Angsthund

Hier noch mal ein update:
Also unsere Rumänin hat inzwischen das Sofa für sich entdeckt. Sie liegt dann zwischen uns gequetscht und lässt sich überall durchkraulen. Wenn wir noch ein bisschen Süßigkeiten auf der Couch essen versucht sie inzwischen mit zunehmender Vehemenz es zwischen Hand und Mund abzufangen. Die Probleme sind Hausgemacht, wir habe ja immer die Dreistigkeiten belohnt, jetzt müssen wir etwas zurückrudern. Aber alles in allem ist das gut so, sie ist ja so mega sensibel, abgewöhnt ist das schnell. Inzwischen kommt sie damit nicht mehr zum Erfolg
Beim Spazierengehen rast sie rum wie eine Irre, nicht in Panik sondern weil sie einfach gerne läuft. Sie versucht auch unsere Kleine anzuspielen, leider hat die relativ wenig Bock drauf. Leider geht sie allen anderen Hunden immer noch aus dem Weg. Manchmal treffen wir so ein verspieltes Rennmodel und ich denk mir immer, sie wäre wahrscheinlich super happy wenn sie mit dem mal durch die Gegend rast. Da steht sie sich halt noch selber im Weg.
Wir haben uns jetzt teilweise mit Freunden, die sie nicht kannte, in ein Kaffee gesetzt. Sie setzt sich dann neben die Fremden und möchte gestreichelt werden, wenn sie aufhören zu kraulen werden sie angestubst, sie sollen weiter machen (was sie natürlich brav tun ;)). Inzwischen scheint sie zu denken, dass alle Menschen immer nett sind. Ich hoffe sie trifft nie auf einen Idioten.

Und unser Chihuahua ist eine verwöhnte kleine Prinzessin (war sie 7 Jahre lang) und lernt inzwischen Konsequenz kennen und das keiner mehr nach Ihrer Pfeife tanzt. Hundefutter hat sie nicht gefressen, sie hat uns aber zu verstehen gegeben, dass wir mal zum Kühlschrank gehen sollen und was richtiges rausrücken. Es hat genau 1,5 Tage gedauert, dann ist sie eingeknickt :eg:. Sie hat ja auch 1,5 kg abgenommen, was für so ein 6kg Model enorm viel ist. Sie ist auch zunehmend fitter und inzwischen nicht mehr zu dick.
Sie muss echt alles neu lernen, sie ist ja mega hibbelig. Wir über jetzt ganz viel warten mit ihr. Bevor sie zum Futternapf darf oder draußen, wenn die Leine ab ist, bevor sie durchstarten darf. Alles erst nach Freigabe durch uns. Es fällt Ihr sichtlich schwer, aber ich denke mir immer sie hat 7 Jahre lang immer Ihren Willen bekommen, dann ist das ja nicht so einfach sich umzustellen. Sie hat ja auch 2 kg abgenommen, was für so ein 6kg Model enorm viel ist. Sie ist auch zunehmend fitter.

Die Rumänin ist jetzt 1 Jahr bei uns und die Kleine 3 Monate. Also inzwischen 2 ganz normale Hunde mit noch kleinen Ecken und Kanten die wir versuchen rundzuschleifen :zustimm:
 
Ich habe hier noch mal eine Frage wie ich mich bezüglich anderen Hunden verhalten soll. Normal läuft es so ab: Kommt ein Hund in Sicht flieht meine Rumänin ins Gebüsch und versucht in etwa 30 m Abstand vorbei zu kommen und spurtet dann im Riesenbogen wieder zu uns, wenn wir vorbei sind. Das ist bei jedem Hund so, egal ob der hinter einem Zaun im Garten ist, ob der uralt ist und kaum noch laufen kann oder winzig klein.
Mein Chihuahua ist ja verträglich, je nach Sympathie schnüffelt sie am anderen Hund oder geht einfach vorbei.
Nehme ich mein Rumänin an die Leine versucht sie so viel Abstand wie möglich zwischen sich und den anderen Hund zu bringen, fügt sich aber.

Frage: Soll ich sie eher anleinen und sie Quasi zwingen in der Nähe von anderen Hunden zu sein oder soll sie abhauen dürfen? Soll ich die Fremdhunde streicheln um ihr zu zeigen das die nett sind?
PS: Ich kenne die meisten Hunde und Besitzer und würde die natürlich sorgfältig auswählen. Also das Spielchen mit netten und nicht aufdringlichen Hunden machen.
Wäre super wenn irgendwer sowas kennt und mir Tipps geben könnte. Es wäre halt schön wenn sie irgendwann mal mit einem Hund spielen könnte, das würde Ihr bestimmt super gefallen.
Ideal wäre natürlich wenn sie in einer Gassirunde mitlaufen könnte, die sich täglich trifft. Gibt es aber nicht. Man trifft zwar immer die selben aber halt zufällig.
 
Ich würde versuchen, ihr Sicherheit zu vermitteln. Also rannehmen und den Abstand so vergrößern, dass sie ansprechbar und bei dir bleibt. Ganz viel bestätigen. Den Abstand kann man dann Schritt für Schritt verkleinern. Quasi so wie bei Leinenpöblern.
Wenn du sie im Freilauf agieren lässt, denkt sie vielleicht, sie ist auf sich selbst gestellt.
Schau doch mal ob es bei dir in der Nähe Social Walks gibt?
Oder du triffst dich aktiv mit ruhigen Hunden und ihr lauft zusammen, erst viel und sobald es geht, mit weniger Abstand?
 
Also sie verfällt nicht in Panik oder so. Wenn ein anderer Hund an Ihr schnüffelt friert sie kurz ein und wenn der dann einen halbe Meter weg ist, ist es auch wieder OK. Sie steht dann halt da und wartet bis die Situation vorbei ist. Ich kann sie auch nehmen und bis einen halben Meter an den anderen Hund heranführen. Wenn ich sie lasse hält sie soviel Abstand wie es die Leine erlaubt und wenn sie frei läuft entzieht sie sich völlig der Situation.
Ich kann sie auch nicht frei bei Fuß heranführen, sie beherrscht kein Kommando. Wenn man was von Ihr will, wird sie immer noch super unsicher.
 
Ich denke sie hat da für sich einfach eine Strategie gefunden und verhält sich jetzt gewohnheitsmäßig so, auch wenn sie SO viel Abstand eigtl gar nicht braucht.
Ich würde sie anleinen und dieses Meiden der Situation verhindern. Wenn es sie eigtl gar nicht so stark belastet, würde ich da auch gar nicht viel Bestätigen. Einfach den Hund führen, es ruhig als eine Selbstverständlichkeit sehen.
Aber ich würde mich von dem „Ziel“ verabschieden, dass sie mit anderen Hunden spielt. Vielleicht findet sie irgendwann einen den sie so gerne mag und eine soziale Beziehung aufbauen kann, die für ein Spiel ausreicht. Aber das ist bei zufälligen seltenen Bekanntschaften eigtl nicht der Fall.
Sie hat ja einen Zweithund und damit ausreichend stabilen Sozialkontakt.
 
Auf jeden Fall würde ich sie nicht flüchten lassen. Sie soll doch lernen, dass solche Begegnungen völlig ok sind und selbstbewusster werden.
Wie konkret, hängt sicher vom Hund ab.

Ich habe im Tierheim bei solchen Hunden sie manchmal einfach neben mir sitzen oder liegen lassen, wir schauen gemeinsam und die Entfernung erst mal so, dass der Hund die Situation noch gut wahrnimmt und merkt, es passiert nichts. Dann den Abstand allmählich verringern.
Die Leinenfuhrigkeit üben und dann ähnlich an der Leine vorgehen.
Bei Hunden denen man ansah, sie werden lostoben, bin ich möglichst unauffällig umgedreht oder abgebogen. Erstmal nur sich normal verhaltende Hunde.
Damit ging es im Tierheim eigentlich zügig vorwärts.
Ich habe immer gelobt wenn der Hund die Situation gemeistert hat.

Dass dein Hund irgendwas Positives mitnimmt, wenn du fremde Hunde streichelst, glaube ich nicht.
 
Ich würde allerdings auch (noch) keine fremden Hunde an ihr schnüffeln lassen.
Dieses "Einfrieren" ist doch nur die entgegengesetzte Reaktion des "nach vorne gehen".
Sie hat einfach irgendwann gelernt, das es besser ist das über sich ergehen zu lassen und Sicherheit vermittelt es ihr garantiert nicht.
Und das sie das an deiner Seite ist, das sollte sie ja eigentlich lernen.
 Ich würde zu fremden Hunden  angeleint Abstand halten und diesen langsam verringern, je nachdem wie sie reagiert.
Und das würde ich auch so ganz klar mit den anderen HH'h kommunizieren, die meisten sind ja doch ganz verständnisvoll bei sowas.
Auch das mit dem "aussitzen" finde ich gut, also z.B. immer wieder mal eine Bank suchen und einfach in der Gegend rumgucken.
 
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