Eigentlich wollte ich gar nichts zu diesem Thema sagen. Aus reinem Selbstschutz, denn ich kann überhaupt nicht mit dem Tod umgehen. Nur durch Verdrängen kann ich es überhaupt aushalten. Das ist ganz sicher nicht die richtige Methode, aber ich weiß wirklich nicht, wie es anders erträglich sein soll.
Mein erster Hund mußte mit 18 Jahren eingeschläfert werden. Und obwohl mein Verstand lange darauf vorbereitet war, eigentlich schon jahrelang, konnte ich den Schmerz kaum aushalten. All der gut gemeinte Zuspruch von Verwandten und Bekannten ("Er war ja schon soooo alt...") nützte überhaupt nichts. In dem Moment, wo man sich verabschieden muß spielt das Alter keine Rolle mehr.
Meine zweite Hündin war erst 3 als sie zu mir kam - und 4, als sie sterben mußte. Krebs.
Noch lange nach dem Tod meiner Hunde hatte ich ständig das Gefühl, sie aus dem Augenwinkel gesehen zu haben, ihr Tapsen auf den Fliesen zu hören oder ihren Geruch wahrzunehmen. Das war grauenvoll. Ich dachte, ich werde verrückt!
Und jetzt sitze ich hier, mit verheulten Augen, und sollte mich doch lieber an meinem alten Mädchen freuen, das nun müde gelaufen und satt gefuttert zufrieden im Körbchen neben mir grunzt.
Sie ist 17,5 Jahre alt, hatte vor 2 Wochen einen Schlaganfall, hat kaputte Nieren, eine kaputte Leber, ein "Altersherz", hat Infusionen bekommen und nun eine Menge Medikamente zu nehmen - aber sie ist da. Wieder voll da!
Und ich werde jeden Tag mit ihr genießen.
Wenn dann der Tag des Abschieds kommt, wird es wieder ganz egal sein, daß sie "ja schon sooo alt" ist. Ich hab keine Ahnung, wie ich ohne sie sein soll.