WHeimann
In zehn Jahren elf Vierbeiner vergiftet - Viele weitere konnten gerettet werden - Bürgerinitiative gegründet - Polizei ermittelt
Seit zehn Jahren treibt in Arzheim ein Hundehasser sein Unwesen. Elf Vierbeiner wurden in dieser Zeit vergiftet und starben teilweise qualvoll. Einige Tiere, die ebenfalls Gift aufgenommen hatten, konnten dank des schnellen Eingreifens von Tierärzten gerettet werden. Allein in den Monaten Juli und August 2002 knabberten im Stadtteil fünf Hunde an vorsätzlich ausgelegten Giftködern. Zwei fanden den Tod.
Es hat sich inzwischen eine "Initiative der Arzheimer Hundebesitzer" gebildet. Einer ihrer Sprecher, der als Oberarzt am Vinzentius-Krankenhaus Landau tätige Dr. Stephan Kress, bestätigte gestern alle die der RHEINPFALZ zugegangenen Informationen. Heute Abend findet eine Bürgerversammlung statt, auf der Vertreter der Initiative über das unschöne Geschehen berichten werden. Ziel ist es, wie es in der Einladung an alle Interessierten heißt, "gemeinsam zu einer Lösung zu kommen, wie diesem unmenschlichen Treiben schnellstens ein Ende bereitet werden kann". An die Bevölkerung richtet die Initiative die Bitte, mitzuhelfen, den "skrupellosen Täter" zu finden und ihn "seiner gerechten Strafe" zuzuführen. "Halten Sie die Augen und Ohren offen, um diesen Fall endlich aufklären zu können", heißt es auf Flugblättern, die in Arzheim ausgehängt wurden. Eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ist ausgesetzt. Bei der Polizei wurde Anzeige erstattet. Sie ermittelt gegen unbekannt, wie der Sprecher der Polizeidirektion Landau auf Anfrage bestätigte. Die Köder (Leberknödel) waren nach Angaben von Kress meist am Rande von Weinbergen und im Bereich des Friedhofs ausgelegt, in einem Fall wurde ein Köder wahrscheinlich sogar auf ein Grundstück geworfen. Bei Analysen des Mageninhalts gestorbener Tiere und eines zur Hälfte noch aufgefundenen Köders ist als verwendetes Gift E 605 (Metasystox) festgestellt worden. In einem Fall war die Menge laut Kress so hoch, dass ein 30 Kilo schwerer Hund 20 Minuten nach der Aufnahme des Giftes starb. Es gebe zwar Verdachtsmomente, wer der Täter sein könnte, sagte Kress gegenüber der RHEINPFALZ, aber keine Beweise. Man sei sich auch nicht sicher, ob der Täter in Arzheim ansässig sei. Der Arzt, dessen eigener Hund ebenfalls Vergiftungserscheinungen aufwies, aber überlebte, sieht im Vorgehen des Tierhassers "eine gezielte Aktion". Stadtratsmitglied Dr. Rainer Hübner, von der Initiative eingeschaltet und um Hilfe gebeten, obwohl nicht selbst in Arzheim wohnend, vermutet, dass der Täter vielleicht einmal ein weniger schönes Erlebnis mit einem Hund gehabt oder sonst schlechte Erfahrungen mit einem Vierbeiner gemacht haben könnte. Aber auch wenn dem so gewesen wäre, rechtfertige dies in keiner Weise sein Vorgehen. Hübner, selbst Besitzer eines Hundes, betonte gestern: "Ich bin zwar nicht betroffen wie einige Arzheimer Bürger, aber ich kann ihr Leid gut nachempfinden." Warum er sich in dieser Sache engagiert, sagte er deutlich: "Es geht auch um den Schutz der Bevölkerung, um die direkte Gefährdung von Menschen." Wer Giftköder auslege, nehme billigend den Tod von Menschen in Kauf. Kress stellte heraus, dass der Täter über erhebliche kriminelle Energie verfügen müsse, und er stellte die Frage, ob diesem bewusst sei, dass mit dem Gift in Berührung kommende Menschen zu Tode kommen können. Im Internet (www.nurkurt.com) heißt es auf der Homepage eines Mitglieds der Bürgerinitiative, bei dem Täter müsse es sich um einen "ziemlich kranken Menschen" handeln, "der völlig sinnlos das Leben von Mensch und Tier aufs Spiel setzt, und zwar aus Motiven heraus, die einem klar Denkenden mit großer Wahrscheinlichkeit nie einleuchten werden". Mindestens in einem Fall scheide ein persönliches Rachemotiv aus, weil der betroffene Hundebesitzer erst vor kurzem nach Arzheim gezogen sei. Wie zu erfahren war, denken einige Hundebesitzer daran, ihre Tiere nur noch mit Maulkorb und angeleint auszuführen. Einzelne haben sich vom Tierarzt ein Gegengift zu E 605 besorgt, um im Falle der Giftaufnahme ihren Hund zu retten. (güw)Kommentar INFO
Bürgerversammlung der "Initiative der Arzheimer Hundebesitzer" heute um 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Arzheim.
te=templates/cms_osmm/recherche/lokal/lan/meldung.oft
Seit zehn Jahren treibt in Arzheim ein Hundehasser sein Unwesen. Elf Vierbeiner wurden in dieser Zeit vergiftet und starben teilweise qualvoll. Einige Tiere, die ebenfalls Gift aufgenommen hatten, konnten dank des schnellen Eingreifens von Tierärzten gerettet werden. Allein in den Monaten Juli und August 2002 knabberten im Stadtteil fünf Hunde an vorsätzlich ausgelegten Giftködern. Zwei fanden den Tod.
Es hat sich inzwischen eine "Initiative der Arzheimer Hundebesitzer" gebildet. Einer ihrer Sprecher, der als Oberarzt am Vinzentius-Krankenhaus Landau tätige Dr. Stephan Kress, bestätigte gestern alle die der RHEINPFALZ zugegangenen Informationen. Heute Abend findet eine Bürgerversammlung statt, auf der Vertreter der Initiative über das unschöne Geschehen berichten werden. Ziel ist es, wie es in der Einladung an alle Interessierten heißt, "gemeinsam zu einer Lösung zu kommen, wie diesem unmenschlichen Treiben schnellstens ein Ende bereitet werden kann". An die Bevölkerung richtet die Initiative die Bitte, mitzuhelfen, den "skrupellosen Täter" zu finden und ihn "seiner gerechten Strafe" zuzuführen. "Halten Sie die Augen und Ohren offen, um diesen Fall endlich aufklären zu können", heißt es auf Flugblättern, die in Arzheim ausgehängt wurden. Eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ist ausgesetzt. Bei der Polizei wurde Anzeige erstattet. Sie ermittelt gegen unbekannt, wie der Sprecher der Polizeidirektion Landau auf Anfrage bestätigte. Die Köder (Leberknödel) waren nach Angaben von Kress meist am Rande von Weinbergen und im Bereich des Friedhofs ausgelegt, in einem Fall wurde ein Köder wahrscheinlich sogar auf ein Grundstück geworfen. Bei Analysen des Mageninhalts gestorbener Tiere und eines zur Hälfte noch aufgefundenen Köders ist als verwendetes Gift E 605 (Metasystox) festgestellt worden. In einem Fall war die Menge laut Kress so hoch, dass ein 30 Kilo schwerer Hund 20 Minuten nach der Aufnahme des Giftes starb. Es gebe zwar Verdachtsmomente, wer der Täter sein könnte, sagte Kress gegenüber der RHEINPFALZ, aber keine Beweise. Man sei sich auch nicht sicher, ob der Täter in Arzheim ansässig sei. Der Arzt, dessen eigener Hund ebenfalls Vergiftungserscheinungen aufwies, aber überlebte, sieht im Vorgehen des Tierhassers "eine gezielte Aktion". Stadtratsmitglied Dr. Rainer Hübner, von der Initiative eingeschaltet und um Hilfe gebeten, obwohl nicht selbst in Arzheim wohnend, vermutet, dass der Täter vielleicht einmal ein weniger schönes Erlebnis mit einem Hund gehabt oder sonst schlechte Erfahrungen mit einem Vierbeiner gemacht haben könnte. Aber auch wenn dem so gewesen wäre, rechtfertige dies in keiner Weise sein Vorgehen. Hübner, selbst Besitzer eines Hundes, betonte gestern: "Ich bin zwar nicht betroffen wie einige Arzheimer Bürger, aber ich kann ihr Leid gut nachempfinden." Warum er sich in dieser Sache engagiert, sagte er deutlich: "Es geht auch um den Schutz der Bevölkerung, um die direkte Gefährdung von Menschen." Wer Giftköder auslege, nehme billigend den Tod von Menschen in Kauf. Kress stellte heraus, dass der Täter über erhebliche kriminelle Energie verfügen müsse, und er stellte die Frage, ob diesem bewusst sei, dass mit dem Gift in Berührung kommende Menschen zu Tode kommen können. Im Internet (www.nurkurt.com) heißt es auf der Homepage eines Mitglieds der Bürgerinitiative, bei dem Täter müsse es sich um einen "ziemlich kranken Menschen" handeln, "der völlig sinnlos das Leben von Mensch und Tier aufs Spiel setzt, und zwar aus Motiven heraus, die einem klar Denkenden mit großer Wahrscheinlichkeit nie einleuchten werden". Mindestens in einem Fall scheide ein persönliches Rachemotiv aus, weil der betroffene Hundebesitzer erst vor kurzem nach Arzheim gezogen sei. Wie zu erfahren war, denken einige Hundebesitzer daran, ihre Tiere nur noch mit Maulkorb und angeleint auszuführen. Einzelne haben sich vom Tierarzt ein Gegengift zu E 605 besorgt, um im Falle der Giftaufnahme ihren Hund zu retten. (güw)Kommentar INFO
Bürgerversammlung der "Initiative der Arzheimer Hundebesitzer" heute um 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Arzheim.
te=templates/cms_osmm/recherche/lokal/lan/meldung.oft