Ich hatte heute meinen ersten Arbeitstag nach der Zahn-Op. Als die Mutter und ich uns zur Begrüßung umarmten, meinte sie erschrocken, dass ich ja heftig abgenommen hätte. Das habe ich heute Morgen auch gemerkt, als ich mich für die Arbeit in meine Jeans schwang und feststellte, dass sie schlackert. Ich ging auf die Waage, um zu prüfen, wie viel ich eigentlich abgenommen habe und stellte fest, dass ich unter die 60 Kilo-Marke gerutscht bin. Ich bin 1,79 Meter groß und das ist definitiv zu wenig. Mein Wohlfühlgewicht liegt bei 64-65 Kilo. Das Problem dabei ist, dass ich schon immer sehr schnell abgenommen habe, aber das Zunehmen ist schwer und dauert.
Da passt es gut, dass übermorgen endlich unser Pariswochenende ist. Chris schlug vor, dass wir in Paris an jedem Zuckerbäckerstand anhalten und ich überall eine Kleinigkeit essen muss. Dabei ist Essen und Trinken sowie schon gut in unserer Planung vertreten
Wir haben ein ziemlich straffes Programm und es wird nachts richtig spät werden, aber auch super schön. Vor einem Jahr haben wir angefangen zu planen und allein die große und lange Vorfreude ist schon klasse.
Ich habe in einem Wäschekorb die Klamotten gesammelt, die ich mitnehmen möchte. Der Korb ist voll
Aber wir bleiben ja auch 2,5 Tage gg. Chris hat derweil eine beeindruckende Mappe mit Tickets, Vouchers und Reservierungen zusammengestellt. Mit dem Hotel haben wir großes Glück gehabt. Ich fand es bei meiner Suche vor zehn Monaten sofort wunderschön. Es liegt nur ein paar Meter vom Champs Elysée und dem Arc de Triomphe entfernt. Mit Blick auf den Preis, der unsere Vorstellung weit sprengte, buchte ich ein anderes Hotel im Quartier Latin. Ich behielt aber die Preisentwicklung der Hotels in Paris ein bisschen im Auge. Einen Monat später stieß ich auf ein sehr gutes Angebot vom ersten Hotel, allerdings mit sehr begrenztem Kontingent. Wir konnten tatsächlich ein Zimmer buchen. Der Preis entsprach genau dem, was wir im gebuchten Hotel bezahlt hätten. Kurz darauf war das Kontingent vergeben und die Zimmerpreise stiegen wieder auf den doppelten Preis. Insofern war es gut, dass wir unser Wochenende im März geplant haben, denn in den Monaten Mai-Oktober wurde der Frühbucherrabatt gar nicht erst angeboten. Klar, das ist die Hauptreisezeit. Ich freue mich auf das Hotel. Mit der Metro brauchen wir zu allen Orten, zu denen wir wollen, nur 20 Minuten.
Freitag starten wir gegen 10 Uhr nach Paris. Laut Routenplaner brauchen wir theoretisch 3,5 Stunden, wobei wir sicherheitshalber 1,5 Stunden mehr einplanen. Paris und Verkehr, da gibt es jede Menge Unwägbarkeiten. Immerhin sieht es nicht so aus, als würde die Metro oder die Busse oder whatever streiken. Wir haben nämlich um 18.45 Uhr einen Termin an der Seine gg
Apropos Streik: Die Bauern hier in Frankreich sind auch "en colère" (wütend). Ich selbst liebe die Bauern von Vigy, seitdem sie meinen Wagen samt Hunden mit dem Riesentraktor aus dem Maginot-Graben gehievt haben, in den ich unglücklicherweise gefahren bin und immer freundlich grüßen, wenn wir uns auf den Feldern treffen. Treffen wir uns im Dorf, gebe ich ihnen immer die Vorfahrt und bekomme einen winkenden Dank. In unserer Gegend gibt es vorwiegend Ackerbau und es gibt wie in Vigy viele landwirtschaftliche Betriebe um die Dörfer in der Moselle. Die wütenden französischen Bauern hatten eine witzige Idee, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Sie haben die Ortsschilder abmontiert und kopfüber wieder anmontiert. Der Ortsname steht folglich auf dem Kopf. Ich fahre auf meinem Weg zur Arbeit durch viele Dörfer und es gibt keins, in dem das Ortsschild richtig hängt. Jedes Mal, wenn ich ein umgedrehtes Ortsschild sehe, stutze ich kurz, muss dann grinsen und denke an die Bauern.