Was genau war denn toll an der Zeit??? Wenn du dir die Mühe gemacht hast mit den Menschen von damals zu reden, dann kannst du mir bestimmt auf die Sprünge helfen!
Ich z.B. habe mit vielen Menschen aus dieser Zeit noch reden können.
Mein Eindruck: Es ist richtig, dass es viele gab, die die Zeit von 33 bis 45 als "nicht schlimm" empfunden haben. Viele sogar besser als die vorhergegangene Weimarer Republik.
Die Gründe dafür:
a) meistens waren es Menschen aus ländlichen Gebieten Westdeutschland
(keine Bomben, keine Vertreibung, kaum Nahrungsmittelkappheit)
b) waren es unpolitische Menschen, die sich nur um die Geschehnisse in ihrem Dorf gekümmert haben .
(ein Arbeitstag dauerte damals von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang)
c) von den Konzentrationslagern haben sie erst nach dem "Zusammenbruch" erfahren.
(das glaube ich sogar, wenn ich mir die damalige "Pressefreiheit" und die Propagandaberieselung vor Augen führe. Und nicht jedes kleine Dorf lag an einem Verschiebebahnhof für KZ-Transporte)
Das Erschreckende allerdings: Auch unter der Beweislast der Nürnberger Prozesse und der inzwischen stattgefundenen Informationen über die Greultaten sind nur wenige von diesen Menschen bereit gewesen, ihre alte Zeitmeinung zu revidieren.
Irgendwie scheint das eine menschliche Schwäche zu sein.
Und da sind wir wieder bei der "Verteufelung" ganzer Völker/Volksgruppen.
Meine Mutter und mein Großvater z.B. sprachen noch vom "Erbfeind Frankreich".
Und "Zigeuner" stahlen selbstverständlich die Wäsche von der Leine.
Für uns heute kein Thema mehr.
Und genauso hoffe ich, dass es solche Sprüche wie "Ausländer raus", oder "Türken zurück nach Anatolien" bald nicht mehr geben wird.
Fremdenfeindlichkeit hat in unserer heutigen multikulturellen Gesellschaft keinen Platz!
Weder menschlich, noch wirtschaftlich.
Schade eigentlich nur, dass auch einige Religionsgemeinschaften hier "etwas hinterherhinken".
Grüße Klaus