Jack&Theo&Chris schrieb:
Wir leben in einem Sozialstaat. Hartz4 gibt 345 Euro im Monat. Nunja, es gibt Faulenzer oder Leute die sich einfach nicht an diesem kapitalistischen System der Selbsverhökerung der eigenen Arbeitskraft und Lebenszeit für 4,87 Euro/h beteiligen wollen.
Sollen wir etwa diese Leute verhungern lassen ?
Tut mir Leid, aber hier muss ich Dirleider widersprechen. Das Schicksal des Menschen ist es nun einmal, zu arbeiten und sich dadurch an der Etwicklung der Gesellschaft zu beteiligen. Dies war schon in der Steizeit so, im Feudalismus hat es sich auch nicht geändert, und im Kapitalismus ist es auch so geblieben. Mit "Selbstverhökerung auf Lebenszeit" hat dies nichts zu tun. Und es gibt keine Ideologie, die den Meschen dazu berechtigt, sich der Gesellschaft gegenüber kontraproduktiv zu verhalten. Wer meint, dass es in einem Land ohne Kapitalismus besser ist, dem empfehle ich, mal einige Bücher über die Sowjetunion oder über das kommunistische Korea zu lesen...Es gibt sehr viele Menschen auf der Welt, die für 345 Euro im Monat oder vielleicht auch für die Hälfte davon mit Freude Arbeiten würden - glaube mir bitte, das dies sehr viel Geld ist, und es ist keineswegs eine Selbsterständlichkeit, dass man es vom Staat monatlich "geschenkt" bekommt, da andere Mitglieder der Gesellschaft sehr viel für so viel Geld Arbeiten müssen...mit "verhungern lassen", wie Du formulierst, hat dies nichts zu tun - man sollte sich den Wert des Geldes jedoch immer vor Auge halten.
Ich gebe Matti übrigens Recht: man sollte nicht zu schnell über Menschen urteilen, die "abgerutscht" sind, ohne etwas dafür zu können - so etwas passiert wahrscheinlich tatsächlich schneller, als man denkt, und es ist die Pflicht jeder zivilisierten Gesellschaft, Menschen zu helfen, die in schwieriger Situation sind, ohne dafür direkt verantwortlich zu sein. Neben Arbeitslosen denke ich hier auch an behiderte, alte, pflegebedürftige Menschen, Waisen, etc. Und ich denke, dass man im Zusammenhang mit solchen Menschen rohe, teilweise sogar menschenverachtende Äußerungen, wie mann sie leider immer öfter in den Medien oder auch von anderen Menschen hört, sehr sorgfältig abwägen sollte, bevor man sie verwendet.
Was mir jedoch nicht gefällt ist, dass einige Menschen die Sozialhilfe quasi als "Alternative" zur Arbeit ansehen - wofür sie eigentlich nicht gedacht ist. Ich urteile nicht gerne über andere Menschen, da jeder andere Wertvorstellungen hat, aber ich mag es nicht, wenn jemand den Wert der Arbeit, die Liebe zur Arbeit nicht respektiert und nicht akzeptieren kann, dass die Arbeit des Menschen nun einmal der Grundstein für jegliche Art von Zivilisation ist.
Ich meine übrigens auch, dass diese ganze Angelegenheit um den Arbeitslosen und seinen 8 Jobs von den Medien hochgespielt wird - was ich für sehr unverantwortlich und gewissenlos halte, da so "Stimmung" gegen die Arbeitslosen gemacht wird- auch gegen jene, die nichts für ihre Situation können und gerne wieder arbeiten würden (und ich glaube übrigens, das dies der grössere Teil der Arbeitslosen ist). Ich weiss nicht, was das für Jobs waren. Sicherlich gibt es viele Meschen in Deutschland, die sich auch über ein eiziges Angebot freuen würden. Ich weiss auch nicht, was H. F. uter "ehreamtlicher" Tätigkeit versteht... Wahrscheinlich ging es nicht darum, dass ihm die Jobs nicht gefielen, sondern einfach nur darum, dass er keinen Bock auf Arbeit hat. Trotzdem sollte man daraus nicht schlussfolgern - wie es wahrscheinlich sehr viele Menschen jetzt tun - dass er der "typische" Arbeitslose ist oder dass alle oder die meiste Arbeitslosen so sind wie er. Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, dass dieses ganze Theater mal wieder eine mehr oder weniger inszenierte Kampagne der Medien ist...