Siggi,
du kannst dich nicht nur jedes Mal vor sie stellen, du MUSST (bzw. solltest
) das tun. Und zwar so lange, so konsequent und so oft, bis sie dieses Verhalten sein lässt.
So funktioniert Erziehung: Durch Wiederholen, Wiederholen, Wiederholen. Und Konsequenz.
Zum Thema Agression oder Unsicherheit kann ich nur sagen: Auch unsicherheitsbedingte Agression ist Agression.
Unserer Nachbarshündin war es total egal, dass unser Monster sie aus Unsicherheit gebissen hat, und mir als Passant wäre es auch egal, ob der Hund, der mich angeht, an Größenwahn oder Panikattacken leidet. Ein Loch in der Hose oder im Bein ist ein Loch.
Für dich als Hundeführer ist es natürlich nicht ganz so egal... die Maßnahmen, die du ergreifst, müssen natürlich auf die Ursache abgestimmt sein.
In erster Linie gilt also:
DU bist der Hundeführer, also gibst du vor, wer angegangen und vor wem verteidigt wird. Reagiert dein Hund in so einer Situation auf "Sitz!", "Aus!" und so weiter: Wunderbar. Es gibt viele Leute, die nicht so glücklich sind. Damit lässt sich hervorragend arbeiten.
Ist der Hund unsicher, ist energisches, aber nicht aufgebrachtes Verhalten unter Umständen durchaus hilfreich, um ihm klar zu machen: DU klärst die Situation.
Auf Passanten wirkt jemand, der NICHT wie am Spießt schreit, aber deutlich zeigt, dass er am Verhalten des Hundes arbeitet und es im Griff hat, nach meiner Erfahrung deutlich vertrauenerweckender als wer, der entweder völlig panisch oder eher "ausgeblendet" am anderen Ende der Leine hängt.
[Anmerkung: Ich hab durchaus BEIDES schon hinter mir.
- Also, das wie besengt Rumschreien und das ruhige aber konsequente Auftreten, mein ich jetzt. Weiß also, was ich sage.]
Kann Iris nur zustimmen, bezüglich der besseren Möglichkeit auf dem Land, sich auf ein bestimmtes Ziel zu konzentrieren.
Mein lieber Hund war im Tierheim den allermeisten anderen Hunden gegenüber total gleichgültig bzw. hat sie einfach ausgeblendet, war dafür aber total gestresst und ziemlich kaputt, als ich ihn gekriegt habe. - Kaum hatten wir ihn hier und er hatte einen Tag Ruhe gehabt, wurde jeder einzelne Hund massivst angegangen und es wurde versucht, ihn auf Abstand zu bringen.
Was nun deinen Hund und den Kontrast Stadt/Land angeht, könnte es auch sein, dass er situationsbezogen gelernt hat. Wenn er vom Land kommt, könnte er gelernt haben, dass er dort "aufpassen" muss.
Aber ehrlich gesagt halte ich Iris' Erklärung für besser und wahrscheinlicher.
Liebe Grüße,
Lektoratte (die ernstlich hofft, dass sich auch noch wer anders zu dem Thema meldet.)