20 schwarze Katzen vermisst – Schutz durch Bemalen
Krankenhagen. Seit Ende 2001 vermisst Monika Ritter aus Krankenhagen ihre schwarze Katze. Mehr als zwei Jahre lebte „Pit” im Haus der Friseurin, stromerte viel durch das Dorf, kam aber immer wieder zu Monika Ritter zurück. Nachdem „Pit” am Ende des Jahres mehrere Tage ausgeblieben war, hat Monika Ritter eine Suchaktion gestartet. Über Zeitungsanzeigen und durch Nachfragen im Dorf, bei Tierärzten und beim Straßenverkehrsamt hoffte sie, ihren kleinen Liebling zurückzubekommen. Doch sie hatte keinen Erfolg.
Durch ihre Suchaktion erfuhr die junge Frau aber, dass sie nicht die Einzige war, die in den vergangenen Wochen ihre Katze vermisste. Sieben Tiere in Krankenhagen und ebenso viele in Engern und Deckbergen werden vermisst – und bei allen handelt es sich um schwarze Katzen. In Uchtdorf wurde sogar eine Falle gefunden. „Ich fürchte, mein ,Pit‘ ist Felljägern in die Hände gefallen”, meint Monika Ritter traurig. Schließlich sei Katzenfell ein beliebtes Mittel gegen Rheuma, und außerdem seien Accessoires aus Fell zurzeit voll im Trend.
„Es werden wieder Schwarze Messen gefeiert”, ist sich dagegen die stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereins Bückeburg, Monika Hachmeister, sicher. „Man hört immer wieder davon, und diese dubiosen Sachen nehmen zu.” Die große Zahl vermister schwarzer Katzen lässt die Tierschützerin zu dieser Annahme kommen. „Ich rate allen Besitzern schwarzer Katzen, ihre Tiere mit grüner, blauer oder roter Farbe kreuz und quer zu bemalen. Nur dann sind sie vor diesen Leuten geschützt”, so Hachmeister.
Aber auch Felljäger seien weiter im Geschäft. „In Köln wurde sogar ein Massengrab mit abgezogenen Katzen gefunden. Den Tieren wird das Fell wie bei Kaninchen abgezogen”, berichtet Monika Hachmeister im Gespräch mit unserer Zeitung. Aus dem Fell würden dann Rheumadecken angefertigt, die auch heute noch in Reformhäusern zu bekommen seien und auf deren Etikett der Name einer großen deutschen Pharmafirma prange.
„Uns wird dann erzählt, dass die Felle aus dem Ausland importiert wurden. Aber das stimmt eben nicht immer, und selbst wenn, dann ist das ebenso schlimm, als wenn hier die Tiere getötet werden”, so Hachmeister. Ihr Rat: „Ich würde den Katzenbesitzern in Rinteln und Umgebung raten, ihre Tiere nicht mehr vor die Tür zu lassen.” Wenn die Hauskatzen genug Auslauf und verschiedene Kratzbäume hätten, wären sie genauso glücklich wie in der freien Natur, aber eben viel sicherer.
Monika Ritter hat die Hoffnung aufgegeben, ihren „Pit” wiederzubekommen, und sich wieder einen vierbeinigen Schmuser zugelegt. „Sharky heißt meine neue schwarze Katze. Aber die lasse ich bestimmt nicht mehr aus dem Haus”, sagt die Katzenfreundin.
Marion und ihre 2 Höllenhunde Tau & Tiptoe