Problem 1 sollte mit ein wenig Training wieder rauszubekommen sein.
Problem 2 genauso.
Erstens liest es sich für mich - sei mir nicht böse, dass ich es so unverblümt schreibe - so, als wäret ihr beim Verhalten Fremden gegenüber noch lange nicht energisch genug, evtl. weil ihr das nicht richtig ernst nehmt.
Ein Hund, der zu jedem Menschen hin will und dann hochdreht, ist in der Tat nervig, und bei einem Dobi hat man dann in dem Moment alle Hände voll zu tun, das ist mir klar.
Aber ein Hund, der freudig zu Menschen hinzieht, die zurückweichen, mobbt entweder, oder will auch die von seiner "Niedlichkeit" überzeugen, weil er das nicht anders kennt und im Moment kein anderes Rezept für Menschenbegegnungen hat. Das erste geht gar nicht, und auch das zweite ist kein Dauerzustand, auch, weil es auf Dauer den Hund ziemlich frustriert. Der muss jetzt einfach lernen, dass es nun anders langgeht und abläuft.
Ich würde auch da den Kurzführer zur Korrektur einsetzen - und dann mit "bestellten Komparsen" üben - am besten sogar Leuten, die er kennt und die er unbedingt fröhlich begrüßen möchte. Die sollten aber etwas Zeit mitbringen.
Sowie der Hund die leute sieht und sich ins Geschirr wirft, kommt ein Nein, und er muss sich setzen. Ist er etwas runtergefahren, geht es weiter... (und vermutlch gleich wieder ins Sitz...)
Und dann wird schrittweise angenähert. So lange der Hund Theater macht und zieht, bringt ihn das maximal einen Schritt näher an den anderen heran, dann muss er sich wieder hinsetzen und wird dafür gelobt. Vielleicht macht man, wenn's möglich ist, zwischendurch auch mal ne "Schau" oder sonstwas "Übung", um ihn wieder auf sich zu konzentrieren... Und so weiter.
Und erst, wenn er sich wieder beruhigt hat und einigermaßen gefestigt wirkt, darf er wirklich den anderen begrüßen. (UNd auch da muss man sich immer noch drauf einstellen, dass er dann doch wieder hochspringt.) Wobei der andere ihn aber nur ganz beiläufig grüßt und am besten nicht anfasst oder sowas.
Wenn ihr den Eindruck habt, das wird beim ersten Mal unter drei Stunden für 10 m sowieso nix, brecht ihr das Ganze auf der Hälfte ab, lauft noch ne Runde und versucht es nochmal. Wenn der Hund dabei am ersten Tag den zu Begrüßenden gar nicht erreicht, ist das nicht schlimm. Er soll ja erstmal lernen, dass er sich dem Ganzen ohne Riesen-Aufstand nähern soll.
Wenn ihr das könnt, ist er am Ziel schon nicht mehr so aufgedreht und ansprechbarer, und es wird einfacher, den Rest durchtzusetzen.
Wenn er zuhause bei Besuch ebensolchen Terror fährt, wenn jemand in euer Haus kommt, muss der Hund an die Leine oder aus dem Zimmer, und darf den Besuch erst begrüßen, wenn der abgelegt hat und schon "angekommen" ist.
Und dann wird der Hund auch eher ignoriert und es wird demonstrative Gelassenheit geübt. Okay, es gibt immer Besucher, da ist das nicht möglich (meine SchwiMu zB...
) - Das muss man dann unter Härtetest verbuchen und notfalls den Hund dann mal in den Garten schicken oder ihm ein Spieli oder sowas unterjubeln, damit der seine aufgestaute und dann noch
angefachte Begeisterung/Aufregung irgendwie loswerden kann.
So würde ich es versuchen. Ich hoffe, ich habe dich einigermaßen richtig verstanden und konnte dir damit ein bisschen weiterhelfen.