Angst ums Futter? Ich bin ratlos

snuet

Hallo ihr lieben Hundemenschlein
auf der Suche nach Antworten bin ich auf euer Forum gestoßen. Ich habe lange überlegt, ob ich mein Problem hier schildern soll, denn es gibt immer so viele verschiedene Meinungen und ich habe schlichtweg Angst, dass ich danach noch mehr verunsichert bin.

Also es geht um unseren Amstaff-Pitti-Mix, jetzt knapp 9 Monate alt. Wir haben ihn mit ca. 10 Wochen aus dem Tierheim adoptiert. Er kam mit 9 Geschwistern und der Mutti ins Tierheim. (Laut Tierheim eine Sicherstellung, die Halter durften wohl mit dieser Rasse nicht "züchten" viel mehr Infos haben wir da nicht) Da die Mutti wohl überfordert mit den Welpen war wurden sie mit ca. 7 Wochen von der Mutti getrennt und einzelnd in Pflegefamilien untergebracht.
Als die Hunde ins Tierheim kamen, hatten sie starken Durchfall, Kotuntersuchung waren negativ und der Durchfall war laut Pflegefamilie weg. Bei uns war er dann wieder da. Wir haben auch erstmal das Futter gegeben, was es dort gab (Royal Canin Trockenfutter für Welpen). Bin ich persönlich kein Freund von und wir sind langsam auf Welpennassfutter umgestiegen. Trotzdem nach wie vor Durchfall. Zwischendurch haben wir dann selber nochmal eine Sammelkotprobe abgegeben (Würmer, Giardien, usw), war auch negativ. Am Hund war kein Gramm Fett, nur Haut und Knochen. Wir haben dann noch ein wenig weiter probiert und haben nun einen guten Weg gefunden, mit einer Kombi aus Nass- und Trockenfutter.

Nun aber zu unserem Problem.
Mit ca. 4 Monaten haben wir unserem Lou eine Schleckmatte gegeben. Diese wollte ich nochmal zurechtrücken als er dran zugange war. Da hat er mich angeknurrt. Habe der Aktion aber ehrlich gesagt nicht viel Beachtung geschenkt und es so hingenommen.
Etwas später habe ich dann eine Hundetrainerin nach Hause geholt, da Lou unseren Katzen immer hinterher ist und ich irgendwie nicht wusste, wie ich das unterbinden soll also er ist bislang nie böse zu den Katzen gewesen aber immer total aufgeregt und will spielen, was die Katzen aber nicht wollen. Als diese vor Ort war, habe ich sie gefragt wie das so mit Futter und so aussieht wegen wegnehmen. Rein interessehalber. Die Aussage war "Der Hund muss sich von dir alles wegnehmen lassen, du bist der Chef" also auch wenn ich ihm gerade etwas gegeben habe, soll ich ihm das einfach wieder wegnehmen, einfach weil ich's kann. Meinem Bauchgefühl kam das komisch vor. Warum soll ich was wegnehmen, was ich ihm just zuvor gegeben habe. naja dachte dann, gut testen wir mal aus. Habe dem Hund also eine Möhre gegeben und wollte sie ihm wieder abnehmen. Wie zu erwarten war, wollte er das aber nicht und ich habe ihm dann ins Maul gegriffen. Daraufhin hat er geknurrt und fester zugebissen, ungeachtet dessen, dass mein Finger noch im Maul war. Ich habe den "Kampf" letztendlich gewonnen und dazu eine Woche Schiene und einen Tag in der Handchirurgie. Dazu aber auch ein unheimlich schlechtes Gewissen dass der Hund mir jetzt nicht mehr vertraut durch solch eine Aktion.
Nun gab es in den letzten Wochen 2 mal die Situation, dass er mich angeknurrt hat beim Fressen. Wobei ich glaube ich da selber schuld habe.

Lou muss warten bis der Napf auf dem Boden steht, dann darf er dran. Ich habe keine Lust auf dieses rumgespringe und gehampel. Naja und ich weiß nicht mehr warum, aber irgendwie habe ich mir angewöhnt wenn er an den Napf kommt ihn kurz zu streicheln bevor ich weggehe.

Situation an Tag 1 war folgende.
Futter abgestellt und Hund stürmt zum Futter ohne auf Freigabe zu warten. Anstatt ihn zu lassen habe ich ihn körperlich zur Seite geschoben. Er musste warten, die Freigabe kam und ich wieder gestreichelt. Und dann hat er mich angeknurrt. Ich habe mich so erschrocken, dass ich ihn mit nem Stuhl vom Napf geschoben habe und den weggenommen habe. Keine Ahnung was sich mein Hirn in diesem Moment dachte.

Daraufhin wieder Hundetrainer nach Hause, diesmal eine Andere. Sie sagt der Hund muss akzeptieren dass du hier bist und mach das so weiter wie bislang. Also Napf hinstellen, Freigabe, streicheln und dann weggehen, bzw. auf den Stuhl beim Tisch setzen.

Situation 2
Futter hingestellt, Napf freigegeben, Hund frisst ich streichel und gehe einen Schritt weg, drehe um und will ihn nochmal streicheln. Er knurrt leise in sein Futter. Habe dann seinen Namen gesagt und er knurrte lauter. Aus Angst dass er mich beißen könnte bin ich einfach weggegangen.

Habe das dann nochmal in der Hundeschule erzählt, dort gehen wir seit 4 Monaten regelmäßig 1 mal die Woche hin. Sie sagte auch, Hund muss lernen dass du da bist und dich in dem Zimmer aufhältst und bewegst. Hör auf mit dem streicheln aber bleibe beim Essen in seiner Nähe. Da unser Esstisch in der Nähe steht und somit auch Stühle, habe ich mich einfach dann auf den Stuhl gesetzt, mit dem Rücken zum Hund.
Zudem sagte sie, ich solle wirklich drauf achten, dass ich mich durchsetze. Sprich Hund nur aufs Sofa wenn ich ihn einladen, nicht jede seiner Aufforderung nach Aufmerksamkeit beachten, ich gehe zuerst durch die Tür, wenn der Hund im Weg steht weiter gehen und ihn an die Seite schieben, ihn auch mal auf seinen Platz schicken und wenn er nicht dort bleibt auch mal anbinden, damit er nicht immer wieder Aufmerksamkeit bekommt wenn er sich nicht dran hält. Das habe ich schon immer alles gemacht, aber vielleicht nicht konsequent genug.

Lou ist von Anfang an immer am schlingen gewesen wenn es Futter gab und ich hatte immer den Eindruck dass ihn unsere Nähe stresst, gerade dann, wenn wir mal an ihm vorbei gehen mussten.
Durch diese beiden letzen Aktionen habe ich irgendwie das Vertrauen in mich selbst verloren, weiß nicht mehr ob ich den Hund richtig lese und sehe in jeder Situation dass es eskalieren könnte.
Lou ist mein 4. Hund, und auch nicht der erste Amstaff-Mix in unserer Familie. Allerdings hatte ich schon ein paar Situationen in meinem Leben, wo mich der ein oder andere Hund getackert oder an die Wand gestellt hat. Das kommt jetzt irgendwie wieder hoch.
Viele von den negativen Erfahrungen habe ich in meinem Job machen müssen. Ich war Tierpfleger im Tierheim, allerdings war ich mehr für Katzen und Büro zuständig, musste aber aus Personalmangel manchmal zu den Hunden. Da gab es schon einige Kracher und da die meisten Fundhunde waren, wusste man nicht immer was sie so für Probleme mitbringen. Manche Hunde haben dann plötzlich, nachdem sie schon monatelang im Heim waren dann ihre Macken ausgepackt.

Bitte verurteilt mich jetzt nicht, weil ihr denkt, ich müsste es besser wissen. Ich bin einfach derzeit so verunsichert und weiß garnichts mehr. Total bescheuert, ich weiß.
Was ich mir von diesem Post erhoffe, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Vielleicht ein paar nette Zeilen oder eine imaginäre Umarmung, ich weiß nicht
Ich habe einfach so unheimlich Angst, dass ich mir einen Beißer ranziehe oder er das in den Genen hat.

Achso, die Katzen haben jetzt seit ein paar Tagen keinen Zutritt mehr zum Wohnzimmer wenn der Hund frisst. Und sie sind auch nicht unbeaufsichtigt zusammen, heißt wenn wir schlafen oder arbeiten sind die Katzen oben und der Hund unten.

Ich danke euch schonmal vorab für eure Meinung und Gedanken und wünsche euch noch einen schönen Abend. ☺️
 
Daraufhin hat er geknurrt und fester zugebissen, ungeachtet dessen, dass mein Finger noch im Maul war. Ich habe den "Kampf" letztendlich gewonnen und dazu eine Woche Schiene und einen Tag in der Handchirurgie. Dazu aber auch ein unheimlich schlechtes Gewissen dass der Hund mir jetzt nicht mehr vertraut durch solch eine Aktion.
Tatsächlich ist es ja eher so, dass DU ihm nicht mehr vertraust. ;) Und ehrlich gesagt, zu recht. Der Hund beißt Dich, wenn Du ihm „dumm“ kommst. Es ist auch kein Schnappen, oder Deine Schuld, oder ausversehen. Er hat es angekündigt und er hat es durchgezogen.
Das ist mal die Bestandsaufnahme, wertfrei. Der IST- Stand, den Du annehmen solltest. Ich schreibe das so, weil Dein Text sich etwas so liest, als ob Du den Hund „verteidigst“. Das musst Du nicht, es ist einfach ein Problem was sich ergeben hat.
Der hat auch keine Angst um sein Futter. Er ist Ressourcenaggressiv, wie es viele Hunde sind.
Viele Wege führen nach Rom bei dem Problem. Ich kann Dir nur sagen wie ich damit umgehen würde.
Ich würde den Hund nicht mehr aus dem Napf füttern, sondern seine komplette Ration aus der Hand geben. Unterwegs und zuhause für gutes Benehmen und Training. Und ich würde damit auch Frustrationstoleranz und Gehorsam üben. Eine kleine Handvoll von dem Futter auf den Boden legen, den Hund anleinen und ein Tabu etablieren. Einfach sagen diese Handvoll dort auf dem Boden ist für ihn jetzt Tabu. Akzeptiert er das, verbal loben, das Futter aufheben und aus der Hand geben. Akzeptiert er es nicht, das Futter aufheben und ein paar Trainingsschritte zurückgehen. Das ganze an einem kleinen Trofu- Stück üben.
Keine Kauartikel geben. Keine Karotten. Usw. Bis ihr wieder eine Einigkeit erreicht habt.
 
Und ich würde - später irgendwann, wenn ihr wieder so weit seid, ihn aus dem Napf zu füttern - nicht mehr so ein Gewese darum machen.

Beim Fressen oder vor der Freigabe streicheln. Wozu? Im besten Fall bekommt das der Hund sowieso gerade nicht mit, weil er so auf das Futter fokusiert ist.
Eher dann, wenn er am Fressen ist, wie zufällig mal im Vorbeigehen etwas besonders Leckeres in den Napf werfen und wieder weg gehen. Damit er lernt, deine kurze Anwesenheit in der Nähe vom Napf positiv zu belegen
 
Und ich würde - später irgendwann, wenn ihr wieder so weit seid, ihn aus dem Napf zu füttern - nicht mehr so ein Gewese darum machen.

Beim Fressen oder vor der Freigabe streicheln. Wozu? Im besten Fall bekommt das der Hund sowieso gerade nicht mit, weil er so auf das Futter fokusiert ist.
Eher dann, wenn er am Fressen ist, wie zufällig mal im Vorbeigehen etwas besonders Leckeres in den Napf werfen und wieder weg gehen. Damit er lernt, deine kurze Anwesenheit in der Nähe vom Napf positiv zu belegen
Zuerst mal die korrekturen wie crabat sagt.

Nachher kein theater, in ruhe fressen lassen und vorallem das letzte: so mache ich das auch, einfach noch etwas reinwerfen, da schauen nichtmal die futterneider hoch.
 
Versuch mal deine Handlungen auf dich selbst/den Menschen zu übertragen.

Wie würdest du reagieren, wenn du beim Essen einfach angetatscht wirst oder dir jemand in den Teller grabscht. Oder ihn dir einfach wegnimmt?

Wenn dich jemand freundlich anspricht? Dich „bittet“, deine Mahlzeit kurz zu unterbrechen? Oder dir noch etwas besonders leckeres zusätzlich anbietet?

Ersteres würdest du auch als mindestens unhöflich empfinden. Zweiteres wäre eine Frage von Sympathie und Vertrauen und deiner Bereitschaft, demjenigen Gehör zu schenken. Eine Frage der Toleranz.

Mein Weg wäre auch der von Crabat, mit der Zielsetzung, sich die genannte Toleranz und Akzeptanz zu erarbeiten.
 
Mein Weg wäre auch der von Crabat, mit der Zielsetzung, sich die genannte Toleranz und Akzeptanz zu erarbeiten.
Oder umgekehrt, der Hund darf sich seine Privilegien erstmal erarbeiten. ;)
Ich sehe das mit dem „unhöflich“ ein bisschen anders.
Ich nerve Hunde nicht beim fressen und streichle sie, oder nehme es wieder weg, usw.
Aber es MUSS gehen, wenn ich es möchte.
Das ist wie mit der Couch. Meine Hunde liegen auf der Couch, aber NUR weil sie sich auch verpieseln, wenn ich es möchte. Und ich möchte es nicht aus Prinzip, sondern weil es mir manchmal zu eng ist. Ciao Kakao.
 
Danke schonmal für eure Antworten. Da bin ich ja schon mal beruhigt, dass ihr das alle so seht.
Eine Freundin von mir hatte daraufhin eine Idee, ich wüsste gerne wie ihr das findet.

Also sie sagte, mach Futter in den Napf und Stelle den Napf hin aber gib dem Hund keine Freigabe. Dann nimmst du den Napf wieder weg und stellst ihn hoch zb auf den Tisch. Dann lässt du den Hund zu dir kommen und sitz machen und dann nimmst du immer Futter aus dem Napf und gibst ihm das. Also er soll dann auch auf mich achten und wenn er mir Aufmerksamkeit schenkt, dann bekommt er was aus dem Napf.
Ihr Gedanke dabei war, dass er sieht dass ich quasi über den Napf bestimme.

Wie findet ihr die Idee?

Was wir von Anfang an schon machen, zb bei Leckerlies dass er die nicht einfach nehmen darf, selbst wenn man ihm die vor die Nase hält. Also ich nehme den Keks und Strecke ihn zum Hund und sage dann "nimm" wenn er nehmen darf. Also ähnlich wie beim Napf. Mein Gedanke damals dahinter war, dass er nichts von Fremden annehmen soll.

In der Hundeschule hab ich das allerdings nicht gemacht, weil das für das Belohnen im richtigen Moment ja eher kontraproduktiv ist. Jetzt Frage ich mich allerdings auch, ob der Hund das dann so auseinander halten kann, wenn ich mal sage er darf erst dann wenn ich es erlaube und im nächsten Mal bekommt er einfach so was.

Zu der Übung was Crabat sagte mit dem Trockenfutter auf den Boden legen und ihm geben wenn er nicht dran geht, denke ich, wird klappen. Weil er ja eigentlich weiß dass er warten soll. Dazu habe ich aber noch eine Frage: soll ich mir dann auch den Napf dazustellen und die Stücke dann immer aus dem Napf nehme und vor ihm legen oder einfach welche aus der Hosentasche zb? Und ich würde das dann so machen dass ich es hinlegen, wenn er dran will eben sagen dass er es nicht darf, meistens reicht es wenn ich "eh" oder so sage. Manchmal habe ich aber auch einfach draufgetreten und es somit beansprucht. Und dann würde ich warten bis er mich anguckt und dann würde ich das Futter aufheben und ihm geben. Was meint ihr?
Die Leine dran zu machen ist auch eine gute Idee, weil wenn er doch dran will kann ich ihn ja über die Leine zurück ziehen oder garnicht erst zu nah ranlassen. Dann hat er ja kein Erfolgserlebnis.


Sorry für die vielen Fragen
 
Ich nerve Hunde nicht beim fressen und streichle sie, oder nehme es wieder weg, usw.
Aber es MUSS gehen, wenn ich es möchte.
Sehe ich genauso, aber die meisten übertreiben es maßlos und wundern sich das der Hund irgendwann zeigt das es ihn nervt und stresst. Je nach Hund erzieht man sich mit dem Kagg Schlinger oder eben pöbelnde Aggros. Ich hatte mal einen Riesenschnauzer in der HS der dasselbe machte, nur weil Frauchen meinte ihm beim fressen die Füße machen zu müßen..und wunderte sich dann das der Hund sie irgendwann nicht mal mehr in der Nähe der Küche wo er fraß, duldete. Ja man sollte dem Hund sein Futter wegnehmen dürfen wenn nötig, aber so etwas muss man nicht "üben" indem man ihn täglich nervt. Meine Hunde liessen sich das immer gefallen, auch ganz ohne Übung. Das halte ich tatsächlich für kontraproduktiv.
Jetzt allerdings-und da gehe ich mit dir konform-, sollte man da anders rangehen.
 
Oder umgekehrt, der Hund darf sich seine Privilegien erstmal erarbeiten. ;)
Ich sehe das mit dem „unhöflich“ ein bisschen anders.
Ich nerve Hunde nicht beim fressen und streichle sie, oder nehme es wieder weg, usw.
Aber es MUSS gehen, wenn ich es möchte.
Das ist wie mit der Couch. Meine Hunde liegen auf der Couch, aber NUR weil sie sich auch verpieseln, wenn ich es möchte. Und ich möchte es nicht aus Prinzip, sondern weil es mir manchmal zu eng ist. Ciao Kakao.
Lou darf auch mit aufs Sofa, aber er hat gelernt wenn ich sage "runter" dass er zu gehen hat. Und ich will halt auch nicht dass er selber entscheidet dass er da jetzt liegen will, sondern er muss eingeladen werden aufs Sofa. Das habe ich allerdings jetzt vor kurzem erst angefangen dass er es nicht mehr eigenmächtig entscheiden kann weil die Trainerin mir dazu geraten hat. Das gilt auch für die Treppe oder wenn er der Katze auf den Sessel hinterherspringt. Runter ist runter egal wo er drauf ist. Im Moment muss ich das nur leider öfter sagen und habe aber für mich jetzt beschlossen, dass ich es nur einmal sage und wenn er dann nicht vom Sofa geht, stehe ich auf, gehe aufs Sofa und schiebe ihn quasi mit meinem Körper also den Beinen vom Sofa runter und schicke ihn dann auf seine Decke.
Der Hund wirkt dann immer so als würde er warten ob ich es mir nochmal anders überlege und denkt wenn er wartet darf er doch bleiben.
 
Ich würde den Napf ERSTMAL komplett weglassen. Dadurch dass er nach der Methode eh nicht aus dem Napf frisst, hat der erstmal keine Relevanz mehr.
Und ich würde es nicht übertreiben und „in der Wunde bohren“ und jetzt ständig Übungen machen die ihn frusten. Sondern ganz normal Alltag und Gehorsam/ Tricks trainieren mit seinem Hauptfutter und nebenbei die Warteübungen einfließen lassen.
 
wenn er dann nicht vom Sofa geht, stehe ich auf, gehe aufs Sofa und schiebe ihn quasi mit meinem Körper also den Beinen vom Sofa runter und schicke ihn dann auf seine Decke.
Und ich würde nicht schieben. Entweder mit einer Hausleine runterholen und auf die Decke schicken. Oder…mit einer körperlichen Einwirkung ;) Aber nicht Schieben, das ist Kräfte messen.
 
Oder umgekehrt, der Hund darf sich seine Privilegien erstmal erarbeiten. ;)
Ich sehe das mit dem „unhöflich“ ein bisschen anders.
Ich nerve Hunde nicht beim fressen und streichle sie, oder nehme es wieder weg, usw.
Aber es MUSS gehen, wenn ich es möchte.
Das ist wie mit der Couch. Meine Hunde liegen auf der Couch, aber NUR weil sie sich auch verpieseln, wenn ich es möchte. Und ich möchte es nicht aus Prinzip, sondern weil es mir manchmal zu eng ist. Ciao Kakao.
Meine Erklärung war den Emotionen der TE angepasst. Du und ich sind da deutlich pragmatischer. Das hilft aber dem Verständnis derjenigen nicht so gut, die da emotionaler sind.

Klar kann ich sagen: mir ist wumpe, was der Hund da so fühlt. Ich gehe meinen Weg und der Hund kommt bitte mit.

Aber wenn du da so „drinhängst“, schaltet „mitempfinden“ automatisch „hinterfragen“ an und schwupp, wird’s unsouverän. Deswegen lieber vorher mal nachfühlen, durchdenken, Verständnis für die Umstände und Zusammenhänge finden. Dann den eigenen Standpunkt dazu für sich etablieren. Und dann kannst du das mit mehr Sicherheit und Souveränität am Hund umsetzen und glaubhaft die Führung übernehmen. „Ich habe den Hund verstanden, ich will es aber trotzdem so.“ Punkt.

Vorher nachdenken und entscheiden. Nicht erst in der direkten Situation wieder überlegen und zögern. Dann hast du gleich das nächste Problem an den Hacken.
 
Du hattest auch wirklich kein Glück mit den nach Hause gehalten Hundetrainern.
Was du schreibst klingt eher danach, dass Futter und Couch nur Symptome sind, dass du an eurer Bindung und Beziehung insgesamt im Alltag arbeiten musst, ohne genau Futter und Couch in den Vordergrund zu stellen.
Ob du dir das allein zutraust, kannst du nur selbst einschätzen.
Schubsen und Schieben und "durch den Hund laufen" wird dir nicht die Position verschaffen, die du dir erarbeiten musst.

Wir wissen ja auch nicht, wie euer Alltag aussieht.
 
Und ich würde nicht schieben. Entweder mit einer Hausleine runterholen und auf die Decke schicken. Oder…mit einer körperlichen Einwirkung ;) Aber nicht Schieben, das ist Kräfte messen.
Wie genau meinst du das mit körperlicher Einwirkung? Ich dachte das mache ich schon wenn ich ihn mit den Beinen schiebe
Eine ähnliche Situation ist es ja wenn er irgendwo im Weg liegt oder steht. Da sagte die Trainerin auch ich solle nicht um den Hund laufen, sondern meinen Weg fortsetzen und er muss dann an die Seite gehen. Aber um das zu erreichen dass er geht berühre ich ihn ja auch mit meinen Beinen um mir den Weg frei zu machen.

Mit der Hausleine ist glaube ich ne gute Idee dann hab ich ja schon eine dran auch für die Übungen mit dem Futter auf dem Boden. Allerdings müsste ich da wohl erst eine besorgen, denn ich hab ja nur die ganz normalen Leinen hier.
 
Wie genau meinst du das mit körperlicher Einwirkung? Ich dachte das mache ich schon wenn ich ihn mit den Beinen schiebe
Impulseinwirkung. Dauerhafter Druck erzeugt Gegendruck und ihr spielt „wer ist stärker“. Schau mal, wie Hunde kommunizieren. Kurze, klare Ansage. Wenn da einer subtil reindrängelt (also eine konstante „Kontaktaufnahme“) gibt’s explosionsartig Abschnappen, ankläffen im vorwärts usw. Und dann sofortiges verharren und schauen, ob das Gegenüber weicht. Sofern die Hunde klar kommunizieren können.

Drücken und drängeln, schieben und alles andere „langwierige“, wird als Pöbelei betrachtet, als Nachfrage auf eine Gegenreaktionen, eine Antwort. Ein „mit mir so nicht“ ist immer kurz, klar, prägnant.
 
Ich dachte das mache ich schon wenn ich ihn mit den Beinen schiebe
was passiert, wenn dich jemand schiebt? du drückst automatisch erst mal dagegen
was passiert, wenn dich jemand länger mit einer Leine (ich weiß, wird nicht passieren) zieht? du hältst automatisch dagegen

Deswegen nur eine kurze Korrektur oder (was ich besser finde), die Hausleine - aber auch damit nicht runter ziehen (wegen Gegenzug) sondern runter führen.
Aber um das zu erreichen dass er geht berühre ich ihn ja auch mit meinen Beinen um mir den Weg frei zu machen.
Auch da würde ich ggf. die Hausleine nehmen.
Du gehst m.E. zu viel auf körperliche Konfrontation mit einem Hund, der bei dir schon die Erfahrung gemacht hat, dass du da den Kürzeren ziehst.
Der ist erst 9 Monate...
 
Meine Beziehung zum Hund muss so sein, dass ich mein Auftreten auch souverän rüber bringen kann, so, dass der Hund versteht, worum es geht.
 
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