auf, weil auch meine Schwester mal drüber redet.
Die zwei hatten wohl schon länger Probleme in der Beziehung, der Lütte ist eher eine Art Unfall, aber sie hat nie drüber gesprochen.
Während der Schwangerschaft, in der meine Schwester nicht sehr glücklich war, fing dieses gegenseitige Ärgern (sie ist da kein Unschuldslamm) immer mehr an auszuufern.
Es war wohl auch schon vorher ziemlich da, aber jetzt haben sie sich irgendwie komplett hochgeschaukelt.
Gedankenlos war er aber schon immer, den Gottkomplex hat er auch, seit ich ihn kenne. Je vertrauter er in der Familie wurde, desto mehr kam der zum Vorschein.
Ich hab aber schon das Gefühl, dass es sich auch seit der Hochzeit (da war sie ja schon schwanger) nochmal gesteigert hat, aber das kann mein subjektives Empfinden sein...