Also, es ist natürlich immer schwierig, die Situation nur nach dem Geschriebenen zu beurteilen.
Dass du verunsichert bist, merkt man aber, und das merkt auch der Hund.
Beispiel: Allein die Überlegung, dass der Hund ja auch bei der Belohnung in der Hundeschule an sich die Freigabe abwarten muss, schreit schon: „Knoten im Gehirn!“
Wie du ja selbst sagst, musst du punktgenau belohnen, und dann ist es halt in dem Moment nix mit der Freigabe.
Was anderes ist es bei “Leckerli für nix“ (wie wenn zB ein Fremder am Gartenzaun den Hund füttert).
Das kann man nutzen, um die Freigabe aufzubauen, aber auch „Nein“, um das Fressen doch nicht zu nehmen.
Ich denke doch, dass der Hund das unterscheiden kann (oder es lernt) - einmal kriegt er von dir „bei der Arbeit“ eine Belohnung, das andere mal in einer Ruhesituation.
Also: Man muss nicht alles hinterfragen.
Erstmal zum Benehmen und Lernverhalten generell:
Der Hund kommt jetzt in die Pubertät und probiert sich aus - er versucht erstmal, mit dem durchzukommen, was er gern möchte, egal was du ihm sagst.
Und es ist an dir, ihm klarzumachen, was geht und was nicht geht.
Das kann aber je nach Hund und Hormonspiegel
länger dauern und ein paar
mehr Wiederholungen kosten. Phasenweise Rückschritte sind auch normal.
Alles, was du ansonsten so schreibst, klingt für mich an sich grundsätzlich vernünftig.
Es mag allerdings sein, dass du im Moment noch nicht drauf eingestellt bist, dass Hunde nicht immer nur mit netten Worten und Leckerchen zu Wohlverhalten zu bewegen sind.
Darum kannst du vielleicht die Tipps deiner Trainerin (oder sind es mehrere?) nicht genau so umsetzen.
Wegführen, wegschicken, ein Alternativverhalten anbieten - liest sich für mich alles sehr gut.
Wenn er von sich aus auf Kommando nicht weggeht, fände ich je nach Situation aus dem Weg drängeln auch ok.
Das einzige, was ich nicht gut fand, war das Gewese, das Du um die Fütterung machen solltest.
Wenn du irgendwann wieder auf Füttern aus dem Napf umstellst, würde ich ihn einfach erstmal essen lassen und im selben Raum irgendwas anderes machen. Hund gar nicht beachten und maximal etwas Leckeres in den Napf reintun, statt ihn wegzunehmen.
Wie toubab auch geschrieben hat.