Hallo procten,
lass mich bitte zuerst einmal sagen, dass auch Du (wie leider viele hier),
es trefflich verstehen sich aus einem Themenkomplex immer nur gewisse Rosinen heraus
zu picken, damit dann versuchen ein Gesamtbind durchzusetzen.
Im Prinzip genau das Prinzip welches bei den Massenmedien so kritisiert wird,
einzelne Punkte aufblasen und sich auf gewisse Punkte zu konzentrieren um so
den gewünschten Effekt zu erzielen.
@perro de presa
Ich gebe Dir natürlich Recht, wenn wir wie selbstverständlich davon ausgehen, dass die Einschätzung und Schilderung des Tierheims zu der Situation zutreffend sind, die Relation zu Deinen aufgeführten Beispielen fehlt.
Ich denke Du hast meinen Gedanken der Verhältnismäßigkeit,
nicht mal im Ansatz zur Kenntnis genommen.
Eventuell nimmst Du Dir nochmal ein paar ruhige Minuten (ich weiss, ist schwer wenn man
allein gegen viele in so einer Diskussion steht, muss aber auch nicht jetzt sein. In ein paar
Tagen, vielleicht.
procten schrieb:
Was ist aber, wenn die Schilderungen des Tierheims nicht zutreffend sind. Das lässt sich nur klären, wenn man den Hund nicht sofort und ohne zu zögern tötet.
Wen wir anfangen alles in Spekulationen zu packen,
alles in Zweifel zu ziehen,
dann kommt bald jemand und erklärt die Verletzung des Pflegers noch für fraglich.
Dazu ist ein kleines Problem,
aber das geht ins Grundsätzliche.
Wenn ich es recht gelesen habe ist für Dich kaum ein Unterschied ob ein Hund eine
Bezugsperson beißt, oder einen Fremden. Das ist für mich eine unvorstellbar Haltung
zur Hundehaltung. Ein Hund ist für mich Familienmitglied, auch und gerade ein starker Hund.
Wenn es für einen solchen keinen Unterschied macht, ob es eine (seine) Bezugsperson,
Versorger, Rudelmitglied ist, oder ein Fremder, dann ist für mich zusammenleben nicht denkbar.
procten schrieb:
Wie Tomtom bereits sagt, ist alles nur blablabla, aber blablabla, das nur in eine Richtung führt, ist für mich problematisch.
Nun wie Du ja beobachtet haben wirst ist mir das Antreffen auf eine Mehrheitsmeinung
nicht unfremd. Jedoch lass bich bitte auch Dich fragen, siehst Du es nicht auch etwas
Einseitig? Du findest blabla (unabhängig von Deiner Wertung, bemühe ich mich eigentlich
halbwegs Sinnvolles, sachliches und auf Argumenten beruhendes zu einer Diskussion
beizutragen) nur in eine Richtung problematisch! Wo finde ich bei Dir die Sicht auf zwei
Richtungen, oder auch nur den Versuch auf den Blickwinkel des anderen einzugehen?
procten schrieb:
Mir gefällt daher nicht, dass man wie automatisch davon ausgeht, dass ein Hund, der mal gebißen hat, besonders bei Hunden bestimmter Rasse, nur noch eine Spirtze die Lösung bedeutet und das schnellst möglich zu geschehen hat, bevor sich eine dreitte Stelle darüber ein Bild verschaffen kann.
Nun, automatisch ist nichts im Umgang mit Tieren, jedenfalls für mich nicht.
Aber es geht letzlich um ein Gefahrenpotential, dass ist der Punkt der an erster Stelle steht.
Ein Hund hat Kontakt (oder sollte es haben) mit Menschen, mit der Öffentlichkeit.
Einer öffentlichkeit die ein Recht auf Körperliche Unversehrtheit hat, soweit dies zu beeinflussen ist.
Einer Öffentlichkeit die sich im Zweifel nicht ausgesucht hat das es einem Hundefreund
begegnet.
In der Abwägung einer potentiellen Gefahr, sollte man also etwas intensiver nachdenken,
als eifach nur Spekulationen aufzustellen. Theorien, mögliche Befunde oder ähnliches wie
hier bereits in diesem Thread zu lesen, helfen da nur begrenzt.
Nun habe ich mitbekommen das Du sowohl einen JRT Anführst,
als auch der Ansicht bist das der Typgerechte AmBull nur einmal zubeißt.
Woher Du das entnimmst ist mir unbekannt.
Aber Du stellst weiter klar, dass ein solcher Angriff/Biss, eigentlich nichts besonderes ist.
Hier habe ich wieder massive Probleme, siehe auch oben zur Bezugsperson.
Wenn ein Hund nicht "nur schnappt" (blöd ausgedrückt, aber ich hoffe es wird klar was ich meine),
sondern sich verbeißt, dann ist es eine andere Qualität und rechtfertigt für mich den Begriff "Angriff".
Wenn es dann in einer solchen Situation nicht zum ablassen kommt, wenn das Opfer bereits
"besiegt" ist, die Lage eigentlich verändert ist (vom Auslösepunkt her gesehen),
dann stimmt etwas nicht.
Der zusätzliche Faktor "Bezugsperson" lassen, im Gegensatz zu Deiner Ansicht,
mich zu einer Einschätzung kommen das von diesem Hund
- ohne Betrachtung der bereits erfolgten Vorfälle zuvor, für deren Verschweigen (wenn es
denn alles so zutrifft) ich die Ex-Halter in der Art einer vesuchten fahrlässigen Körperverletzung versuchen würde zu belangen (denn im Wissen um das, hätte der Hund
eventuell wirklich eine Chance gehabt jetzt noch am leben zu sein und dem Pfleger und
den Mitarbeitern des Tierheims wäre viel Leid erspart geblieben) -
eine nicht zu unterschätzende Gefahr ausgeht.
procten schrieb:
Allein die Tatsache, dass man es so eilig hat, berechtigt andere, aufzuhorchen und Zweifel an der Kompetenz und Befähigung der betroffenen Personen zu stellen.
So eine eilig durchgeführte Einschläferung lässt den Verdacht zu, dass man Sachen vor Dritten verheimlichen möchte.
Wieder Vermutung, Annahme, und darauf aufbauende feste Überzeugung,
die dazu noch andere Personen (die selbst extrem Betroffen von dem Vorfall sind, aber der
Menschliche Bezug(und Mitgefühl für beteiligte Menschen), kommt wenig in Deinen Überlegungen
vor) unglaublich diskreditiert.
Dafür solltest Du Dich entschuldigen, nur meine persönliche Meinung.
Aber um klar einmal in Bezug auf Deine Leidenschaft "Soka´s" zu argumentieren.
Das Tierheim hätte den bedrohten Rassen, keinen "besseren Dienst" erweisen können,
als sofort ein weiteres Mediales Ausschlachten dieses Unfalls zu unterbinden.
Wie Du es einer Hundefernen Öffentlichkeit klar machen willst,
dass ein solcher Hund eventuell nur mal einen schlechten Tag hatte.
Oder das nach Deiner Theorie nur ein wenig Analyse und Therapie reicht um diesen
Dummen Zufall vergessen zu lassen und den Hund zu vermitteln,
während die Leser noch an das 5 jährige Kind denken, zu dem der Hund hätte Stunden
später kommen sollen.
Und nochmals die Fragen, wer trägt die Verantwortung?
Was soll die Tierheimleitung machen, dass Personal neu Einteilen und gut?
Kannst Du Dich in die beteiligten Menschen versetzen,
die Gefühle, Emotionen, Schockgefühle und auch Ängste?
Das ist nicht damit getan mit dem Kärcher die Spuren des starken Blutverlustes von Arbeitkollegen
aus dem Zwinger zu entfernen.
Ich frage mich immer, wie Menschen wie Du,
jede Regungen eines Hundes,
jedwede mögliche und vorstellbare Emotion eines Hundes,
die Hingabe die komplette Geschichte und Endwicklung und die dabei eventuell
vorgekommenden Fehler des Menschen beim Hund zu untersuchen,
aber gegenüber den Menschen und deren Empfindungen so kalt reagieren und denken!
procten schrieb:
Ist es nicht berechtigt, auch mal eine andere Sicht der Dinge zu haben?
jepp, dass gebietet das Grundgesetz.
Aber man sollte dabei Maßstäbe behalten, und beachten dabei nicht andere Menschen zu verletzen.
Ebenso sollten Moral und gewisse Werte auch in Diskussionen Eckpfeiler bleiben.
Den die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo es die Freiheit eines anderen beeinträchtigt