Aggression gegen kleinere "Angsthunde"

Hallo, wir sind verzweifelt. Wir haben 2 Hündinnen aus dem Tierschutz, die beide sehr lieb und anhänglich sind. Die eine Hündin haben wir mit 3,5 Monaten bekommen, die Andere hat mindestens 2 Jahre auf den Straßen der Türkei gelebt und wohnt seit 9 Monaten bei uns. Die "Türkin" kannte es nie an der Leine zu laufen und zeigt Leinenagressionen aus Unsicherheit. HIer arbeiten wir konsequent dran und konnten ihr schon viele Pöbeleien (Auto, Fahrrad, Roller ) abgewöhnen. Ggb. anderen Hunden gibt es mal bessere, mal schlechtere Tage - kommt immer drauf an wie ruhig und entspannt man selbst gerade ist und ob der Hund frontal auf uns zukommt ohne Ausweichmöglichkeit für uns, ihre Individualdistanz ist recht hoch. Alles nicht so schlimm, an allem kann man arbeiten und wir tun dies konsequent und mit großer Freude, da sie einfach eine gute Seele ist.
Ohne Leine gab es im Hundeauslauf oder beim Hundespielen in der Hundeschule keine Probleme. Nun hat sie am Montag am Strand (wo alle ohne Leine ganz entspannt unterwegs sind) unter vielen Hunden auf Entfernung eine kleine Hündin ausgemacht, die unsicher bei ihrem noch unsichereren Frauchen lief. Sie stürmte dorthin, dominierte die Kleine direkt sehr heftig und kniff sie auch direkt. Ich bin direkt hinterher, konnte aber das Schnappen nicht verhindern. Die andere Besitzerin hat direkt auf meine Hündin mit der Leine eingeprügelt. Nun meine verzweifelte Frage: woher kommt so ein plötzlicher Angriff auf einen fremden, kleineren, ängstlichen Hund?

Kein Grund zur Verzweiflung. Ein Hund, der min. 2 Jahre auf der Straße lebte, hatte dabei garantiert nicht nur "nette" Hundebegegnungen und hat wahrscheinlich selbst sowohl eingesteckt wie ausgeteilt.

Hier hat sie vielleicht einfach nur ein Opfer ausgemacht, an dem sie ihren Frust auslassen kann.

Sowas kommt vor, auch Hunde streiten und mobben mal, wie Kinder, da ist auch nicht direkt Weltuntergang, aber Hunde sollen sich immer lieb haben.
Ist doof, aber es gehört dazu, dass das auch mal vorkommt.
Häufig passiert es, wenn bestimmte Konstellationen aufeinander treffen.
Wenn es jetzt nicht zu seinem ständigen Repertoire gehört, brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen.

Achte auf Deinen Hund und lerne seine Körpersprache zu deuten, dass Du es sofort unterbinden und ihn immer rechtzeitig aus der Situation nehmen kannst, wenn sich sowas anbahnt, er sollte keine Erfolge mit diesem Verhalten haben.
Wenn er bei dem bestimmten Hund keine Ruhe gibt, wird ruhig, ohne Geschimpfe, angeleint und der Spass ist erstmal vorbei, bis dieser Hund nicht mehr dabei ist.


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Danke, wir haben heute Mittag ein einzeltraining, da bin ich gespannt was der Trainer dazu sagt. Aber es hat mir wirklich Angst gemacht, zumal der Kleine auch was abbekommen hat

Kiddecat74 schrieb:

Danke, wir haben heute Mittag ein einzeltraining, da bin ich gespannt was der Trainer dazu sagt. Aber es hat mir wirklich Angst gemacht, zumal der Kleine auch was abbekommen hat

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Oh, das ist natürlich schon eine Nummer heftiger.
Ich hatte angenommen sie hat ihn "nur" gekniffen, wie Du schriebst.
Hat er geblutet?

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Für mich sah es tatsächlich nur nach kneifen aus, da sich unsere hündin sofort anstandslos wegnehmen ließ und bei dem anderen hund nichts zu sehen war. Aber gestern Abend hat sich dann noch die Halterin gemeldet, dass sie mit dem hund zum Arzt musste wo er an der Flanke genäht werden musste

Behalte sie im auge, unser alina seeliger hatte auch nichts besseres zu tun als sich auf 15 jaehrige halbblinde rehpinscher zu stuerzen, wenn sie gekonnt haette, ( sie war selber ca 76 cm hoch).

Fuer mich ist das kategorie linke bazille, leider habe ich keine andere ratschlaege als: absoluter gehorsam und oder leinenpflicht als schutz fuer die kleinen.

Nach ein paar jahre wurde es bei unds besser, nicht weil es ihr kein spass mehr gemacht haette, aber weil sie super gehorsam war.

Danke! So werden wir es auf jeden Fall machen, denn wir wollen zu 100% vermeiden, dass sowas auch nur ansatzweise wieder vorkommt. Mir tut es nur sehr leid für den anderen Hund, der sowieso schon sehr unsicher unterwegs war...

Das würde ich dann auch besser so machen.

Schreib doch mal, was der Hundetrainer dazu meint.

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Naja, kommt leider vor das von tausend Hunden sich der eigene plötzlich mal ein *Opfer* sucht. Muss man nicht gleich in Schockstarre verfallen. Hunde sind halt auch nur *Menschen* und doch keine höhere Wesen mit blütenreinen Gedanken.

Ich würde auch einfach lernen den Hund zu lesen und notfalls anleinen wenn man selber unsicher ist und natürlich am Gehorsam arbeiten...aber wie es so oft ist..selbst der noch so brave Hund kann mal einen Ausfall haben.

So hat es der Trainer heute auch gesagt... Sie ist durch die Zeit auf der Straße sehr darauf programmiert sich selbst und andere irgendwie durchzubringen. Angsthunde sind in einem Rudel eine Gefahr, die dann vom Rudel gemaßregelt werden. So ähnlich schätzt er auch diese Geschichte ein. Hund hat sich für sie "unnormal" verhalten und sie hat ihn gemaßregelt. Nun gilt es zukünftig solche Sheriffaktionen zu unterbinden. Gehorsam und konsequente strenge, dass sie nicht mehr auf die idee kommt, selbständig was klären zu müssen.
Und ab an die Leine...