Bilanz der HV in Berlin

merlin

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Bilanz der HV in Berlin


Seit Ende August haben weitere 1 400 Berliner ihre Kampfhunde bei den bezirklichen Veterinärämtern gemeldet. Damit ist die Zahl der registrierten Kampfhunde von 2 896 auf 4 295 gestiegen. Etwa jeder vierte dieser Hunde - genau 1 384 - ist bereits im Besitz der grünen Plakette. Diese bescheinigt dem Hund, dass er ungefährlich ist, und dem Halter, dass er seine Sachkunde im Umgang mit dem Tier unter Beweis gestellt hat. Wie das getestet wird, liegt nach wie vor im Ermessen der Sachverständigen, da es kein einheitliches Prüfverfahren gibt. Auch die Kosten für die Prüfungen sind verschieden. Der Sprecher der Sozialverwaltung, Klaus-Peter Florian, zog dennoch eine positive Bilanz: "Die Hundeverordnung ist ein Erfolg", sagte er. Wir sind angenehm überrascht, dass sich so viele Leute gemeldet haben. 478 Ordnungswidrigkeits-Verfahren seien der Beweis, dass die Einhaltung der Verordnung auch kontrolliert wird.

Die Berliner Polizei hat mittlerweile die Zahl der Interventionsteams weiter reduziert. Statt zwei steht jetzt nur noch ein Spezialteam zur Verfügung, um Streifenbeamten im Notfall zu Hilfe zu eilen. Allerdings sei die Zahl der Zwischenfälle in der Vergangenheit sehr gering gewesen. "Wenige Verstöße" hätten die 39 Schwerpunktkontrollen erbracht, bei denen Polizei mit Bezirksämtern, Finanzämtern und dem Tierfang zusammenarbeitet.

"Dreimal mussten Hunde erschossen werden", sagt Harald Kussack, Sachgebietsleiter für den täglichen Dienst bei der Berliner Polizei. Erst am Sonntag wurde ein Rottweiler erschossen, der noch im Polizeiauto gewütet hatte. Dabei hatten die Polizisten erstmals die Spezialmunition angewandt, mit der die Interventionsteams seit Anfang Juli ausgestattet sind. Viel zu tun gehabt hätten jedoch die Streifenwagen-Besatzungen. "Wir haben seit Juli 2 000 Funkwageneinsätze gefahren", sagt Harald Kussack. 190 gefährliche Tiere seien sichergestellt worden, darunter aber auch Rottweiler, Schäferhunde und Boxer. Die Bußgelder bei den Haltern einzutreiben, sei jedoch Sache der Bezirksämter.

Dort gibt man sich weniger euphorisch. "Aus fachlicher Sicht hätte eine Hundeverordnung dafür sorgen müssen, dass man schneller an das obere Ende der Leine rankommt - also an die Halter", sagt Lutz Zengerling, stellvertretender Amtstierarzt von Weißensee und Pankow. "Diese Leute können jetzt einfach auf andere Hunderassen ausweichen." Zudem brächten die Anzeigen gegen die Hundehalter den Bezirken "jede Menge Arbeit und kosten viel Geld", so Zengerling. 500 Mark Bußgeld müsse gezahlt werden, wenn der Hund ohne Maulkorb oder Leine ausgeführt wird, gar 1 000 Mark, wenn beides fehle. "Natürlich muss es da erst eine Anhörung geben, und wir müssen alles prüfen." Dennoch gibt sich Zengerling optimistisch: "Früher oder später kriegen wir sie alle." Was mit jenen Hunden geschieht, die die grüne Plakette nicht bekommen, sei vom Einzelfall abhängig. "Entweder kommen sie in die Tiersammelstelle oder ins Tierheim."
Dort jedoch sind die Boxen nach wie vor voll belegt - und niemand will die Tiere haben. "Wir haben 118 Kampfhunde hier", sagt Tierheim-Sprecherin Carola Ruff. Weitere 30 Tiere seien in einer Pension im Umland untergebracht. Wer jetzt einen Kampfhund abgeben wolle, müsse auf die Warteliste. "Wir nehmen alles auf, sobald wir Platz haben."
 
  • 28. April 2024
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Hi merlin ... hast du hier schon mal geguckt?
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Na, ist das nicht toll?!
Jetzt wird kontrolliert, ob die VO auch umgesetzt wird. Was war mit der Umsetzung der alten VO? Da hat sich niemand drum gekümmert. Und warum? Weil nicht soviel Geld von den Hundehaltern zu erhaschen war. Bei 500 bzw. 1000 DM kriegen die ihren Hintern endlich hoch. Und in Berlin wimmelt es ja nicht gerade von Hundeauslaufgebieten.
Ich hätte mir diese Kontrollen schon vor dem Sommer gewünscht. Dann würde Volkan noch leben und wir hätten jetzt nicht den täglichen Ärger.

watson
 
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Soll das heissen, dass die bisjerigen Beissunfälle von den Listenhunden ausgegangen sind? Kann ich mir kaum vorstellen.
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