Altenheim am Möhnesee

Gerade läuft auf ARD ein Bericht über das Altenheim am Möhnesee - klasse!

Die Senioren leben dort mit einer Vielzahl von Tieren und sind teils selbst für sie verantwortlich - Hunde, Katzen, Vögel, Pferde, Hühner etc.

Die Tiere sind alles alte Tiere, die von Ihren Besitzern nicht mehr gewünscht sind, z.B. ganz zerrupfte Vögel, die jetzt gepäppelt werden.

Finde ich eine tolle Sache für die Tiere als auch für die Senioren!

Kann ich als Altenpflegerin nur zustimmen.Die alten Menschen leben in Gegenwart von Tieren unheimlich auf.Dieser Filmbericht ist eine Wiederholung, ich habe ihn vor ein paar Monaten schon mal gesehen. Aus beruflicher Sicht kann ich sagen , das ist Pflege. Dem alten Menschen Lebensfreude zu
vermitteln, das Gefühl noch gebraucht zu werden,noch etwas wert zu sein.Liebe zu geben aber auch zu bekommen.Noch für etwas verantwortlich sein.Leider habe ich nur die Kehrseite in meinem Beruf gehabt.Nämlich das verwahren von Menschen.
Ihnen jede Möglichkeit zu nehmen sich zu entfalten.
Deshalb habe ich meinen Beruf auf gegeben.Ich wollte noch
in den Spiegel schauen können.Ich konnte so nicht mehr weiter machen.Wir sollten uns alle mal Gedanken darüber machen was wird aus uns, wenn wir hilflos sind.Und dafür muß man nicht unbedingt alt werden

Ich habe den Bericht auch gesehen. Alllerdings ist das auch schon etwas her.

Eins weiss ich, wenn ich mal alt bin ( was ja bei mir noch etwas hin ist) möchte ich auf jeden Fall auch in so ein Altersheim.
Seit dem wir unseren Stinker haben kann ich mir eine Leben ohne Tiere gar nicht mehr vorstellen.

micky,
das können sich leider nur die wenigsten aus suchen.Möchte nicht wissen was dieses Heim schon für eine Warteliste hat.
Es gibt verdammt viele AH, aber nur sehr wenige Gute.
Es zählt in der Altenpflege nicht der Mensch als Solcher,sondern nur noch die Ware Mensch.Mich hat dieses System sehr bitter gemacht.Ich möchte so nicht alt und hilflos werden, Vor ein paar Tagen war beim WDR ein Filmbericht über ein Dortmunder AH. Eine Frau, weltgereist geistig rege, nur leider auf den Rollstuhl angewiesen .Sie hat aus ihrer Sicht geschildert wie es ist noch geistig rege zu sein, und so leben zu müssen.Sie hat keinen Menschen mit dem sie eine vernünftige Unterhaltung führen kann.Gern würde sie mal über Politik oder das Weltgeschehen reden. Sie mag latainamerikanische Musik,und was muß sie,,,,kommt ein Vogel geflogen mit singen.Sie vereinsamt dort.Aber wer macht sich darüber Gedanken.Meinst Du als Pflegekraft hast du Zeit und Möglichkeit dich um solche Menschen und ihre Bedürfnisse zu kümmern.Irgendwann geben diese Menschen auf.Sie wollen dann einfach nicht mehr.Oder werden agressiv, was ich durch aus verstehen kann.Wenn dieses System so bestehen bleibt weiß ich was ich tue solange ich noch die Kraft und die Möglichkeit habe, aber in einem Heim krepieren werde ich nicht.

Das ist es auch, was ich bei meinem wöchentlichen Besuchen im Altenheim mitbekomme. Eine Lehrerin, geistig noch sehr rege, aber seit einem Schlaganfall ans Bett gefesselt hat eine Zimmernachbarin, die nicht mehr so richtig sprechen kann. Jedes Mal, wenn ich komme, fängt sie mit mir an, über Politik und anderes zu reden. Ich bin die einzige wohl, denn vom Pflegepersonal hat keiner Zeit, denn der Vorstand baut das Pflegepersonal immer mehr ab und stellt dafür Leute ein, die keine Ahnung haben und billiger sind. Einige haben eine Frau mit einem Dekubitus auf einer Stelle im Schulterbereich gelagert.